In Frankreich waren im Dezember so viele Menschen arbeitslos wie noch nie. Die Zahl stieg um weitere rund 10.000 auf 3,303 Millionen, wie das Arbeitsministerium am Montagabend mitteilte.
Damit hat Präsident Francois Hollande seine Zusagen nicht einlösen können. Er hatte mehrfach gesagt, dass die Zahl der Menschen ohne Arbeit in Europas zweitgrößter Volkswirtschaft nach Deutschland zum Jahresende sinken wird. Stattdessen stieg sie weiter an.
Die Arbeitslosenquote lag per Ende Dezember bei rund 11 Prozent - in Deutschland sind es nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit aktuell 6,7 Prozent.
Wegen der anhaltenden Krise hat die sozialistische Regierung, die bisher ausschließlich die Steuern erhöht hatte, einen radikalen Kurswechsel eingeschlagen. Die Sozialausgaben sollen um 30 Milliarden Euro gekürzt werden, um die Unternehmen entlasten zu können (mehr hier).
In Paris marschierten am Sonntag mehr als 17.000 Menschen gegen die Politik von Francois Hollande. Die Proteste gerieten außer Kontrolle. Mehr als 250 Personen wurden verhaftet (hier).
Der frühere Präsident Frankreichs Nicolas Sarkozy nutzt Hollandes Schwäche. Er wird im Jahr 2017 erneut für das Präsidentenamt kandidieren. Dies kündigte die konservative Politikerin und Ehefrau des früheren Präsidenten Bernadette Chirac in der vergangenen Woche an, berichtet Le Figaro.
Hollande steht derzeit auch deshalb in der Kritik, weil er seine langjährige Lebensgefährtin Valérie Trierweiler verlassen hat. Grund ist eine Affäre mit der französischen Schauspielerin Julie Gayet (hier).