Finanzen

HSH-Nordbank muss EZB-Stresstest fürchten

Aus Sicht der Ratingagentur Moody's zählt das HSH-Schifffahrtsportfolio zu den schwächsten in der Branche. Die HSH-Nordbank könnte als einziges deutsches Institut den EZB-Stresstest nicht bestehen. Im diesem Fall müssten Hamburg und Schleswig-Holstein Steuergeld bereitstellten.
10.02.2014 13:22
Lesezeit: 1 min

Aktuell

Volksentscheid: EU-Funktionäre prügeln auf die Schweiz ein

HSH-Nordbank-Chef Constantin von Oesterreich wies in einem Spiegel-Interview Spekulationen zurück, sein mit Problemen in der Schiffsfinanzierung kämpfendes Institut werde wohl als einzige deutsche Bank auf der Strecke bleiben. „Unsere hohen Kapitalquoten halten nach unserer Einschätzung jedem ernstzunehmenden Szenario stand“, sagte der HSH-Chef. „Dieser Test ist für kein Institut ein Spaziergang. Aber er folgt objektiven Kriterien, keinen politischen. Wir sind gut vorbereitet.“

Einige Banken werden den Gesundheits-Check im Euro-Raum nach Ansicht der Chef-Aufseherin Daniele Nouy nicht bestehen. Das sei auch durchaus gewünscht, um dem Stresstest Glaubwürdigkeit zu verleihen, sagte die Französin der FT. Auch die Märkte erwarteten, dass die Prüfung nicht zu lasch ausfalle. „Ich habe aber keine Vorstellung davon, wie viele Banken durchfallen müssen“, fügte die Chefin der Euro-Bankenaufsicht hinzu.

Die HSH, die mehrheitlich den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein gehört, hat 2013 Staatsgarantien für bestimmte Kreditportfolios von sieben wieder auf zehn Milliarden Euro aufgestockt. Aus Sicht der Ratingagentur Moody's zählt das HSH-Schifffahrtsportfolio zu den schwächsten in der Branche. Von Oesterreich sagte, er sehe nicht, dass seine Bank beim Test durchfallen werde. Falls es doch dazu kommen sollte, würden die Länder helfen. „Als Eigentümer müssen sie ihr Vermögen schützen, alles andere wäre unvernünftig.“

Die Aufsicht in der Währungsunion soll ab November unter dem Dach der Europäischen Zentralbank (EZB) ihre Arbeit aufnehmen. Zuvor werden die größten Institute auf Herz und Nieren geprüft: zunächst in einem Bilanzcheck, danach durch einen Stresstest, bei dem Krisen simuliert werden. Mit den Prüfungen will die EZB sicherstellen, dass in den Bankbilanzen alte Probleme bereinigt werden, bevor sie die Aufsicht über die größten Häuser der Euro-Zone übernimmt. Die deutschen Geldhäuser sind nach Ansicht der Finanzaufsicht BaFin gut gerüstet für den Stresstest.

Weitere Themen

BIZ: Mächtigste Bank der Welt warnt vor Crash des Finanz-Systems

USA schicken Robo-Cops auf Gangster-Jagd

Stillstand: Mittelstand hat kein Geld für Innovationen

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Government Pension Fund Global: Norwegens Ölfonds trotzt den USA
08.09.2025

Der Government Pension Fund Global (GPFG) sorgt für Streit: Nach dem Ausschluss von Caterpillar und israelischen Firmen drohen die USA mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Autozulieferer unter Druck: Stellenabbau bei Bosch, Conti, ZF – Autobranche kämpft ums Überleben
08.09.2025

Die deutsche Autobranche steckt in einer existenziellen Krise. Auftragseinbrüche, Milliardeninvestitionen in E-Mobilität und massiver...

DWN
Finanzen
Finanzen Wölfe der Wall Street: US-Börsen zwischen Rekorden und Unsicherheiten – steigt der Goldpreis auf 5.000 Dollar?
08.09.2025

Die US-Börsen schwanken zwischen Euphorie und Risiko: Rekorde bei S&P 500 und Nasdaq treffen auf Sorgen um Fed-Unabhängigkeit und...

DWN
Politik
Politik Höhere Beitragsbemessungsgrenzen: Sozialbeiträge werden für Beschäftigte 2026 spürbar steigen
08.09.2025

Die schwarzrote Koalition will die Beitragsbemessungsgrenzen für Rente, Pflege und Krankenversicherung anheben – mit der Begründung,...

DWN
Politik
Politik EU-Asylagentur: Deutschland bei Asylanträgen nicht mehr führend
08.09.2025

Seit mehr als zehn Jahren lag Deutschland bei Asylanträgen in Europa unangefochten an der Spitze. Nun übernehmen Frankreich und Spanien...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Warum Führungskräfte manchmal unlogische Entscheidungen treffen – und was zu tun ist
08.09.2025

Führungskräfte treffen oft irrationale Entscheidungen – aus Zeitdruck, Denkfehlern oder Selbstüberschätzung. Doch wer mutig ist und...

DWN
Politik
Politik Zwei Jahre nach dem Start: Wird die Regierung das Heizungsgesetz abschaffen?
08.09.2025

Zwei Jahre nach Inkrafttreten des Heizungsgesetzes plant die schwarz-rote Koalition Änderungen. Zwischen Klimazielen, Förderkürzungen...

DWN
Politik
Politik USA kürzen Sicherheitshilfe für Europa – Baltikum besonders betroffen
08.09.2025

Die USA kürzen ihre Sicherheitshilfe für Osteuropa drastisch. Besonders das Baltikum gerät ins Wanken – und Deutschland muss stärker...