Finanzen

Gegen den Dollar: China stößt in großem Stil US-Staatsanleihen ab

China baut den Bestand seiner US-amerikanischen Staatsschulden kräftig ab.
19.07.2022 11:16
Lesezeit: 1 min
Gegen den Dollar: China stößt in großem Stil US-Staatsanleihen ab
China, hier Regierungschef Xi Jinping, trennt sich von US-Staatsanleihen. (Foto: dpa) Foto: How Hwee Young

Die chinesische Regierung verringert systematisch ihren Bestand an US-Staatsanleihen. Neuesten Daten des US-Finanzministeriums für den Monat Mai zufolge ist das Volumen inzwischen unter die Marke von einer Billion US-Dollar gesunken und markierte mit rund 980 Milliarden Dollar den tiefsten Stand seit dem Jahr 2010.

Der Mai war der sechste Monat in Folge, in dem China seine amerikanischen Anleihen-Bestände verringerte. Das Minus in diesen sechs Monaten beläuft sich insgesamt auf über 100 Milliarden Dollar.

China bleibt weiterhin der zweitgrößte ausländische Gläubiger der USA hinter Japan, dessen Bestand sich auf 1,2 Billionen Dollar beläuft.

Mit der Verringerung des Anleihen-Portfolios reagiert Peking wahrscheinlich auf die zunehmende Instrumentalisierung des US-Dollars für geopolitische Zwecke. Schon seit Jahren nutzen verschiedene US-Regierungen die Weltleitwährung als Hebel, um Strafmaßnahmen zu verhängen. Im Zuge des Krieges Russlands gegen die Ukraine und der anschließenden Verhängung von Sanktionen wurde die Rolle des Dollars als Instrument zur Durchsetzung geopolitischer Ziele besonders deutlich.

Da das US-Establishment China als größte Bedrohung seiner globalen Machtstellung einstuft und seit 2018 zudem verstärkt Sanktionen gegen chinesische Unternehmen und Strafzölle verhängt hat, dient der schrittweise Abbau der Anleihebestände als Vorsichtsmaßnahme, um im Fall einer möglichen Eskalation nicht zu abhängig von den US-Finanzmärkten zu sein.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Immobilien
Immobilien Klimasteuer: Schleichende Enteignung der Hausbesitzer durch Heizkostenhammer steht bevor
21.07.2025

Wer heute nicht „grün“ heizt, wird ab 2027 wahrscheinlich ein massives Kostenproblem bekommen. Die Klimasteuer, die schon heute auf...

DWN
Technologie
Technologie Der gläserne Bürger wird Realität: Was die kommende EUID-App alles überwachen soll
20.07.2025

Bis 2030 soll jeder Bürger in der EU eine EUID-App als sogenannte digitale Brieftasche auf seinem Smartphone haben. Damit sollen die...

DWN
Panorama
Panorama Große Schere zwischen Arm und Reich belastet auch psychisch
20.07.2025

Superreiche werden immer reicher, während Millionen Menschen hungern – das belastet nicht nur finanziell. Eine neue Studie zeigt, wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Personalbindung neu gedacht: Warum Freiwilligkeit stärker wirkt als Loyalität
20.07.2025

Kluge Personalbindung funktioniert nur ohne Zwang: Wer Mitarbeitende an sich ketten will, verliert die Besten – echte Loyalität gibt es...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jobshadowing: Einblicke und neue Perspektiven schaffen
20.07.2025

Im Rahmen von Job Shadowing können Interessierte von erfahrenen Mitarbeitern lernen und Einblicke in die Arbeitsabläufe innerhalb des...

DWN
Technologie
Technologie Drohnen: Warum Europa beim Luftraum ein Problem hat
20.07.2025

Spionagedrohnen überfliegen ungehindert Militärstützpunkte, kooperative Kampfdrohnen fehlen – und beim Einsatz ziviler Drohnen...

DWN
Technologie
Technologie Huawei schlägt zurück: Chinas Tech-Gigant lässt Apple & Co. alt aussehen
20.07.2025

Totgesagt und sanktioniert – doch jetzt ist Huawei zurück an der Spitze. Mit eigener Chiptechnologie und ohne Android zeigt Chinas...

DWN
Immobilien
Immobilien Mängel beim Immobilienkauf: So setzen Käufer ihre Rechte durch
20.07.2025

Wasser im Keller, Schimmel hinter der Tapete – und im Vertrag steht „gekauft wie gesehen“. Doch wer Mängel verheimlicht, verliert...