Politik

Ukraine: Vitali Klitschko mit Feuerlöscher attackiert

In Kiew ist es am Sonntag zu einer Strßenschlacht zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Vitali Klitschko, der nach eigener Aussage vermitteln wollte, wurde ausgebuht und mit einem Feuerlöscher besprüht.
19.01.2014 21:43
Lesezeit: 1 min

In Kiew ist es am Sonntag am Rande einer Großdemonstration zu gewalttätigen Zusammenstößen zwischen Polizei und Regierungsgegnern gekommen. Demonstranten gingen mit Stöcken auf Polizisten los und versuchten, einen Polizeibus umzuwerfen, der eine der Hauptstraßen zum Parlament blockierte. Dabei wurden nach Regierungsangaben 30 Polizisten verletzt. Zuvor waren beim bislang größten Protest dieses Jahres etwa 100.000 Menschen gegen die Einschränkung des Demonstrationsrechts auf die Straße gegangen.

Oppositionsführer Vitali Klitschko bemühte sich um Entspannung und versuchte, die Demonstranten davon abzuhalten, auf die Polizei loszugehen. Doch es gelang ihm nicht, im Gegenteil: Klitschko wurde ausgebuht und mit einer Feuerlöscher besprüht. Er wurde bei der Attacke jedoch offenbar nicht verletzt.

Auch danach bewarfen Demonstranten jedoch Polizisten mit Rauchbomben und Feuerwerkskörpern. Eine Sprecherin Klitschkos gab am Abend bekannt, Präsident Viktor Janukowitsch habe sich zu einem sofortigen Treffen mit Klitschko bereiterklärt. Dies wurde jedoch zunächst nicht von der Regierung bestätigt. Die Polizei schien sich bei den Zusammenstößen mit der Anwendung von Gewalt zurückzuhalten. Die Spannungen hielten bis in die Nacht an. Nach Angaben von Augenzeugen setzten die Ordnungskräfte nahe des Parlamentsgebäudes Wasserwerfer gegen die Demonstranten ein.

In der vergangenen Woche hatte ein Gericht in Kiew Massenkundgebungen in der Hauptstadt verboten und das Parlament ein Gesetz beschlossen, das Geld- und Haftstrafen für die Errichtung von Zelten und Bühnen auf öffentlichen Plätzen vorsieht. Damit wurde die Furcht der Opposition vor einer gewaltsamen Auflösung von Protestlagern geschürt. Ein Oppositionspolitiker erklärte die Verschärfung des Demonstrationsrechts als verfassungswidrig. "Deshalb haben wir das Recht, sie nicht zu befolgen und zu sabotieren", sagte er

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Zuckerberg kündigt Mega-Rechenzentren an
15.07.2025

Mark Zuckerberg treibt den KI-Wettlauf in eine neue Dimension. Der Meta-Chef kündigt gigantische Rechenzentren an und will dabei selbst...

DWN
Politik
Politik Jetzt unterstützt Trump die Ukraine: Ist das die Wende?
15.07.2025

Donald Trump vollzieht die Wende: Plötzlich verspricht er der Ukraine modernste Waffen – auf Europas Kosten. Russland droht er mit...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche fahren wieder mehr Auto
15.07.2025

Deutschland erlebt eine Kehrtwende beim Autofahren: Nach Jahren des Rückgangs steigen die gefahrenen Kilometer wieder – obwohl einzelne...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldverbot 2025: Panikmache oder reale Gefahr für Ihr Gold?
15.07.2025

Mehrere Goldhändler warnen vor einem staatlichen Zugriff auf Barren und Krügerrands – Millionen Anleger fürchten um ihre Ersparnisse....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle sollen bleiben – weil er sie als Erfolg verbucht
15.07.2025

Donald Trump sieht seine Zollpolitik als Erfolg – und will sie verschärfen. Was der transatlantische Handelskrieg für Europa,...