Politik

Krim will nach Unabhängigkeit den Rubel als neue Währung

Lesezeit: 1 min
11.03.2014 21:32
Die Regierung in Kiew will die eben erst gebildete "Nationalgarde" auf die Krim schicken. Die Krim-Regierung will nach der Unabhängigkeit ausrufen. Die Außenminister Kerry und Lawrow haben einander nichts mehr zu sagen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Republik Krim hat das „Autonom“ aus ihrem Namen gestrichen. Zudem soll nach dem Referendum der russische Rubel als Währung eingeführt werden. Nachdem sich die Krim nach Vorbild des Kosovo von der Ukraine unabhängig erklärt hat (mehr hier), folgt nun die Reaktion aus Kiew.

Das ukrainische Parlament stellt der Krim ein Ultimatum. Kiew droht mit der Auflösung des Regionalparlaments, solange das Referendum zur Abspaltung geplant ist. Bis Mittwoch solle die entsprechende Abstimmung abgesagt werden (hier).

Um auf der Krim durchsetzungsfähig zu sein, kündigte der amtierende Präsident der Ukraine, Alexander Turchinow, an, eine neue Nationalgarde für die Krim bilden zu wollen. Diese solle sich den russischen Soldaten entgegenstellen können. Das ganze ukrainische Militär müsse „effektiv und von Grund auf“ neu aufgestellt werden. Momentan sollen nur 6.000 kampfbereite Soldaten an der östlichen Grenze rund 200.000 russischen Soldaten gegenüberstehen, so der Guardian.

Doch der wirkliche Konflikt findet hinter den Kulissen statt. Putin soll einen Vorschlag von US-Außenminister John Kerry zur Schlichtung der Krim-Krise ausgeschlagen haben. Hohe Beamte beider Seiten berichten, dass daraufhin Kerry eine Einladung zu einem Treffen mit Putin in Sotschi ausschlug.

„Die USA müssen konkrete Beweise sehen, dass Russland bereit ist, sich an den diplomatischen Vorschlägen, die wir gemacht haben, zu beteiligen“, wird die Sprecherin des Außenministeriums Jennifer Psaki vom WSJ zitiert.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte dazu am Montag, dass Moskau die US-Vorschläge für nicht akzeptabel hält. „Das US-Dokument suggeriert, dass es einen Konflikt zwischen Russland und der Ukraine gebe.“ Dem sei aber nicht so. Der Kreml arbeite an einem Gegenentwurf.

Der vom ukrainischen Parlament abgesetzte Präsident Viktor Janukowitsch hat unterdessen die Streitkräfte des Landes zur Befehlsverweigerung aufgerufen. Er sei nach wie vor der rechtmäßige Staatschef und somit auch Oberbefehlshaber des Militärs, sagte Janukowitsch am Dienstag auf einer Pressekonferenz im russischen Rostow am Don.

Die Armee solle keine „kriminellen Befehle“ befolgen. Eine „Bande von Ultranationalisten und Neofaschisten“ habe die Macht in Kiew übernommen. „Ich möchte die westlichen Schutzpatrone dieser dunklen Mächte fragen: Seid Ihr blind geworden? Habt Ihr vergessen, was Faschismus ist?“

Die für den 25. Mai angesetzte Präsidentenwahl sei illegal, sagte Janukowitsch. Das gelte auch für US-Finanzhilfen für die Ukraine, da amerikanisches Recht keine Unterstützung von „Banditen“ erlaube. Es sei zudem die Schuld seiner Gegner, dass sich die Krim von der Ukraine abspalte.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Technologie
Technologie EU-China-Beziehung: Droht ein Handelskrieg um Elektroautos?
05.05.2024

Vor Xi Jinpings Besuch in Paris bekräftigt Deutschland seine Haltung im EU-China-Streit um E-Autos. Doch wie wird die EU reagieren?

DWN
Unternehmen
Unternehmen Europameisterschaft 2024 am Arbeitsplatz streamen: Wie weit geht Arbeitgeber-Toleranz?
05.05.2024

Die Spiele der Europameisterschaft 2024 finden zu Zeiten statt, die nicht ideal für Arbeitnehmer sind. Einige Spiele starten bereits um 15...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Handwerksbetriebe in Not: Geschäftslage trübt sich ein
05.05.2024

Die aktuelle Lage im Handwerk bleibt düster, mit einer spürbaren Verschlechterung der Geschäftslage im ersten Quartal 2024 aufgrund...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Eine Welt ohne Europa?
04.05.2024

Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten gefährden die Zukunftsfähigkeit der EU. Nun steht sie an einem Scheideweg:...

DWN
Politik
Politik Angriff auf SPD-Europapolitiker: Matthias Ecke in Dresden schwer verletzt
04.05.2024

Schockierende Gewalt: SPD-Europaspitzenkandidat Matthias Ecke wurde brutal angegriffen. Politiker verurteilen den Angriff als Attacke auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Platzt die ETF-Blase – was dafür, was dagegen spricht
04.05.2024

Kaum eine Investmentform konnte in den zurückliegenden Jahren die Gunst der Anleger derart erlangen wie dies bei Exchange Traded Funds,...

DWN
Immobilien
Immobilien Streikwelle auf Baustellen droht: Gewerkschaft kündigt Massenstreiks an
04.05.2024

Die Bauindustrie steht vor Massenstreiks: Gewerkschaft kündigt flächendeckende Arbeitsniederlegungen mit rund 930.000 Beschäftigten an.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...