Deutschland

AfD-Parteitag: Lucke will Altparteien einen Denkzettel verpassen

Auf dem Parteitag in Aschaffenburg sagte AfD-Chef Lucke, man könne den Altparteien bei der Europawahl im Mai einen Denkzettel verpassen. Die AfD sei die einzige Partei, die den Bürgern die Wahrheit über Euro und Schuldenkrise sage. CDU, SPD und Co. verbreiteten lediglich „Europa-Wohlfühlstimmung“, so Lucke.
25.01.2014 13:32
Lesezeit: 1 min

Die Alternative für Deutschland (AfD) zieht mit Parteichef Bernd Lucke und Ex-Industriepräsident Hans-Olaf Henkel an der Spitze in den Europa-Wahlkampf. Das hat die Euro-kritische AfD am Samstag auf ihrem Parteitag im bayerischen Aschaffenburg entschieden. Lucke versuchte, seine Partei vor der Europawahl im Mai mit harscher Kritik an der EU und an den Altparteien zu einen.

Wir können nur gewinnen, wenn wir zusammenhalten“, sagte Lucke auf dem Parteitag der Euro-kritischen Alternative für Deutschland (AfD) in Aschaffenburg. Im Vergleich zu den finanziellen und organisatorischen Mitteln der etablierten Parteien sei die AfD ein David. „Wenn wir mutig, ehrlich und beherzt kämpfen, dann kann der kleine AfD-David dem großen Altparteien-Goliath einen Denkzettel verpassen.“

Die AfD sei die einzige Partei, die sich traue, bei Themen wie der Stabilität des Euro oder der Schuldenkrise die Wahrheit zu sagen. CDU, SPD und Co. verbreiteten lediglich „Europa-Wohlfühlstimmung“.

Auf dem Parteitag in Aschaffenburg bestimmt die AfD ihre Kandidaten für die EU-Wahl am 25. Mai und debattiert über ihr Programm. Im Entwurf wird unter anderem gefordert, dass Länder, die die Stabilitätskriterien der Währungsunion nicht erfüllen, die Eurozone verlassen sollen.

Bei den jüngsten Umfragen lag die vor knapp einem Jahr gegründete Euro-kritische Partei zwischen 4 und 5 Prozent. Bei der Bundestagswahl im Herbst verfehlte die AfD nur knapp die Fünf-Prozent-Hürde. Für den Einzug ins Europa-Parlament genügen drei Prozent.

Die Partei wurde zuletzt von internen Streitigkeiten erschüttert. So trat vor kurzem der hessische Landeschef Volker Bartz zurück, nachdem ihm Lucke diesen Schritt nahegelegt haben soll. Die Bundestagsparteien werfen der AfD zudem ausländerfeindliche Ressentiments und eine populistische Politik vor.

Der frühere Manager und Ex-Präsident des Industrieverbands BDI, Henkel, wehrte sich gegen die Kritik. „Ich habe mit unzähligen Mitgliedern gesprochen, aber nicht einen einzigen Neonazi oder Spinner gesehen“, sagte der 73-Jährige. Die AfD-Delegierten wählten ihn mit großer Mehrheit auf den zweiten Listenplatz für die Europawahl. „Unser strategisches Ziel muss es sein, dass wir dann auch im Bundestag landen“, sagte Henkel.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Technik streikt: Zählt Ausfallzeit zur Arbeitszeit?
01.07.2025

Wenn im Büro plötzlich die Technik versagt, stellt sich schnell eine Frage: Muss weitergearbeitet werden – oder zählt die Zeit...

DWN
Politik
Politik NATO ohne Substanz: Europa fehlen Waffen für den Ernstfall
01.07.2025

Europa will mehr für die Verteidigung tun, doch der Mangel an Waffen, Munition und Strategie bleibt eklatant. Experten warnen vor fatalen...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...