Der russische Gas-Riese Gazprom macht höhere Gewalt („Force Majeure“) für geminderte Gaslieferungen an seinen deutschen Kunden Uniper geltend. Uniper habe ein Schreiben von Gazprom Export erhalten, „in dem das Unternehmen rückwirkend Force Majeure für die bisherigen und aktuellen Fehlmengen bei den Gaslieferungen geltend macht“, erklärte der Düsseldorfer Konzern am Montag.
Uniper halte dies nicht für gerechtfertigt und habe den Anspruch Gazproms formell zurückgewiesen. Unternehmen können versuchen, sich mit Verweis auf höhere Gewalt vor juristischen Klagen von Kunden auf ihre Haftung aus Lieferverträgen zu schützen.
Gazprom hatte gegenüber mindestens einem Großkunden aus Europa einem Schreiben zufolge einen durch höhere Gewalt („Force Majeure“) bzw. „außergewöhnliche“ Umstände verursachten Notfall bei seiner Gas-Versorgung Europas erklärt. Gazprom könne aufgrund besonderer Umstände seinen Liefer-Verpflichtungen ab dem 14. Juni nicht nachkommen, heißt es in dem Reuters vorliegenden, vom 14. Juli datierten Schreiben.