Unternehmen

Neustart mit Ansage: Tourismus-Experten erwarten steigende Zahlen

Top-Entscheider der internationalen Reisebranche bescheinigen Deutschland eine hohe Attraktivität und rechnen mit steigenden Zahlen.
18.05.2022 11:10
Lesezeit: 2 min

Branche im Aufwind: Top-Entscheider der internationalen Reisebranche rechnen laut einer Umfrage der "Deutschen Zentrale für Tourismus" (DZT) für die nächsten sechs Monate mit stark ansteigenden Zahlen im deutschen Einreisetourismus.

Zwar erschweren steigende Mobilitätskosten und hohe Inflationsraten in Europa eine Vorhersage. Allerdings rechnen auch die Experten von "Tourismus Economics" im laufenden Jahr mit insgesamt 54 Millionen Übernachtungen europäischer Gäste in Deutschland. Das entspricht rund 83 Prozent des Vorkrisenniveaus 2019.

Für 2023 werden mit 63 Millionen Übernachtungen aus Europa bereits wieder 97 Prozent der Werte aus dem Rekordjahr 2019 erwartet. Die Überseemärkte hingegen können nach diesen Prognosen in diesem Jahr 64 Prozent und im kommenden Jahr 82 Prozent des Vorkrisenniveaus von 2019 erreichen.

Die "Deutsche Zentrale für Tourismus" – sie präsentiert Deutschland als Urlaubsland im Ausland – scheint an die deutsche Erfolgsgeschichte des Einreisetourismus vor der Corona-Pandemie anzuknüpfen. Zur Erinnerung: Nach der Wiedervereinigung wurden in der alten Bundesrepublik 31,3 Millionen internationale Übernachtungen gezählt, in der ehemaligen DDR mit Berlin rund 3,4 Millionen. Die Zahlen stiegen dann kontinuierlich bis zu einem gesamtdeutschen Einreise-Volumen 2019 von rund 90 Millionen Übernachtungen.

Damit trugen die überwiegend mittelständisch geprägten Tourismus-Unternehmen in Deutschland rund vier Prozent zur Bruttowertschöpfung der deutschen Volkswirtschaft bei und schufen rund drei Millionen Arbeitsplätze.

Interessant auch: Dem Tourismus Competitiveness Index des Word Economic Forums zufolge - es bewertet die Vielfalt der Angebote eines Urlaubslandes - steht Deutschland an dritter Stelle. Und laut dem World Travel Monitor von IPK International lag Deutschland in der zweiten Hälfte des Vorjahres mit 23 Millionen Reisen auf dem zweiten Platz als Zielmarkt der Europäer – zwar hinter Spanien aber überraschenderweise noch vor Italien. Gleichzeitig setzte auch eine rege Nachfrage aus den USA ein.

Damit lag Deutschland teilweise deutlich über den Vorjahreswerten und glich zu einem Teil die Verluste aus, die Corona in den ersten Monaten des Jahres in die Kassen riss. Zuvor trafen die Auswirkungen von Corona auf den internationalen Reiseverkehr vor allem die deutschen Großstädte. „Hier herrscht seitdem ein riesiger Nachholbedarf,“ erklärt Huberta Sasse vom Deutschen Tourismusverband gegenüber den DWN.

So blieb Deutschland im vergangenen Jahr das Kulturziel Nummer eins bei den weltweiten Reisen der Europäer und behauptet trotz der Einbrüche dennoch mit großem Abstand seine Spitzenposition als führendes Geschäftsreisziel in Europa.

Die Deutschen selbst verbrachten ihren Urlaub im Jahr 2021 vermehrt in ihrem Heimatland. Rund 37 Prozent blieben im eigenen Land, dahinter folgten Spanien, Italien, die Türkei und Kroatien. Die beliebtesten Urlaubsziele im eigenen Land waren dabei Bayern mit rund 19 Prozent, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Baden-Württemberg. Besonders häufig verbringen die Deutschen mit 84,5 Prozent ihren Kurzurlaub im eigenen Land. Weit abgeschlagen dahinter befinden sich Österreich, Niederlande, Frankreich und Italien.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

 

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Luxus im Wandel: Exklusive Erlebnisse lösen materiellen Besitz als Statussymbol ab
22.10.2025

Der Luxusmarkt steht vor einem Wandel. Trotz steigender Vermögen der Superreichen schrumpfen traditionelle Segmente, während sich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Höhere Strompreise im Winter? Behörden legen Bericht für Deutschland vor
22.10.2025

Ende 2024 schnellten die Strompreise zeitweise auf mehr als 900 Euro pro Megawattstunde. Haben Anbieter die Lage ausgenutzt?...

DWN
Finanzen
Finanzen „Sorgenkind“ Vollkasko: Autoversicherung verteuert sich weiter
22.10.2025

Eine Verivox-Auswertung zeigt Steigerungen deutlich über der Inflation. Immerhin im Vergleich zu den Anstiegen des vergangenen Jahres...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ölpreis fällt auf Fünf-Monats-Tief: Droht ein Überangebot?
22.10.2025

Das Überangebot wächst, die Nachfrage bricht ein: Der Ölpreis fällt auf den tiefsten Stand seit Monaten. Doch hinter dem Preisrutsch...

DWN
Panorama
Panorama Umfrage: Mehrheit der Deutschen für Olympia-Bewerbung
22.10.2025

In einer repräsentativen Umfrage spricht sich fast jeder Zweite generell für eine deutsche Olympia-Bewerbung aus. Die Befragten äußern...

DWN
Finanzen
Finanzen EU nimmt hohe Investmentgebühren ins Visier: Ein EU-Land zahlt mehr als doppelt so viel wie US-Anleger
22.10.2025

Dänische Anleger zahlen fast doppelt so hohe Investmentgebühren wie andere Länder der EU. Und weit mehr als US-Investoren. EU-Chefin...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wenn Maschinen Kunden besser verstehen als Verkäufer
21.10.2025

Künstliche Intelligenz verändert die Art, wie Unternehmen mit ihren Geschäftskunden kommunizieren – radikal und unumkehrbar. Wer...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Finanzmärkte aktuell: Wie KI das Wachstum treibt und Europa an Bedeutung gewinnt
21.10.2025

Die Finanzmärkte zeigen derzeit ein komplexes Bild aus Chancen und Unsicherheit. Technologische Innovationen dominieren weiter, während...