Politik

Russland: 16 Tote bei Selbstmord-Anschlag in Wolgograd

Eine Selbstmord-Attentäterin hat sich am Bahnhof in Wolgograd in die Luft gesprengt. Mindestens 16 Menschen starben. Vor zwei Monaten gab es in der Stadt bereits einen Sprengstoff-Anschlag.
29.12.2013 14:49
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Im südrussischen Wolgograd hat sich am Sonntag eine Selbstmordattentäterin in die Luft gesprengt und mindestens 16 Menschen getötet. Die Frau zündete den Sprengsatz vor einem Metall-Detektor im Eingang eines belebten Bahnhofs. Etwa 50 Menschen wurden verletzt. Die Tat weckte Erinnerungen an einen ähnlichen Selbstmordanschlag in der Stadt vor zwei Monaten. Zudem schürte sie die Angst vor weiterer Gewalt vor und während der Olympischen Winterspiele im Februar im russischen Sotschi.

Islamisten hatten angekündigt, sie würden das Sportereignis mit allen Mitteln verhindern. Präsident Wladimir Putin ordnete an, alle Maßnahmen zu ergreifen, um nach dem Anschlag für Sicherheit zu sorgen. Ein Polizeisprecher sagte, die Sicherheitsvorkehrungen an Bahnhöfen und Flughäfen würden erhöht.

Fernsehbilder zeigten einen riesigen orangen Feuerball im Inneren des Bahnhofs. Aus den geborstenen Fenstern drang dichter Qualm. Rettungskräfte trugen Opfer aus dem Gebäude. Es war mindestens ein Mensch zu sehen, der regungslos auf dem Boden lag. „Ich habe die Explosion gehört und bin rausgelaufen“, berichte ein Augenzeuge dem Sender Rossija-24. „Ich habe geschmolzene, verbogene Metallteile gesehen, zerbrochenes Glas und Menschen, die auf der Straße lagen.“ In dem Bahnhof war mehr Betrieb als gewöhnlich um diese Zeit, da viele Menschen vor den Feiertagen zum Jahreswechsel unterwegs waren.

Wolgograd hat etwa eine Million Einwohner und liegt gut 900 Kilometer südöstlich von Moskau und rund 700 Kilometer nördlich des Kaukasus‘ und des Austragungsorts der Olympischen Spiele.

Es war der schwerste Anschlag in Russland außerhalb der Kaukasus-Region seit fast drei Jahren. Am 21. Oktober hatte sich eine Selbstmordattentäterin aus der russischen Region Dagestan in einem Linienbus in Wolgograd in die Luft gesprengt und sechs Menschen mit in den Tod gerissen. Dagestan liegt im Kaukasus, wo Extremisten für die Errichtung eines islamistischen Staats kämpfen.

Am Freitag war in der südrussischen Stadt Pjatigorsk eine Autobombe detoniert. Dabei wurden drei Menschen getötet. Pjatigorsk liegt rund 270 Kilometer östlich von Sotschi.

Mit Blick auf die Olympischen Winterspiele in Sotschi bemühen sich die russischen Sicherheitskräfte, die Gewalt im Nordkaukasus einzudämmen. Die Spiele sind ein Prestige-Projekt Putins.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Pokémon-Karten als Geldanlage: Hype, Blase oder Millionen-Geschäft?
03.07.2025

Verstaubte Karten aus dem Kinderzimmer bringen heute tausende Euro – doch Experten warnen: Hinter dem Pokémon-Hype steckt eine riskante...

DWN
Finanzen
Finanzen Politische Unsicherheit: Warum Anleger jetzt Fehler machen
03.07.2025

Trumps Kurs schürt Unsicherheit an den Finanzmärkten. Wie Anleger jetzt kühlen Kopf bewahren und welche Fehler sie unbedingt vermeiden...