Die Banken verdienen mit, wenn die US-Regierung Essens-Marken an Millionen Amerikaner verteilt. Denn die Essensmarken werden in den USA über spezielle Geldkarten zugeteilt, die sogenannten EBT-Cards. Damit können die Berechtigten in fast allen Lebensmittelgeschäften bezahlen.
Zwischen 2004 und 2012 machte allein JPMorgan mehr als eine halbe Milliarde Dollar Profite mit den Essensmarken. Die Großbank macht in 21 US-Bundesstaaten EBT-Geschäfte, berichtet The American Prospect.
Die EBT-Karten sehen aus und funktionieren wie normale Bank-Karten. Im Jahr 2002 ersetzten sie Essensmarken aus Papier vollständig, der Name Essensmarken – food stamps – blieb. Die EBT-Karten dienen auch für andere Leistungen wie Kindergeld oder Familienhilfen.
Nach Daten aus dem Jahr 2012 gibt jeder Berechtigte durchschnittlich 133 Dollar pro Monat in den 246.000 teilnehmenden Lebensmittel-Läden aus. Derzeit nimmt einer von sieben Amerikanern Lebensmittel-Hilfen in Anspruch.
Für die Ausgabe der Leistungen mithilfe von Geldkarten verlässt sich die US-Regierung auf die Banken. Diese erhalten dadurch zusätzliche Einnahmen. Sie können den Behörden Rechnungen für Überweisung und für die Bereitstellung der Infrastruktur stellen. So profitieren sie davon, dass immer mehr Amerikaner Food Stamps beziehen.
Zudem erhalten die Banken zahlreiche Informationen über das Einkaufsverhalten. Denn die Empfänger von Essensmarken können Lebensmittel nur mit den EBT-Karten kaufen. Die Banken kennen jeden ihrer Einkäufe. Das Bargeld ist für sie praktisch abgeschafft.