Unternehmen

Henkel steigert Umsatz - Gewinn bricht allerdings ein

Der Konzern mit Hauptsitz in Düsseldorf wartet trotz eines schwierigen Umfeldes mit einer guten Umsatzentwicklung auf.
15.08.2022 15:45
Lesezeit: 2 min

Ob Persil, Perwoll, Fewa, Sidolin oder Dixan: Die Marken des deutschen Unternehmens der Konsumgüter- und Klebestoffindustrie Henkel mit Hauptsitz in Düsseldorf-Holthausen sind in fast allen Haushalten Deutschlands vertreten.

Im Rahmen der Geschäftsentwicklung vermeldet der Konzern jetzt im ersten Halbjahr 2022 einen Anstieg des Umsatzes auf rund 10,9 Mrd. Euro. Das entspricht einem deutlichen organischen Umsatzwachstum von 8,9 Prozent.

Allerdings ging der bereinigte Gewinn vor Steuern und Zinsen deutlich um 18,5 Prozent zurück – auf knapp 1,2 Milliarden Euro. Die bereinigte Ebit-Marge sank auf 10,7 Prozent. Im ersten Halbjahr 2021 lag sie noch bei 14,4 Prozent.

Zwar sei eine positive Entwicklung von allen Unternehmensbereichen weltweit getragen worden. Jedoch konnten die außergewöhnlich stark gestiegenen Material- und Logistikpreise nicht 100 Prozent von Absatzpreiserhöhungen und einem strikten Kostenmanagement ausgeglichen werden.

Trotzdem: „Die Umsatzentwicklung in den ersten sechs Monaten liegt in einem außerordentlich schwierigen Umfeld über den bisherigen Erwartungen für das Gesamtjahr. Mit Blick auf die bisherige Entwicklung haben wir für den Konzern unsere Jahresprognose für das organische Umsatzwachstum angehoben und für die Ergebnisgrößen, EBIT-Marge und Ergebnis je Aktie, bestätigt“, sagte Carsten Knobel, Vorstandsvorsitzender von Henkel.

Ausblick aktualisiert

Nun geht Henkel auf Konzernebene im Geschäftsjahr 2022 von einem organischen Umsatzwachstum von viereinhalb bis sechseinhalb Prozent und nicht mehr von dreieinhalb und fünfeinhalb Prozent aus.

Dabei wird für den Unternehmensbereich Adhesive Technologies unverändert eine organische Umsatzentwicklung von acht bis zehn Prozent erwartet. Für Beauty Care hingegen geht Henkel von einem organischen Umsatzwachstum von nunmehr minus drei bis minus ein Prozent aus, und nicht mehr - wie bisher - von minus 5 bis minus drei Prozent.

Für den Unternehmensbereich Laundry & Home Care erwartet der Konzern hingegen ein organisches Umsatzwachstum von vier bis sechs Prozent aus. Bisher waren es zwei bis vier Prozent.

Die bereinigte Umsatzrendite (EBIT-Marge) soll auf Konzernebene unverändert in der Bandbreite von 9,0 bis 11,0 Prozent liegen. Für die Entwicklung des bereinigten Ergebnisses je Vorzugsaktie (EPS) bei konstanten Wechselkursen erwartet Henkel unverändert einen Rückgang in der Bandbreite von minus 35 bis minus 15 Prozent.

Das Umsatzwachstum im ersten Halbjahr

Das Umsatzwachstum im ersten Halbjahr war vor allem durch den Unternehmensbereich Adhesive Technologies getragen, der einen zweistelligen organischen Anstieg von 12,2 Prozent erreichte.

Der Unternehmensbereich Beauty Care verzeichnete im ersten Halbjahr ein organisches Umsatzwachstum von 0,4 Prozent. Dabei erreichte das Friseurgeschäft ein zweistelliges organisches Umsatzwachstum. Der Unternehmensbereich Laundry & Home Care erzielte eine deutliche organische Umsatzsteigerung von 7,4 Prozent, die insbesondere durch ein zweistelliges Wachstum im Geschäftsfeld Waschmittel getragen wurde. Und auch das Geschäftsfeld Reinigungsmittel verzeichnete im ersten Halbjahr eine positive organische Umsatzentwicklung.

Neben Innovation und Nachhaltigkeit hat Henkel die Digitalisierung als wesentlichen Erfolgsfaktor zur Stärkung seiner Wettbewerbsfähigkeit ausgemacht. Im ersten Halbjahr ist der Anteil des Umsatzes über digitale Kanäle zweistellig gewachsen. Er liegt nun bei mehr als 20 Prozent.

Der weltweit agierende Henkel Konzern, der im April dieses Jahres seine Geschäftsaktivitäten in Russland und Weißrussland einstellte, muss wegen des Russlandrückzugs rund 200 Millionen Euro abschreiben. (ps)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

 

DWN
Finanzen
Finanzen SAP-Aktie: Positiver Analystenkommentar von JPMorgan und Silberstreifen am Cloud-Horizont
04.12.2025

SAP und Salesforce senden an den Börsen neue Signale: Während JPMorgan der SAP-Aktie frische Impulse zuschreibt, ringen Anleger bei...

DWN
Finanzen
Finanzen Schott Pharma-Aktie: Zähe Nachfrage nach Glasspritzen – Pharmazulieferer Schott Pharma schaut vorsichtig auf 2026
04.12.2025

Die Schott Pharma-Aktie ist am Donnerstag nachbörslich unter Druck geraten, Anleger beäugen den Ausblick des Mainzer Pharmazulieferers...

DWN
Politik
Politik Die EZB blockiert: Streit um EU-Pläne für eingefrorene russische Vermögenswerte
04.12.2025

Die EU ringt um einen Weg, die finanziellen Belastungen des Ukrainekriegs abzufedern, doch zentrale Institutionen setzen klare Grenzen. Wie...

DWN
Politik
Politik Friedensverhandlungen in Moskau: Trump-Gesandte führen Gespräche mit Putin
04.12.2025

Die Gespräche zwischen Washington und Moskau rücken die Suche nach einer realistischen Friedenslösung wieder in den Mittelpunkt der...

DWN
Politik
Politik EU Ermittlungen: Staatsanwaltschaft nimmt Büros von Kaja Kallas ins Visier
04.12.2025

Die Ermittlungen der Europäischen Staatsanwaltschaft rücken den Umgang mit sensiblen EU-Mitteln und institutionellen Abläufen in...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Trade Republic Probleme: Kundenfrust wächst trotz neuer Produkte
04.12.2025

Trade Republic wirbt mit Innovationen, doch viele Kunden erleben etwas anderes. Die Beschwerden zu Ausfällen, Support und Handelbarkeit...

DWN
Politik
Politik G7? Nein danke, sagt Putin
04.12.2025

Russlands Präsident Wladimir Putin sorgt vor seinem Indien-Besuch für Aufsehen. Er kritisiert die G7 als "nicht groß" und verweist auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Club der Superreichen vorn dabei
04.12.2025

Fast 3.000 Menschen weltweit besitzen mehr als eine Milliarde Dollar – und Deutschland spielt eine führende Rolle. Während...