Politik

Doug Bell: Harmonische Beziehung mit der Erde wiederfinden

Lesezeit: 2 min
09.02.2014 00:17
Der Investpr Doug Bell hofft, dass eine radikale Veränderung der Landwirtschaft ohne große Verwerfungen möglich ist. Er fürchtet um die ethische Substanz der Zivilgesellschaft. Ein Brief an die DWN-Leser.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Liebe Leser der Deutschen Wirtschafts Nachrichten,

vielen Dank für all Ihre freundlichen Worte der Ermutigung, für Ihre Ansichten und Empfehlungen für unsere weiteren Bemühungen. Wir sollten alle Zugang haben zu gesunden, nahrhaften Lebensmitteln, die nicht giftig sind.

Für die derzeitige industrielle Landwirtschaft wird ein Tag der Abrechnung kommen. Wie wir im Interview mit den Deutschen Wirtschafts Nachrichten bereits gesagt haben:

„Wissenschaft und Technologien haben in den letzten 60 Jahren einen Fortschritt in der Nahrungsmittelproduktion bewirkt und die Erträge außerordentlich erhöht. Aber diese Erträge gehen nun trotz verstärkter Investitionen zurück, und die landwirtschaftliche Technologie hat dafür keine unmittelbaren Lösungen parat.“

Beispiele wie Gabe Brown aus Nord Dakota, der seine 2.000-Hektar-Farm/Ranch komplett auf die pfluglose Bodenbearbeitung umgestellt hat, ermutigen uns. Er hat sich verabschiedet von Pflügen, Pestiziden und Herbiziden und hat die Böden verjüngt und die Erträge erhöht.

Grasslands verfolgt die besten landwirtschaftlichen Methoden in Uruguay, das heißt pfluglose Bodenbearbeitung. Mit diesem Ansatz muss nur halb so viel mechanische Ausrüstung über das Land fahren. Und es wird deutlich weniger Chemie eingesetzt im Vergleich zur herkömmlichen industriellen Landwirtschaft. Unser Ansatz erhält die Gesundheit der Mikroben und Würmer und das Gleichgewicht in den Böden.

Und er reduziert die Verdichtung der Böden, wodurch die Wasserdurchlässigkeit verbessert wird. Er benötigt nicht die für die industrielle Landwirtschaft typische Bewässerung, die zu zusätzlicher Erosion und zur Verschlechterung der Böden beitragen kann. Uruguay hat im ganzen Jahr ausreichend Regen, wodurch es kaum Bedarf für Bewässerung gibt. Insgesamt ist unser Ansatz nachhaltiger, und er sichert die andauernde Gesundheit der Böden.

Uruguay hat eine geringe Bevölkerung, die sich um die Familie herum organisiert, mit einem starken moralischen Kompass, guter Bildung und mit respektvollen und freundlichen Menschen. Sie haben verstanden, dass sie den Lebensstandard der Bürger am besten verbessern können, indem sie ausländische Investitionen fördern.

Ausländische Bürger können in Uruguay Land kaufen und besitzen. Jedoch brauchen ausländische Konzerne die Erlaubnis der Regierung. Fremde Staaten dürfen kein Land kaufen. Dies stellt sicher, dass Uruguay die Kontrolle über das eigene Land behält und sinnvolle Maßnahmen wie die Fruchtfolge durchsetzen kann, um die Nachhaltigkeit der Landwirtschaft im Land aufrecht zu erhalten.

Einen Dank an die DWN-Leserin La Paloma. Das ältere Daily-Bell-Interview ist hier zu finden. Grasslands gibt Investoren die Gelegenheit, an der nachhaltigen Ernährung der Welt mitzuwirken. Investoren sind Anteilseigner von Grasslands in Uruguay operierendem Unternehmen in Übereinstimmung mit den Gesetzen dieses unabhängigen Landes.

Wir hoffen, dass wir eine harmonischere Beziehung mit unserer Erde wiederfinden können – ohne zu viel Drama. Dies ist eine globale und sehr komplexe Angelegenheit. Große Farmer machen sich auch Sorgen darüber.

Bekanntlich beeinflussen die grundlegenden menschlichen Eigenschaften Furcht und Gier den Markt. Um diese Eigenschaften unter Kontrolle zu halten, brauchen wir starke spirituelle und emotionale Reife. Das beginnt, bevor wir einen Acker betreten. Meine größten Sorgen sind die Verschlechterung der Familie und der Angriff auf die ethische Substanz der Zivilgesellschaft.

Ich danke Ihnen allen für Ihre freundlichen Worte der Ermutigung. Doug Bell


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifstreit: Harte Verhandlungen bei Bund und Kommunen kündigen sich an - Beamte wollen mehr Geld
10.10.2024

Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen steuern auf harte Tarifverhandlungen zu. Die...

DWN
Politik
Politik Brandmauer in Sachsen bröckelt: CDU-Mitglieder fordern Gespräche mit der AfD
10.10.2024

Sächsische CDU-Politiker fordern einen Monat nach der Landtagswahl in einem offenen Brief: Die Brandmauer muss weg. Darunter ein...

DWN
Politik
Politik Die Rezession ist da: Bankrotterklärung Deutschlands?
09.10.2024

Schlechter als erhofft: Die Bundesregierung erwartet für 2024 eine Abnahme der Wirtschaftsleistung. Wie sollen wir da wieder herauskommen?

DWN
Panorama
Panorama Häufigste Ängste der Deutschen: höhere Preise und Migration
09.10.2024

Manche Menschen fürchten um ihren Job, andere machen sich Sorgen wegen steigender Kriminalität oder wachsenden islamistischen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeitsmarkt: Fast jeder Zweite nur noch befristet angestellt. Sind Jobs auf Lebenszeit ein Auslaufmodell?
09.10.2024

Immer kürzer, immer schneller: Befristete Arbeitsverträge sind auch nach der Corona-Pandemie traurige Realität bei deutschen...

DWN
Panorama
Panorama Fußballchef bei Red Bull: Jürgen Klopp als Konzernstratege - kann er das?
09.10.2024

Es gibt verschiedene Management-Typen. Strategen, die von langer Hand planen und sich weder aus der Ruhe bringen noch in die Karten schauen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft US-Wahl: Trump fordert Importzölle - Kanada und Mexiko wären stark betroffen
09.10.2024

Die von Donald Trump geforderten Importzölle der USA könnten Kanada und Mexiko besonders stark treffen. Ihre weltweiten Exporte würden...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Selenskyj-Treffen wegen Bidens Absage in der Schwebe - ändert sich die Ukraine-Strategie?
09.10.2024

Der Hurrikan "Milton" in den USA und die Verschiebung des Deutschlandbesuchs von US-Präsident Joe Biden wirbeln die westlichen...