Der russische Präsident Wladimir Putin hat dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan für die Vermittlung zum Abschluss des Getreide-Abkommens gedankt.
Erdogan habe nicht nur die Wiederaufnahme der ukrainischen Getreidelieferungen aus den Schwarzmeerhäfen befördert, sagte Putin bei einem Statement mit Erdogan in Sotschi vor gemeinsamen Gesprächen am Freitag. «Sondern gleichzeitig wurde eine Paketlösung über die störungsfreie Lieferung russischer Lebens- und Düngemittel auf die Weltmärkte verabschiedet.»
Agrarexporte über die ukrainischen Schwarzmeerhäfen waren wegen des russischen Angriffskrieges zuletzt monatelang blockiert gewesen. Die Kriegsgegner Ukraine und Russland hatten am 22. Juli unter UN-Vermittlung jeweils getrennt mit der Türkei ein Abkommen unterzeichnet, um von drei Häfen Getreideausfuhren aus der Ukraine zu ermöglichen.
Im Zuge der Einigung unterzeichneten die UN und Russland auch eine separate Absichtserklärung. Diese sieht nach UN-Angaben vor, den Export von russischen Lebensmitteln und Düngemitteln zu fördern.
Putin lobte zudem die aus Russland und über die Türkei verlaufende Pipeline Turkstream. Die sei nicht nur eine der wichtigsten Versorgungsadern Europas, sondern funktioniere «im Gegensatz zu anderen Richtungen unserer Kohlenstofflieferungen störungsfrei, dynamisch und ohne Ausfälle», so der Kremlchef mit Blick auf die seit Juni zurückgefahrenen Gasliefermengen bei der Pipeline Nord Stream 1.
Erdogan sagte, man werde auch über die Situation in Syrien sprechen. Die Türkei kündigt seit Wochen eine neue Offensive im Norden des Landes an. Russland ebenso wie der Iran - beide Akteure im syrischen Bürgerkrieg - hatten der Türkei bisher von einem solchen Schritt abgeraten.
Die Türkei hält bereits Gebiete in Nordsyrien besetzt und begründet eine erneute Offensive mit «terroristischer Bedrohung» von Seiten der syrischen Kurdenmiliz YPG, die Ankara als Terrororganisation ansieht.
Putin und Erdogan sprechen über die Ukraine und Syrien
Die beiden Präsidenten wollen sich am Freitagnachmittag in der russischen Schwarzmeer-Stadt Sotschi zum persönlichen Gespräch treffen, hieß es aus dem türkischen Präsidialamt. Demnach stehen bei dem Treffen aktuelle regionale und globale Ereignisse auf dem Programm. Eine Pressekonferenz ist vorerst nicht geplant, wie es von beiden Seiten hieß.
Nach Einschätzung von Experten werde es in den Gesprächen neben dem Krieg in der Ukraine vor allem um die türkischen Pläne zu einer neuen Offensive in Nordsyrien gehen. Russland ebenso wie der Iran, beide Akteure im syrischen Bürgerkrieg, hatten der Türkei von einem solchen Schritt abgeraten.
Die Türkei hält bereits Gebiete in Nordsyrien besetzt und begründet eine erneute Offensive mit "terroristischer Bedrohung" von Seiten der syrischen Kurdenmiliz YPG, die Ankara als Terrororganisation ansieht. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hatte eine mögliche Offensive bei ihrem kürzlichen Türkei-Besuch als nicht gerechtfertigt bezeichnet.
Laut Kreml soll auch über militärtechnische Zusammenarbeit gesprochen werden. Russland hatte kürzlich Interesse an der im Krieg auch von Kiew erfolgreich eingesetzten türkischen Kampfdrohne Bayraktar TB2 gezeigt.
Putin habe vorgeschlagen, gemeinsam mit der Türkei an den Drohnen des Unternehmens Baykar zu arbeiten, zitierte der Sender CNN Türk Erdogan. Eine entsprechende Fabrik könne in den Vereinigten Arabischen Emiraten gegründet werden. (dpa)
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Putin und Erdogan wollen Zusammenarbeit ausbauen
Russland und die Türkei wollen ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit ausweiten. Die Präsidenten Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdogan teilten am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung nach ihrem Treffen im russischen Sotschi mit, die Kooperation beider Länder solle in den Bereichen Verkehr, Landwirtschaft, Finanzen und Bau vertieft werden.
Nach Angaben des russischen Vizeministerpräsidenten Alexander Nowak erklärte sich die Türkei zudem bereit, Teile der Energielieferungen aus Russland künftig in Rubel zu zahlen.
Putin und Erdogan bekannten sich zudem zu dem Getreideabkommen, das Russland und die Ukraine unter Vermittlung der Türkei und der Vereinten Nationen unterzeichnet hatten. Das Umfasse auch den ungehinderten Export von russischem Getreide sowie Dünger und Rohstoffen, hieß es in der am Freitag veröffentlichten Erklärung.
Außerdem versicherten die beiden Präsidenten einander, bei der Bekämpfung "aller terroristischen Organisationen in Syrien" in gegenseitiger Abstimmung und Solidarität zu handeln. Die Türkei hatte gegen den Widerstand Russlands mit Militäreinsätzen gegen kurdische Milizen Gebiete im Norden Syriens besetzt.