Finanzen

Whistle-Blower: HSBC wäscht Geld für Drogen-Kartelle

Die britische HSBC betreibt weiterhin Geldwäsche für Drogen-Kartelle und Terror-Organisationen, sagt ein früherer Mitarbeiter. Europas größte Bank war in den schlimmsten Geldwäsche-Skandal der Finanzgeschichte verwickelt. Sie wurde aber nur zu einer geringen Geldstrafe verurteilt.
13.02.2014 00:01
Lesezeit: 1 min

Der Ex-Mitarbeiter der HSBC, Everett Stern, sagt aus, die größte Bank Europas würde nach wie vor illegale Geldwäsche betreiben. Stern war es auch, der die US-Behörde FBI im Jahr 2010 auf verdächtige Transaktionen innerhalb der HSBC aufmerksam machte. Dem FBI zufolge verschob die größte Bank Europas Milliardenbeträge für Drogen-Kartelle und Terror-Organisationen weltweit.

In einem Interview mit Russia Today äußerte Stern seine Zweifel, dass sich seit der Strafzahlung etwas an den Geschäftspraktiken geändert habe. Als er gefragt wurde, was sich seitdem bei der HSBC geändert habe, meinte Stern:

„Nichts und deshalb fordere ich über meine Anwälte, dass es eine neue Geldwäsche-Untersuchung gibt und Leute ins Gefängnis wandern.“

Der Bank wurde damals vorgeworfen, die Bestimmungen gegen Geldwäsche ignoriert zu haben. Dadurch habe sie eine Firmen-Klima geschaffen, in dem Geldwäsche florierte. Unter anderem habe sie Gelder für mexikanische Drogen-Kartelle, die Terror-Organisationen Hisbollah und al-Qaida und die russische Mafia verschoben. Auch die „Schurkenstaaten“ Iran, Sudan und Nord-Korea nutzten die Dienste der HSBC, um internationale Sanktionen zu umgehen, wie der Rolling Stone berichtete.

„Sie haben jede gottverdammte Regel gebrochen. Sie nahmen jede nur denkbare Form von illegalen und unlauteren Geschäften an“, sagte der Anwalt und ehemalige Ermittler des US-Senats, Jack Blum.

Dennoch kam die Großbank sehr milde davon. Im größten Geldwäsche-Skandal der Finanzgeschichte wurde sie im Jahr 2012 nur zu einer Strafe von 1,9 Milliarden Euro verurteilt. Das entsprach in etwa dem Profit, den die Bank binnen fünf Wochen erzielte. Bereits nach der Ankündigung des Strafmaßes stieg die HSBC-Aktie so stark an, dass die Bank den Verlust kompensiert hatte. Zudem musste keiner der verantwortlichen Banker ins Gefängnis und die Bank behielt ihre Zulassung in den USA.

„Ich habe alles riskiert, um diese Leute ins Gefängnis zu bringen“, sagte Stern. „Justizminister Eric Holder selbst hat während der Senats-Anhörungen gesagt, wenn man diese Banken der Strafverfolgung aussetzt, könnte das eine Finanzkrise auslösen“, so Stern.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Du bist mir eine Marke! Der Erfolg von 130 Jahren Falke-Socken
14.03.2025

Franz-Peter Falke leitet das Familienunternehmen im Sauerland in vierter Generation. Zwischen Wahren der Tradition und Wappnen für die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Betriebsbedingte Kündigung: Was gilt für Arbeitgeber und Arbeitnehmer?
14.03.2025

Die andauernde Wirtschaftskrise führt in Deutschland zu immer mehr Firmenpleiten und zunehmenden Stellenabbau bei Unternehmen. Damit...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla: Trump-Zölle könnten dem E-Autobauer schaden
14.03.2025

Tesla-Chef Elon Musk gilt als Trump-Unterstützer – doch sein Unternehmen schlägt Alarm. Die Strafzölle der US-Regierung könnten nicht...

DWN
Politik
Politik 100 Milliarden für Klimaschutz: Einigung zwischen Union, SPD und Grünen
14.03.2025

Ein Milliarden-Paket für Verteidigung und Infrastruktur sorgt für politische Bewegung. Nach zähen Verhandlungen haben Union, SPD und...

DWN
Politik
Politik BSW: neues Wahlergebnis zählt 4.277 Zweitstimmen mehr - trotzdem kein Einzug in den Bundestag
14.03.2025

Das BSW scheitert final am Einzug in den Bundestag: 0,02 Prozent fehlten! Während sich an der Sitzverteilung nichts mehr ändert, treten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unser neues Magazin ist da: Gesund arbeiten und gesund leben? Die Balance auf der Kippe
14.03.2025

Unsere Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verändert. Digitalisierung, Globalisierung und die ständige...

DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW-Aktie: Gewinn beim Hersteller BMW sackt ab - die ganz fetten Jahre sind vorbei
14.03.2025

Nach Jahren extremer Erträge geht es für die Autohersteller gerade abwärts. Doch selbst nach den aktuellen Einbrüchen verdienen...

DWN
Politik
Politik Grüne blockieren schwarz-rotes Finanzpaket – Streit um Europas Zukunft
14.03.2025

Die Grünen stellen sich gegen das Finanzpaket von Union und SPD. Fraktionschefin Katharina Dröge fordert, Verteidigungs- und...