Der als Euro-Skeptiker Wilhelm Hankel bekannt gewordenen Wissenschaftler ist am Mittwoch im Alter von 85 Jahren in Köln gestorben. Hankel gehörte zur Gruppe von Professoren, die 1998 vor dem Verfassungsgericht in Karlsruhe gegen den Euro geklagt hatten und zuletzt gegen die Rettungspakete beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe geklagt hatte. Hankel war einer der Entwickler der Bundesschatzbriefe und Mitbegründer des Terminhandels an der Frankfurter Börse. Er war Mitarbeiter von Bundesfinanzminister Schiller.
Hankel hatte 2012 anlässlich eines Hearings zum ESM davor gewarnt, dass sich Europa Richtung einer zweiten Sowjetunion entwickle. Das Ideal des stabilen Geldes sei mit einer Währungsunion nicht möglich, weil die wirtschaftlichen Verhältnisse in den einzelnen Staaten nicht mit einem Befehl über einen Leisten geschlagen werden könnten. Der Euro sei eine "verlorene Währung", sagte Hankel - vor allem im Hinblick auf die Abwertungspraxis der europäischen Südstaaten, die diesen Ländern bisher die Möglichkeit eines ausreichenden volkswirtschaftlichen Spielraums gewährt hätten.
In einem sehr sehenswerten Video erklärt Hankel die Probleme, die sich aus Krisen als Folgen von Spekulationsblasen ergeben.