Deutschlands Bevölkerung wird in den nächsten Jahrzehnten abnehmen. Welche Auswirkungen hat das auf den Arbeitsmarkt und auch die Arbeitskräfte? Kann die technologische Entwicklung die Probleme, die sich aus dem Bevölkerungsrückgang und dem damit einhergehenden Arbeitskräftemandel ergeben, auffangen?
Deutsche Wirtschaftsnachrichten: Schon vor vielen Jahren war zu hören, dass die technologische Entwicklung dazu führen werde, dass die Menschen viel weniger arbeiten müssen, um ihren Wohlstand zu halten. Das Gegenteil davon ist eingetreten. Woran liegt das?
Marc Bovenschulte: Tatsächlich war das Versprechen, dass wir alle dank des technologischen Fortschritts weniger arbeiten und dennoch ein höheres Gehalt als heute mit nach Hause nehmen würden, nur eines der Narrative, die der Sound der Digitalisierung sind. Das andere Narrativ ist ungleich düsterer und besagt im Wesentlichen, dass die Technologie uns alle arbeitslos macht. Im Kern gehen beide Stories natürlich gleichermaßen davon aus, dass die Maschinen einen Großteil der bisher von Menschen erbrachten Arbeit verrichten – der Unterschied ist, wie der maschinell erwirtschaftete Mehrwert verteilt wird. Daran sehen wir schon, dass der technologische Fortschritt nichts Schicksalhaftes ist, sondern eine klare Gestaltung benötigt.
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Warum sich die technische Mehrung des Reichtums gerade in der Industrie bis heute oft noch nicht so richtig zeigt, ist Gegenstand dieses Artikels.