Deutschland

Deutschland: Bauaufträge mit größtem Einbruch seit 2012

Die Aufträge der deutschen Baubranche sind im April nach dem vorangegangenen Rekordmonat so stark eingebrochen wie seit fast zehn Jahren nicht mehr.
24.06.2022 09:18
Lesezeit: 1 min
Deutschland: Bauaufträge mit größtem Einbruch seit 2012
Die Baubranche leidet unter Lieferengpässen und massiv steigenden Preisen für viele Baustoffe. (Foto: dpa) Foto: Bernd Weißbrod

Die Bestellungen im Bauhauptgewerbe in Deutschland fielen um 16,4 Prozent niedriger aus als im Vormonat. "Einen größeren Rückgang gegenüber dem Vormonat hatte es zuletzt im November 2012 gegeben mit minus 20,1 Prozent", wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Allerdings müsse berücksichtigt werden, dass der von vielen Großaufträgen geprägte März den höchsten jemals in einem Monat gemessenen Wert beim Auftragseingang aufgewiesen hatte.

Dennoch sank das inflations- und kalenderbereinigte Neugeschäft auch im Vergleich zum Vorjahresmonat April 2021 deutlich, und zwar um 9,7 Prozent. Nicht preisbereinigt lag der Auftragseingang aufgrund der stark gestiegenen Baupreise mit einem Volumen von 7,9 Milliarden Euro noch um 0,3 Prozent höher als ein Jahr zuvor.

In den ersten vier Monaten des Jahres 2022 sanken die Auftragseingänge gemessen am Vorjahreszeitraum preisbereinigt um 0,2 Prozent, nominal legten sie dagegen um 13,1 Prozent zu. Ähnlich verläuft auch die Umsatzentwicklung. In den ersten vier Monaten wuchs er preisbereinigt um 0,8 Prozent, nominal dagegen um 14,2 Prozent.

Die Baubranche leidet unter Lieferengpässen und massiv steigenden Preisen für viele Baustoffe. Der Einmarsch Russlands in die Ukraine Ende Februar hat diese Entwicklung noch verschärft. Die deutsche Bauindustrie blickt deshalb skeptisch nach vorn und kappte ihre Ziele für 2022.

Man erwarte für die realen Umsätze im Bauhauptgewerbe nur noch "eine Entwicklung zwischen Null und minus zwei Prozent", so der Branchenverband HDB kürzlich. "Die Prognose steht zudem unter dem Vorbehalt, dass sich im weiteren Jahresverlauf keine weiteren Verschärfungen bei Energiepreisen und dem Bezug von Baumaterial ergeben."

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...