Aktuelle Probleme mit der Barzahlung
»Aus technischen Gründen keine Kartenzahlung möglich.« Wo noch vor kurzem dazu aufgefordert wurde, kontaktlos zu bezahlen, wird jetzt darum gebeten, Scheine und Münzen aus dem Portemonnaie zu holen. Das derzeitige Chaos an der Ladenkasse ist eine Warnung, wo die Reise hinführt, wenn die Gesellschaft dem Bargeld den Rücken kehrt.
Seit dem 24. Mai gibt es in ganz Deutschland immer wieder Probleme an der Ladenkasse. Das Kartenterminal „Verifone H5000“ verweigert an vielen Orten den Dienst. Betroffen sind nicht nur Drogerie- und Supermärkte, sondern auch viele Tankstellen. Wenn der Kraftstoff schon im Tank ist, lässt sich der Kauf schlecht rückgängig machen. Wer kein Bargeld dabei hat, muss sich auf Probleme einstellen. Ein Internetnutzer schreibt:
»Ich durfte gestern Abend ganz räudig an der Tankstelle meinen Perso abgeben und zur nächsten Bank fahren, um das Geld abzuholen. Der Tankwart hatte schon 100 Zettel da liegen, glaube, einige wird er nie wiedersehen.« Gefunden auf: Stadt-Bremerhaven.de
Wenn das Kartenbezahlterminal an der Supermarktkasse streikt, ist auch der Cash-Back-Service nicht verfügbar. Geldabheben an der Ladenkasse geht dann nicht. Leider machen sich aber gleichzeitig die Geldautomaten immer rarer. Die Schließung von Bankfilialen ist bereits ein Thema in den großen Medien. Ebenso das Verschwinden von Bankomaten, das damit einhergeht. Der Österreichische Rundfunk berichtet, dass bis 2023 (also bis Ende nächsten Jahres!) 40 Prozent der Bankfilialen in Europa wegfallen könnten.
3. Dezember 2021: Störung im deutschen Einzelhandel
Am 3. Dezember 2021 kam es in Deutschland zu einer kurzfristigen Störung bei Kartenzahlungen:
»Aktuell gibt es im Einzelhandel offenbar eine Störung im Zahlungsverkehr. Ein Bezahlen mit EC-Karte ist daher vielerorts nicht oder nur eingeschränkt möglich.« Gefunden auf: Netzwelt.de
12. Dezember 2020: Einkaufssamstag mit Unwägbarkeiten
In Österreich gab es am 12. Dezember 2020 immer wieder Probleme bei der Abwicklung von Kartenzahlungen. »Der Standard« schrieb:
»Der vorweihnachtliche Einkaufssamstag ist flächendeckend von Problemen bei Kartenzahlungen beeinträchtigt worden. Das berichteten Betroffene und der Handelsverband am Samstag. Der Betreiber Six Payment Services führte die Probleme auf eine Störung bei einem Internetprovider zurück.«
23. Dezember 2019: Störung bei 120.000 Händlern
Noch schnell ein Geschenk kaufen … Am 23. Dezember gelang es vielerorts nur Barzahlern. Die »Welt« beschrieb die Situation wie folgt:
»Wegen einer IT-Panne konnten Verbraucher auf der Zielgeraden des Weihnachtsgeschäfts zeitweise nicht per Karte an den Ladenkassen zahlen. Die Störung habe zu Problemen bei rund 120 000 Händlern geführt. […]. An den Kassen zahlreicher großer Handelsmarken soll es zu tumultartigen Szenen gekommen sein.«
19. November 2019: Störung in drei Ländern
Bargeld quittiert nie seinen Dienst. Das elektronische Bezahlsystem dagegen ist relativ anfällig. Für technische Fehler und für Hackerangriffe, für Überlastung wie für Stromausfälle und Naturkatastrophen. Darüber berichten die Medien immer wieder. Am 19. November 2019 zum Beispiel fielen Kartenlesegeräte in gleich drei Ländern aus: Luxemburg, Schweiz und Österreich. So berichtete „Watson.ch“:
»In der ganzen Schweiz sind grössere Probleme beim elektronischen Zahlungsverkehr aufgetreten. EC- und Kreditkartenzahlungen bei Bezahlterminals waren am Vormittag unterbrochen. Auch betroffen davon waren die SBB.«
Der Fehler hatte mit dem Zahlungsdienstleister „Six Payment Services“ zu tun. Das Unternehmen gehört zu „Worldline“. Ein leitender Mitarbeiter dieses Konzerns gehört einer dreißigköpfigen Beratergruppe an, welche die Europäische Zentralbank bei der Entwicklung des digitalen Euros berät.
21. Mai 2019: Panne in Luxemburg
Kein Durchkommen mit Bankomat-Karte. So erging es vielen Luxemburgern am 21. Mai 2019:
»Der Zahlungsdienstleister Worldline bestätigte auf Nachfrage, dass es gegen 10 Uhr ›eine vorübergehende Teilstörung‹ der Systeme gab, die auch Bezahlterminals in Luxemburg betroffen habe.« Gefunden auf: Wort.lu
2. Januar 2018: Kreditkartenzahlungen bei Aldi Süd mehrfach belastet
Nicht jeder technische Fehler bedeutet den Ausfall eines Systems. Manchmal nehmen die Dinge einen anderen Lauf – unter Umständen, einen der noch unangenehmer ist. So mussten Kunden von Aldi Süd folgende Erfahrung machen:
»Böse Überraschung für Kunden von Aldi Süd: Wer kürzlich bei dem Discounter eingekauft und mit Kreditkarte bezahlt hat, muss damit rechnen, dass seine Karte gleich mehrfach belastet wurde.« Gefunden in: Augsburger Allgemeine
Januar 2017: Probleme am Neujahrstag
Am Neujahrstag 2017 hatten Kartenzahler in Österreich ein Problem. Beim »Spiegel« hieß es:
»Eine technische Störung brachte am Neujahrstag in Österreich Tankstellenkunden und Restaurantbesucher in Verlegenheit. Kartenzahlung war stundenlang nicht möglich.«
Die politische Dimension der Abkehr vom Bargeld
Störungen im elektronischen Zahlungsverkehr entstehen nicht immer rein zufällig. Konten können auch gezielt gesperrt werden, um Druck auf einzelne Bürger oder Gruppen von Bürgern auszuüben.
Cyberangriff auf Banken in der Ukraine
Am 15. Februar 2022, also einige Tage vor dem Einmarsch russischer Truppen, gab es einen Cyberangriff auf die „Oschadbank“ sowie auf das größte Kreditinstitut der Ukraine, die »Privatbank«. Die Mobiltelefonanwendungen der Banken versagten den Dienst, und Online-Zahlungen waren nicht möglich. Gefälschte SMS-Nachrichten lösten eine Panik aus.
Russische LKW-Fahrer stranden in Deutschland
Nach dem Einmarsch russischer Truppen wurden seitens des Westens neue Sanktionen verhängt. Nicht wenige westliche Firmen, darunter Visa und Mastercard, stellten ihre Geschäftstätigkeit in Russland ein. Anschließend geschah Folgendes:
»Hier [in Plettenberg] stehen seit mehreren Tagen vier Sattelzugmaschinen mit russischen Kennzeichen. Alle sind hier infolge des Ukraine-Krieges gestrandet. Jetzt fehlt es nicht nur an der Rückfracht, sondern auch an Benzin. Denn die Kreditkarten der russischen Fahrer sind gesperrt. Sie können nicht mehr tanken.« Gefunden im: Focus
Die Fernfahrer aus Russland konnten ziemlich wenig dafür, dass sich die Dinge in diese dramatische Richtung entwickelt hatten. Nur wer daran gedacht hatte, genügend Bargeld in der Reisetasche mitzuführen, war der Situation nicht schutzlos ausgeliefert.
In Australien wird das Bargeld „weggeschwemmt“
Bis zu 700 Liter Regenfall pro Quadratmeter in nur 30 Stunden: Solche rekordverdächtigen Niederschläge gab es in Australien Anfang März 2022. Gigantische Überschwemmungen zerstörten auch die Infrastruktur für die Strom-, Mobilfunk- und Internetversorgung. Weil Kartenzahlungen deshalb nicht mehr möglich waren, musste etwas geschehen. Deshalb wurde Bargeld mit dem Hubschrauber in das Krisengebiet transportiert.
Das Problem war, dass viele Leute schlichtweg kein Bargeld mehr besaßen. Die Banken haben sich in der Vergangenheit nämlich kräftig bemüht, den Bürger davon zu entwöhnen. Zu diesem Zweck wurden zum Beispiel viele Geldautomaten abgebaut, damit sich der Bezug von Banknoten möglichst kompliziert gestaltet. Der australische Zentralbank-Chef bezeichnete die Reise in eine bargeldlose Welt als im »nationalen Interesse« liegend.
Wikileaks wird der Geldhahn zugedreht
Es ist zwar schon etwas länger her, aber dennoch eindrücklich. Wikileaks ist die Plattform von Julian Assange. Millionen geheimer Dokumente gelangten über sie an die Öffentlichkeit. Dazu zählen etwa auch die Enthüllungen über amerikanische Kriegsverbrechen im Irak. Das war im Oktober 2010. Kaum einen Monat später sperrte „Paypal“ Wikileaks die Konten. Auch Mastercard, Visa und die Bank of America – alle offene Befürworter einer Bargeldabschaffung – froren die Transaktionen ein. Die „Post Finance“, eine Tochtergesellschaft der schweizerischen Post, tat es ihnen nach.
Bargeld braucht die Bürger, die Bürger brauchen Bargeld
Auch in Europa droht mittelfristig der Verlust einer adäquaten Möglichkeit, Bargeld abzuheben und Bargeld auszugeben. Je weniger Bürger mit Bargeld bezahlen, desto mehr Einzelhändler könnten dazu übergehen, die Barzahlung abzulehnen. Je mehr Bankfilialen schließen, je mehr Automaten verschwinden, desto aufwendiger wird es für Händler, Bargeld auf ihre Konten einzuzahlen, und desto komplizierter wird es für die Kunden, Bargeld zu besorgen.
Wenn sich die Bürger ihre Unabhängigkeit vor politischer Willkür, Stromausfällen, Hackerangriffen und Softwarefehlern bewahren möchten, müssen sie von ihrer Freiheit Gebrauch machen. Denn die Freiheit verschwindet durch Nichtgebrauch! Beispielsweise sind in Griechenland Barzahlungen ab einem Einkaufswert von 500 Euro bereits verboten.
Was können wir Bürger tun, um das Bargeld in die Zukunft zu retten? Wir können insbesondere:
- Im Alltag mit Bargeld bezahlen.
- Mit unseren Mitmenschen über die Gefahren sprechen, die sich aus dem Verschwinden von Bargeld ergeben.
- Informative Artikel zum Thema verbreiten, wie man sie etwa auf dem Blog von Bargeldverbot.info findet.
- Flyer verteilen, die Sie sich selbst drucken lassen oder bestellen können.