Politik

„Unabdingbares Ziel“: Türkei hält an EU-Mitgliedschaft fest

Der Europaminister der Türkei sieht trotz aller Turbulenzen und Schwierigkeiten die Mitgliedschat seines Landes als unverrückbares Ziel an. Die Türkei sei ein sehr wichtiges Land für die Europäische Union.
26.01.2014 00:08
Lesezeit: 1 min

Der neue Minister für europäische Angelegenheiten, Mevlüt Çavuşoğlu, bezeichnet trotz einiger Widrigkeiten und stillschweigenden Vorbehalten die türkische EU-Mitgliedschaft als „unabdingbares Ziel“ für sein Land. Zuvor hatte Çavuşoğlu den Besuch Premier Erdoğans als „extrem erfolgreich“ bezeichnet, ohne auf Details einzugehen.

Die neuesten innenpolitischen Maßnahmen der Türkei wie die Justizreform stoßen bei Vertretern der EU und der europäischen Regierungen auf scharfen Protest. Zuletzt hatte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier die türkische Regierung mit den kommunistischen Regimen im Osteuropa des Kalten Krieges verglichen.

Dennoch haben die Meinungsverschiedenheiten nicht zu einem Stillstand in den Beitrittsverhandlungen geführt. Çavuşoğlu ruft dazu auf, die Schwierigkeiten nicht überzubewerten: „Die Europäische Union ist sowohl ein unabdingbarer Prozess als auch ein Ziel. Solange dieses Verständnis auf beiden Seiten währt, so lange wird es auch manchmal Probleme und Unregelmäßigkeiten geben, manchmal neigen wir auch zu stillschweigenden Vorbehalten“, so zitiert die Hürriyet Çavuşoğlu.

„Sowas kann in einer Familie vorkommen und auch in einer Partei, aber was doch letztlich zählt ist, dass wir von diesem Ziel nicht abweichen und auch keinen Schritt rückwärts gehen“, so Çavuşoğlu weiter. Anlass seiner Ausführungen war die Übergabe des Sitzes des Vizepräsidenten der Regierungspartei AKP an seinen Nachfolger Yasin Aktay.

Dieser betrachtet die EU ebenfalls als „keine entbehrliche Marschrichtung“ für die Türkei, weist aber auch auf die anderen Möglichkeiten Ankaras hin. Diese seien zwar keine Alternativen zur EU, aber könnten als eine Option „zusätzlich zur EU-Mitgliedschaft“ angesehen, so Aktay.

Während Erdoğans Besuch in Brüssel veranlasste seine Regierung eine weitere Entlassungswelle gegen Richter und Staatsanwälte. Ihnen wird vorgeworfen, Anhänger der Gülen-Bewegung zu sein und sich gegen die Regierung verschworen zu haben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Europa vor dem Zerfall? Ex-Premier Letta warnt vor fatalem Fehler der EU
02.07.2025

Europa droht, zum Museum zu verkommen – oder zum Spielball von Trump und China. Italiens Ex-Premier Letta rechnet ab und warnt vor dem...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...