Politik

Regierungs-Studie fordert Abbruch der Energie-Wende

Lesezeit: 1 min
01.03.2014 00:02
Ein von der Regierung in Auftrag gegebenes Gutachten fordert die Abschaffung des EEG. Die Belastungen für die Bürger seien zu hoch. Allein im letzten Jahr kostete die Energiewende jeden Deutschen rund 240 Euro.
Regierungs-Studie fordert Abbruch der Energie-Wende

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Eine von der Bundesregierung eingesetzte Experten-Kommission rät, das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) abzuschaffen. Das EEG sei weder ein kosteneffizientes Instrument für den Klimaschutz, noch fördere es Innovationen in einer messbaren Weise.

Das stellt die von der Bundesregierung eingesetzte Experten-Gruppe „Forschung und Innovation“ in ihrem Jahresgutachten fest, wie die FAZ berichtet.

„Aus beiden Gründen ergibt sich deshalb keine Rechtfertigung für eine Fortführung des EEG“, heißt es in dem Gutachten.

Als Hauptgrund führen die Wissenschaftler die hohen Kosten der EEG-Umlage an. Diese erreichten im vergangenen Jahr mit 19,4 Milliarden Euro einen neuen Rekordwert. Das bedeutet, dass jeder Bürger die Förderung der regenrativen Energien mit etwa 240 Euro im Jahr finanziert. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die EEG-Umlage um mehr als ein Drittel an.

Im Jahr 2013 mussten deutsche Stromkunden 3,5 Milliarden Euro mehr aufwenden, um Strom aus Solarenergie, Windkraft und Biogasanlagen zu erwerben. In diesem Jahr wird ein weiterer Anstieg der Kosten erwartet. Eine steigende Zahl von deutschen Haushalten kann sich die explodierenden Stromkosten nicht mehr leisten. Etwa jeder fünfte Haushalt ist von sogenannter Energie-Armut bedroht (mehr hier).

Unterstützt wird das Gutachten der Experten-Kommission von einer kürzlich veröffentlichten Studie amerikanischer Wissenschaftler. Die Forscher des Analyse-Unternehmens IHS errechneten einen Export-Verlust im letzten Jahr von 15 Milliarden Euro. Die entgangenen Exporte seien die direkt Folge der Energiewende, so die IHS-Studie.

„Deutschlands derzeitiger Kurs hin zu immer höheren Energiekosten wird das Land Wettbewerbsfähigkeit kosten“, sagte Daniel Yergin, Leiter der IHS-Studie der Nachrichtenagentur Reuters. „Deshalb versuchen wir einen Weg aufzuzeigen, wie die Energiewende wettbewerbsfreundlicher ablaufen könnte und wie sie nachhaltiger sein könnte.“, so Yergin weiter.

Die Analyse-Firma IHS wird jedoch direkt aus der Chemie-, Öl- und Gas-Industrie gesponsert und kann deshalb nicht als unbefangen gelten. Zu den Hauptgeldgebern gehören beispielsweise BASF, Bayer und Exxon Mobil, wie die FAZ berichtet.

Diese Industriezweige leiden auch am stärksten unter hohen Energiekosten. Etwa 60 Prozent der Exportverluste entstehen so allein in der Papier-, Metal-, Chemie- und Pharma-Industrie, so die IHS Studie.

So ist die Empfehlung der IHS-Studie auch wenig verwunderlich: Deutschland solle komplett aus der Förderung von Offshore Windkraft aussteigen und sich stärker auf Solar-Energie, Inland-Windkraft und durch Fracking gewonnenes Erdgas konzentrieren.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Die neuen, elektrifizierten Honda-Modelle

Komfort, Leistung und elektrische Antriebe – das gibt es alles mit den brandneuen Honda-Modellen als E-Auto, Plug-in-Hybrid und...

DWN
Politik
Politik ZEW-Präsident: Haushaltskrise ist Einschnitt für Konjunktur
04.12.2023

"Der deutschen Wirtschaft geht es nicht gut", sagt ZEW-Präsident Achim Wambach. Und die aktuelle Haushaltskrise sei nun "sozusagen noch...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis steigt auf Rekordhoch, Kurssprung für Bitcoin
04.12.2023

Der Goldpreis in Dollar stieg am Montag so hoch wie niemals zuvor. Und auch Bitcoin hat seine Rally mit einem massiven Sprung fortgesetzt....

DWN
Ratgeber
Ratgeber Kündigung: Ein Leitfaden für Arbeitgeber
04.12.2023

Kündigen, gewusst wie. In diesem Leitfaden für Arbeitgeber beleuchten wir die wesentlichen Aspekte rund um das Thema Kündigung.

DWN
Finanzen
Finanzen Höhere Zinsen erreichen langsam auch die Lebensversicherten
04.12.2023

Die Policen von Lebensversicherungen werfen langsam wieder mehr Zinsen ab. Vorreiter ist die Allianz mit einem Anstieg der Verzinsung um...

DWN
Finanzen
Finanzen Creditreform: Insolvenzen steigen 2023 kräftig an
04.12.2023

Nach Angaben von Creditreform steigen die Firmen-Insolvenzen 2023 in Deutschland um 23,5 Prozent. Dafür nennt die Wirtschaftsauskunftei...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsche Wirtschaft erwartet Schlimmes
04.12.2023

Die deutsche Wirtschaft rechnet laut IW-Umfrage auch im kommenden Jahr nicht mit einem Aufschwung. IW-Konjunkturchef Michael Grömling...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Schwaches EU-Geschäft: Deutsche Exporte fallen unerwartet
04.12.2023

Die deutschen Exporte sind im Oktober wegen des mauen Europa-Geschäfts überraschend den zweiten Monat in Folge gesunken. Ökonomen hatten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ölgigant Exxon will Lithium abbauen
03.12.2023

Wohin nur mit all den Öl-Einnahmen, fragte sich wohl der größte Ölkonzern der USA. Die Antwort lautet: Diversifikation. Exxon plant nun...