Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs mindestens drei potenziell atomwaffenfähige Raketen abgefeuert. Die ballistischen Raketen seien nach dem Start am frühen Donnerstagabend (Ortszeit) nahe der Hauptstadt Pjöngjang in Richtung des Japanischen Meers (koreanisch: Ostmeer) geflogen, teilte der Generalstab mit. Es handelte sich demnach um Kurzstreckenraketen. Das Militär hatte zuvor vom Start nur einer Rakete gesprochen.
Südkoreas Streitkräfte hätten die Wachsamkeit erhöht und arbeiteten eng mit den USA zusammen, hieß es. Zunächst war unklar, wie weit die nordkoreanischen Raketen flogen. UN-Resolutionen verbieten dem Land den Test ballistischer Raketen jeglicher Reichweite. Das sind in der Regel Boden-Boden-Raketen, die einen oder mehrere Atomsprengköpfe tragen können.
Nordkorea hat seit Beginn dieses Jahren mehrfach Raketen getestet, darunter auch mindestens eine Interkontinentalrakete. Zuletzt hatte Nordkorea am Samstag laut Südkorea eine Rakete getestet, die aus einem U-Boot gestartet wurde. Pjöngjang treibt seit Jahren die Entwicklung von atomwaffenfähigen Raketen voran. Das Land ist deswegen harten internationalen Sanktionen unterworfen.
Der jüngste Test erfolgt in Zeiten zunehmender Unsicherheit in der Region. So steht im ostchinesischen Meer die Frage um die russische Besetzung der Kurilen im Raum, die Japan als illegal ansieht.