Politik

Geheimer Code: Angst ist eine Erb-Krankheit

Lesezeit: 1 min
04.12.2013 02:42
Angst ist erblich und kann die Gene verändern. Studien an Mäusen haben gezeigt, dass die Tiere ihren Kindern Erlebnisse weitervererben können. Selbst bei ihren Enkeln zeigte sich die gleiche Angst vor einer bestimmten Erfahrung.
Geheimer Code: Angst ist eine Erb-Krankheit

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Zwei Forscher der Emory University School of Medicine in Atlanta haben nachgewiesen, dass sich schlechte Erfahrungen auf die Gene auswirken können. Dafür verbanden die Forscher Brian Dias und Kerry Ressler bei männlichen Mäusen den Geruch von Acetophenon mit einem elektrischen Stromschlag an den Pfoten. Sobald der Geruch wieder auftrat, erstarrten die Mäuse.

Im Anschluss daran zeugten die so konditionierten Mäuse Kinder und deren Kinder ebenfalls Nachkommen. Sowohl bei den direkten als auch bei den indirekten Nachkommen zeigte sich auf den Geruch von Acetphenon dieselbe Reaktion wie bei den Eltern. Obwohl die Kinder der Elterngeneration mit diesem Geruch bis dato keinerlei Erfahrung gemacht hatten. Bei anderen Gerüchen erstarrten die Kinder und Enkel nicht, so die Studie.

Um einen Irrtum auszuschließen, wurden die Enkelkinder mittels künstlicher Befruchtung gezeugt und von anderen Müttern gesäugt sowie aufgezogen: Damit sollte sicherstellt werden, dass Eltern und Großeltern ihre Ängste den Kindern nicht durch Lern-Prozesse weitergeben.

Der Test verlief erfolgreich: Angst ist ein geheimer Code im genetischen System, der sich über Generationen weitervererbt.

Dies bemerkten die Forscher der Emory University School of Medicine in Atlanta am Erbgut im Mäusesperma. Im Erbgut zeigte sich, dass dem Gen für den so genannten Acetophenon-Rezeptor an diversen Stellen die epigenetischen Marker fehlten: die Methylgruppen. Dies könnte dafür gesorgt haben, dass das Gen bei der Entwicklung des Embryos häufiger abgelesen wurde und somit der Rezeptor öfter eingebaut worden ist, berichtet Nature.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...