Politik

Die Lira fällt: Türkischer Energiesektor macht Milliarden-Verluste

Die Türkei wird im aktuellen Jahr Milliarden-Verluste im Energie-Sektor machen. Der Währungsverfall der Türkischen Lira führt zu einer Verteuerung von Importen. Das Land ist hochgradig abhängig von Energie-Importen.
28.01.2014 00:05
Lesezeit: 1 min

Der türkische Energie-Sektor soll in der ersten Januar-Woche einen Verlust von zwei Milliarden US-Dollar gemacht haben.

Bei der aktuellen Vorausschau bestehe die Gefahr, dass weitere sieben Milliarden Verluste hinzukommen werden. Das sagt jedenfalls der türkische Energieminister Taner Yıldız. Die Geldentwertung habe sich spürbar gemacht, zitiert Haberler.com Yıldız. Der Währungsverfall führt zwangsläufig zu einer Verteuerung der Importe. Denn Öl und Erdgas werden in US-Dollar gehandelt. Die höheren Kosten für Importe werden auf die Verbraucher abgewälzt.

Das wirkt sich auch negativ auf das ohnehin hohe Handelsbilanz-Defizit des Landes aus. Die Abhängigkeit der Türkei von Energie-Importen ist ausschlaggebend für das Defizit. Im November lag es bei 60,661 Milliarden US-Dollar. Die Türkei war damit auf Platz fünf der Länder mit den größten Defiziten bei der Handelsbilanz, berichtet die Zeitung Sözcü. Die Türkei versucht mit einer Importsubstitution dem Defizit entgegenzuwirken. Doch diese Strategie war bisher erfolglos.

2012 importierte die Türkei Güter im Wert von 236 Milliarden US-Dollar. Alleine 60 Milliarden US-Dollar fielen davon auf den Energie-Sektor, zitiert die Hürriyet das Mitglied des Welt-Energierats, Süreyya Yücel Özden.

Am Montag lag die Türkische Lira zum US-Dollar noch bei einem Kurs von 2,33. Im Laufe des Tages fiel sie auf ein Rekordtief von 2,39. Die türkische Notenbank will am Dienstag eine Sondersitzung abhalten, um einen Ausweg aus dem Währungsverfall zu diskutieren. Angesichts der sich verteuernden Energie-Importe, muss sich die Notenbank eine schnelle Lösung einfallen lassen. Offenbar wird sie den Leitzins erhöhen. Der liegt aktuell bei 4,5 Prozent.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Nintendo-Aktie im Höhenflug: Trumps Zölle befeuern Switch-Hype
24.06.2025

Die neue Nintendo Switch 2 verkauft sich schneller als jede Konsole zuvor. Doch hinter dem Rekord-Launch steckt mehr als Nostalgie: Die...

DWN
Politik
Politik Bundeshaushalt beschlossen: Kabinett billigt Etat - hohe Schulden und steigenden Militärausgaben
24.06.2025

Der Haushaltsentwurf von Finanzminister Klingbeil hat die Zustimmung des Kabinetts erhalten. Die neue Bundesregierung plant umfangreiche...

DWN
Politik
Politik Waffenruhe zwischen Iran und Israel brüchig – neue Angriffe trotz Abkommen
24.06.2025

Trotz einer offiziell vereinbarten Waffenruhe haben sich Israel und der Iran gegenseitig militärischer Angriffe beschuldigt. Bereits kurz...

DWN
Politik
Politik EU will Greenwashing-Kontrollen kippen – auf Druck der Rechten?
24.06.2025

In Brüssel tobt ein erbitterter Machtkampf: Das geplante Gesetz gegen Greenwashing droht am Widerstand konservativer und rechter Kräfte...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Batteriemarkt in der Krise: Rückgang bei E-Autos trifft deutsche Industrie hart
24.06.2025

Der deutsche Batteriemarkt ist 2024 erstmals seit Jahren massiv eingebrochen – eine direkte Folge der schwachen Nachfrage nach E-Autos....

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis-News: Waffenstillstand im Nahen Osten drückt auf den Gold-Kurs
24.06.2025

Der Goldpreis gerät nach einer überraschenden geopolitischen Entspannung stark unter Druck. Anleger reagieren nervös, Märkte...

DWN
Politik
Politik Rumänien Wahlen: Pro-europäische Allianz gegen Rechts– doch der Reformweg wird steinig
24.06.2025

In Rumänien ist eine neue Regierung der politischen Mitte vereidigt worden – ein klares Zeichen gegen den wachsenden Einfluss...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Northvolt-Insolvenz: Staatliche Förderung im Fokus des Haushaltsausschusses
24.06.2025

Die Insolvenz des schwedischen Batterieherstellers Northvolt hat nun auch politische Konsequenzen auf Bundesebene: Am Mittwoch befasst sich...