Politik

Union will Habeck Zuständigkeit für Energie entziehen

Die Unionsparteien erhöhen den Druck auf den grünen Wirtschaftsminister.
31.08.2022 09:00
Aktualisiert: 31.08.2022 09:30
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Union will Habeck Zuständigkeit für Energie entziehen
Die Union will Wirtschaftsminister Robert Habeck bei einer Sondersitzung vorladen. (Foto: dpa) Foto: Bernd von Jutrczenka

Die Union im Bundestag verlangt von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) einen beherzteren Einsatz gegen einen drohenden Energienotstand. "Es ist inakzeptabel, dass immer noch nicht alle Potenziale zur Abwendung eines Energienotstands im Winter genutzt werden", sagte der stellvertretende CDU-Vorsitzende und Energiepolitiker Andreas Jung der Deutschen Presse-Agentur. Außerdem müsse Habeck das "Desaster" mit der Gasumlage beenden. Der Minister soll in einer Sondersitzung des Ausschusses für Klimaschutz und Energie am Mittwoch Rede und Antwort stehen.

"Es gibt keinen nationalen Energiesparpakt, die Gasverstromung erreicht Rekordniveau, Biomasse bleibt gedeckelt, die Kernenergie-Entscheidung wird verschleppt, und die dringenden Solidaritätsverträge mit den Nachbarländern werden verbummelt", kritisierte Jung. Habeck müsse jetzt beherzt handeln. Zugleich müsse die Bundesregierung endlich "statt unausgegorenem Stückwerk ein überzeugendes Gesamtkonzept für Entlastungen vorlegen".

Merz will Habeck Zuständigkeit entziehen

Nach Ansicht des Oppositionsführers Friedrich Merz sollte die Energiepolitik in Deutschland im Kanzleramt koordiniert werden. "Die Energiepolitik gehört in einen Energiesicherheitsrat des Bundeskanzleramtes. Dort ist es richtig koordiniert, auch mit den anderen Ressorts", sagte der CDU-Partei- und Unionsfraktionschef am Dienstag im ARD-Morgenmagazin. Er würde dem Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) dafür die Zuständigkeit entziehen, sagte Merz.

Habeck steht seit derzeit wegen der geplanten Gasumlage in der Kritik. Die Umlage soll die wegen knapper russischer Gaslieferungen stark gestiegenen Kosten von Großimporteuren ausgleichen, um diese vor einer Pleite und das Energiesystem vor dem Kollaps zu bewahren. Alle Gaskunden sollen ab Oktober zusätzlich 2,4 Cent pro Kilowattstunde bezahlen.

Kritisiert wird, dass auch Firmen profitieren könnten, denen es wirtschaftlich gut geht. Habeck kündigte Korrekturen an, um "die Trittbrettfahrer vom Trittbrett schubsen", wie er sagte.

Merz forderte im Morgenmagazin, der Mechanismus, dass der Gaspreis zugleich den Strompreis für alle diktiere, müsse aufgelöst werden. "Es ist doch unverständlich, dass nach sechs Monaten Krieg in der Ukraine immer noch Gas verstromt wird. Das hätte längst gestoppt werden müssen", sagte Merz.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs explodiert: Warum er jetzt Rekordhöhen erreicht
07.10.2025

Der Bitcoin-Kurs hat in über Nacht einen neuen Höchststand erreicht. Mit einem Wert von 125.689 US-Dollar übertraf die größte...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Industrie kämpft mit Auftragsflaute – dennoch Zeichen der Erholung
07.10.2025

Die deutschen Industrieunternehmen verzeichneten im August unerwartet rückläufige Auftragseingänge und spüren zunehmend die Folgen der...

DWN
Finanzen
Finanzen Verteidigungs-Aktien 2026: Kriegstreiberei oder Milliardenchance für Investoren?
07.10.2025

Verteidigungs-Aktien 2026 gelten längst nicht mehr als Tabu. Während Drohnenangriffe und NATO-Alarmstarts den Kontinent erschüttern,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zolloffensive: Gefahr für das globale Handelssystem
07.10.2025

Mit seiner aggressiven Zollpolitik stellt US-Präsident Donald Trump die Grundlagen des internationalen Handels infrage. Unter dem Motto...

DWN
Politik
Politik Fehlende Reservisten der Bundeswehr: Sollen ehemalige NVA-Soldaten zum Einsatz kommen?
07.10.2025

Der Bundeswehr fehlen neben aktiven Soldaten auch 150.000 beorderte Reservisten. Um die Nato-Vorgaben zu erfüllen, schlägt nun die CDU...

DWN
Politik
Politik Politische Krise in Frankreich: Macrons Regierung wankt nach Premier-Rücktritt
07.10.2025

Der überraschende Rücktritt von Premierminister Sébastien Lecornu hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in eine tiefe politische...

DWN
Politik
Politik Drohnenabwehr in Bayern: Polizei soll abschießen dürfen
07.10.2025

Nach mehreren Drohnensichtungen am Münchner Flughafen will die bayerische Staatsregierung der Polizei neue Befugnisse geben. Ein...

DWN
Panorama
Panorama WHO: Weltweit wird weniger geraucht – Sorge über Trend zum Vapen
07.10.2025

Während immer weniger Menschen zur Zigarette greifen, wächst die Sorge vor neuen Risiken: E-Zigaretten und Vapes könnten laut WHO zur...