Politik

Auch im 21. Jahrhundert: Der Sklavenhandel blüht weltweit

Lesezeit: 1 min
17.01.2014 00:02
Weltweit leben 30 Millionen Menschen in der Sklaverei, die Hälfte davon in Indien und China. Auch Osteuropa kämpft mit Menschenhandel und Zwangsarbeit. Je höher die Korruption in einem Land ist, desto weiter ist Sklaverei dort verbreitet.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Asien  
Politik  
China  

Moderne Sklaverei ist nach wie vor ein weitverbeitetes Problem. Vom Handel mit Menschen profitieren noch immer ganze Geschäftszweige. Sie verdienen an Transport, Verwaltung, Vermittlung und Ausbeutung von Menschen. Dies geht aus dem Global Slavery Index hervor. Der Bericht umfasst die Situation in 162 Ländern der Welt. Nach offiziellen Schätzungen liegt die Zahl der Sklaven weltweit noch immer bei etwa 30 Millionen. Die Dunkelziffer, so geben die Autoren des Berichts zu Bedenken, dürfte sogar noch deutlich höher liegen.

„Im Jahr 2013 hat moderne Sklaverei viele Formen und ist unter vielen Namen bekannt. Es geht dabei um Menschenhandel, Zwangsarbeit, Sklaverei oder Sklaverei-ähnliche Zustände. Letztere umfassen Schuldsklaverei, Zwangsheirat, den Verkauf und die Ausbeutung von Kindern und Kindersoldaten in bewaffneten Konflikten“, so die Autoren des Berichts.

In Afrika und Asien ist die moderne Sklaverei am weitesten verbreitet. Gemessen an der realen Bevölkerungszahl, gibt es die meisten Sklaven in Indien (13,3 Millionen), China (3 Millionen), Pakistan (2,1 Millionen), Nigeria (700,000), Äthopien (651,000), Russland (516,000) und Thailand (472,000).

Am wenigsten verbreitet ist die moderne Sklaverei dagegen in Island, Irland, Großbritannien, Neu Seeland, der Schweiz und Skandinavien. Das bedeutet jedoch keinesfalls, dass es in diesen Ländern keine Sklaverei gibt. Allein in Großbritannien werden mindestens 4,200 Sklaven vermutet, so die Autoren des Berichts.

Was die Verbreitung der Sklaverei weltweit anbelangt, liegt Deutschland auf Platz 136 von 160 Ländern. Europaweit ist die Lage in osteuropäischen Ländern wie Albanien, Tschechien, Serbien, Kroatien, Polen, Rumänien und Bulgarien sehr bedenklich. Deutschland liegt hierbei auf Platz 19 von 33 Ländern.

Moderne Sklaverei hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Autoren der Studie fanden dabei folgende Zusammenhänge:

Je höher die Korruption in einem Land ist, desto weiter ist Sklaverei dort verbreitet. Wenn die Strafverfolgung nicht funktioniert, haben Menschenhändler leichtes Spiel.

Je weiter entwickelt ein Land wirtschaftlich ist, desto unwahrscheinlicher ist es, dass seine Bürger Sklaven-ähnliche Zustände fürchten müssen. Dazu zählt unter anderem Zugang zu Bildung, medizinischer Versorgung und ein angemessenes Einkommen.

Je einfacher die Bürger eines Landes Zugang zu finanziellen Dienstleistungen haben, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass sie in die Schuldensklaverei rutschen. Wer keinen Zugang zu legalen Krediten hat, leiht sich Geld im kriminellen Milieu, um seine Lebenssituation zu verbessern.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Das wahre Problem mit Chinas Wirtschaft
22.09.2023

Chinas Wirtschaft ist auf einem stetigen Konjunkturabschwung. Beobachter sind sich einig: die BIP-Raten werden vergangene Jahre nicht...

DWN
Immobilien
Immobilien Preise für Wohnimmobilien fallen in Rekordtempo
22.09.2023

Deutsche Wohnimmobilien waren im zweiten Quartal knapp 10 Prozent billiger als im Vorjahreszeitraum. Die Neubaupreise in Großstädten sind...

DWN
Politik
Politik Russland plant massiven Anstieg der Militärausgaben
22.09.2023

Russland plant für 2024 einen massiven Anstieg der Verteidigungsausgaben, da kein Ende des Kriegs absehbar ist. Doch offenbar kann das...

DWN
Politik
Politik Steuererhöhung bei Silber: „Der Staat nimmt jetzt weniger ein“
22.09.2023

Der Staat hat die Steuern auf viele Silbermünzen drastisch erhöht. Anleger bezahlen seit knapp einem Jahr über 10 Prozent mehr. Dennoch...

DWN
Politik
Politik Wieder Straßenblockaden fürs Klima in Berlin
22.09.2023

Man wolle Berlin mit Straßenblockaden lahmlegen, hatte die Letzte Generation ihre Aktionswochen angekündigt. Autofahrer sind genervt und...

DWN
Panorama
Panorama Hochsensibilität in der Arbeitswelt – Das verkannte Potential
22.09.2023

Es ist ein recht junges Forschungsfeld, über das es noch nicht allzu viele Erkenntnisse gibt. Das Thema Hochsensibilität findet in der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kleiner Lichtblick für deutsche Wirtschaft
22.09.2023

Die deutsche Wirtschaft schrumpft weiter, aber nicht mehr so schnell, wie der Einkaufsmanagerindex für September zeigt. Dennoch ist kein...

DWN
Immobilien
Immobilien Verbände boykottieren Wohnungsgipfel mit Bundesregierung
22.09.2023

Die Wohnungswirtschaft erhebt vor dem Gipfel im Kanzleramt schwere Vorwürfe gegen die Bundesregierung. Zwei Verbände bleiben dem Treffen...