Wirtschaft

China warnt Deutschland vor einer Umkehr der Globalisierung

Eine Umkehr der Globalisierung könne nicht im deutschen Interesse liegen, sagte der chinesische Botschafter. Zudem würde der Handel zu einer Annäherung führen.
01.07.2022 12:24
Aktualisiert: 01.07.2022 12:24
Lesezeit: 1 min

Der chinesische Botschafter in Deutschland hat westliche Staaten vor einem Konfrontationskurs in den Handelsbeziehungen gewarnt. Wu Ken sagte am Freitag in Berlin beim «Tag des deutschen Familienunternehmens», eine Abkopplung aus politischen Motiven und politischem Druck würde Instabilität und Unsicherheit nur vermehren. Dies läge nicht im Interesse der deutschen Wirtschaft.

Es gelte eine Umkehrung der Globalisierung zu verhindern, sagte der Botschafter. Es sei für ihn schwer vorstellbar, dass sich Deutschland angesichts eines riesigen Weltmarktes dafür entscheiden könne, nur mit etwa 40 westlichen Nationen mit ähnlichen Gesellschaftssysteme Geschäfte zu machen. Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit könnten Länder mit unterschiedlicher Systemen und Kulturen miteinander verbinden und zu einer Annäherung führen.

Deutschland bemüht sich angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine, die Abhängigkeit vor allem von russischem Gas zu verringern. Vor diesem Hintergrund gibt es Stimmen, auch die Abhängigkeit von China zu verringern. China ist für viele Firmen ein wichtiger Markt. In der Kritik steht aber seit langem die Menschenrechtslage in China.

Der chinesische Botschafter sagte, er könne gut nachvollziehen, dass Deutschland überlege, Abhängigkeiten zu verringern - auch China bemühe sich, keine übermäßigen Abhängigkeiten zu schaffen. Die vergangenen Jahrzehnte und die chinesisch-deutschen Handelsbeziehungen hätten gezeigt, dass beide Länder zu Partnern werden konnten. China habe Verständnis für das Anliegen deutscher Unternehmen, ihre Wettbewerbsvorteile zu wahren. Aber gleichzeitig müsse Chinas legitimes Recht auf Entwicklung anerkannt werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Corona-Folgeschäden bei Kindern: Grund für schwere Entzündungen entdeckt
13.03.2025

Lockdowns und Impfungen führten nicht nur zu psychischen Erkrankungen bei Kindern: Einige leiden seit der Corona-Infektion an heftigen...

DWN
Finanzen
Finanzen Fast 3000 Dollar: Goldpreis erreicht neuen Höchststand
13.03.2025

Zölle, Gegenzölle, Strafzölle: Der von den USA entfachte Handelsstreit treibt Anleger zum Gold als sicheren Hafen. Seit dem Amtsantritt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Volkswagen-Absatzrekord: VW verkauft mehr Currywürste als Autos
13.03.2025

Vegan war gestern: Sie ist seit Jahren das meistverkaufte Produkt der Marke Volkswagen: die VW-Currywurst. Und während der Autoabsatz...

DWN
Panorama
Panorama Ukraine-Krieg: Moskau meldet die Befreiung der Stadt Sudscha im Gebiet Kursk
13.03.2025

Moskaus Streitkräfte haben nach eigenen Angaben die seit sieben Monaten von ukrainischen Truppen besetzte Kleinstadt Sudscha im...

DWN
Immobilien
Immobilien Offene Immobilienfonds in Schockstarre: Anleger ziehen Milliarden ab - wie geht es weiter?
13.03.2025

Aktuelle Daten zeigen, dass Anleger Summen in Milliardenhöhe aus offenen Immobilienfonds abziehen. Januar war der schlimmste Monat seit...

DWN
Politik
Politik AfD scheitert mit Klage gegen geplante Änderung des Grundgesetzes - Linke stimmen auch dagegen
13.03.2025

Die AfD ist mit dem Versuch gescheitert, die Sondersitzung des Bundestags mit den Beratungen über eine Änderung des Grundgesetzes zu...

DWN
Politik
Politik US-Regierung droht Shutdown – Schumer warnt vor parteipolitischer Blockade
13.03.2025

Der US-Senat steht vor einer wegweisenden Abstimmung, die das Risiko eines Regierungsstillstands birgt. Laut dem Minderheitsführer der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mietpreisbremse: Wie Conny Mieter-Ansprüche juristisch gegen Eigentümer durchsetzt
13.03.2025

Was einst schon einmal dem Start-up Flightright GmbH bei Flugreisen geglückt ist, nämlich für Verbraucher bei Airlines Entschädigungen...