Politik

Juncker will Chef der EU-Kommission werden

Lesezeit: 1 min
09.01.2014 11:33
Jean-Claude Juncker möchte Nachfolger von Barroso als Chef der EU-Kommission werden. Bei den Europa-Wahlen im Mai will er als Spitzenkandidat der Konservativen kandidieren. Der Luxemburger freut sich auf eine „lebhafte Debatte“ mit dem Spitzenkandidaten der Sozialisten Martin Schulz.

Der frühere luxemburgische Ministerpräsident Jean-Claude Juncker will sich um das Amt des EU-Kommissionspräsidenten bewerben. Ob er offiziell Kandidat der europäischen Konservativen werde, hänge zwar von der Entscheidungsfindung innerhalb der Europäischen Volkspartei ab, sagte der langjährige Chef der Euro-Gruppe am Donnerstag dem RBB. Juncker ergänzte aber: „Ich wäre grundsätzlich dazu bereit, wenn ein Programm und andere Dinge stimmen.“ Er freue sich auf eine lebhafte Debatte mit dem Präsidenten des Europa-Parlaments, Martin Schulz, der als Kandidat der europäischen Sozialisten ebenfalls das Spitzenamt in der Kommission anstrebt (mehr hier).

Juncker räumte ein, dass sich die EU derzeit in Erklärungsnot befinde, „weil die Menschen sehr oft nicht oft verstehen, was wir in Brüssel für Entscheidungen anhäufen“. Es gebe eine Kluft zwischen der öffentlichen Meinung in Europa und der Politik in der EU. Auch die Probleme im Zuge der Euro- Schuldenkrise seien noch nicht ganz überwunden: „Für mich ist die Krise erst dann vorbei, wenn wir die Arbeitsmarktproblematik für die jungen Menschen positiv geändert haben werden.“

Europas Konservative wollen im März ihren Spitzenkandidaten für die Wahlen im Mai küren. Juncker gilt als einer der Aspiranten auf diesen Posten. Er war vorher der am längsten amtierende Premierminister der EU. 18 Jahre lang sorgte er für Stabilität im Banken-Paradies Luxemburg (hier).

Junckers mutmaßlicher Konkurrent Schulz hatte kürzlich eine stärkere Personalisierung des Wahlkampfs gefordert. Ein Wettbewerb um Wählerstimmen zwischen ihm und Juncker „würde Leute mobilisieren, die sonst möglicherweise nicht zur Wahl gehen“, hatte der Sozialdemokrat gesagt. Ein demokratisches Mitspracherecht bei der Ernennung der Kandidaten gibt es jedoch nicht. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte letztes Jahr nochmals bekräftigt, dass der Nachfolger von Barroso ohne die Mitwirkung der Parlamentarier und Bürger ernannt werde (hier). Sie würde allerdings lieber IWF-Chefin Christine Lagarde als Präsidentin der EU-Kommission sehen als Jean-Claude Juncker (hier).

 

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenz von HH2E: Rückschlag für Habecks Energiewende - Wasserstoffprojekte in Sachsen in Gefahr
22.11.2024

Der Wasserstoff-Spezialist HH2E hat Insolvenz angemeldet, die Finanzierung durch ein britisches Private-Equity-Unternehmen ist gestoppt....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Aktien sind heiß gelaufen: Warum immer mehr Analysten den europäischen Aktienmarkt in den Blick nehmen
22.11.2024

Vermögensverwalter Flossbach von Storch sieht zunehmend Risiken für US-Aktien. Nach der jüngsten Rekordjagd an den US-Börsen verlieren...

DWN
Politik
Politik SPD-Kanzlerkandidat steht fest: Pistorius zieht zurück und ebnet Weg für Scholz
21.11.2024

Nach intensiven Diskussionen innerhalb der SPD hat Verteidigungsminister Boris Pistorius Olaf Scholz den Weg für die erneute...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch kurz vor 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag hat die wichtigste Kryptowährung direkt nachgelegt. Seit dem Sieg von Donald...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...