Gemischtes

Jeder zweite Daimler wird auf Kredit gekauft

Daimler verdient mit seinen Autos doppelt: Jedes zweite Auto wird auf Pump gekauft oder ist ein Leasing-Wagen. Um die Forderungsmanagement zu straffen, stoppt die Daimler Bank nun die Zusammenarbeit mit externen Firmen und will sich selbst um die Schuldner kümmern.
17.03.2014 15:57
Lesezeit: 1 min

Im vergangenen Jahr hatte die Finanzdienstleistungssparte von Daimler in Europa den Bestand an Leasing- oder Kreditverträgen um acht Prozent auf 37,3 Milliarden Euro gesteigert, in Deutschland lag das Plus mit einem Bestand von 18,2 Milliarden Euro bei drei Prozent. Mehr als jedes zweites Fahrzeug, das Daimler verkauft, wird per Kredit oder Leasing von der hauseigenen Bank finanziert.

Die Anzahl der Kunden nahm bei der Mercedes-Benz Bank um rund 20.000 auf 1,13 Millionen ab. Reiner erklärte den Schwund damit, dass die Kreditkarten der Bank nicht mehr gebührenfrei sind. Durch den Kartentausch seien auch viele Karteileichen der Direktbank gestrichen worden.

Die zum Autobauer Daimler gehörende Mercedes-Benz Bank will ihr Europa-Geschäft mit einem Investitionsprogramm stärken. Bis 2018 sollen 500 Millionen Euro vor allem in die Standardisierung der IT gesteckt werden, um ein wachsendes Auftragsvolumen zu geringeren Kosten bearbeiten zu können, wie der Vorstandschef der Auto-Bank, Franz Reiner, am Montag in Stuttgart erklärte. "Die durchschnittlichen Kosten pro Vertrag wollen wir in diesem Zeitraum um ein Fünftel senken", sagte er. Dazu werden etwa die Bearbeitung von Kreditverträgen oder das Forderungsmanagement für ganz Europa in Berlin zentralisiert. Zu Personalabbau werde das nicht führen, weil diese Aufgaben in Südeuropa bisher von externen Firmen erbracht worden seien.

Auch soll in Westeuropa bis 2015 ein weiterer Standort eröffnet werden, nachdem zu Spanien und Großbritannien in diesem Jahr eine Bank-Niederlassung in Frankreich hinzukam. Ein konkretes Wachstumsziel nannte Reiner für die Vollbank, die gut 1500 Mitarbeiter beschäftigt, nicht.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...

DWN
Technologie
Technologie Technologieinvestitionen schützen die Welt vor einer Rezession
10.05.2025

Trotz der weltweiten Handelskonflikte und der anhaltenden geopolitischen Spannungen bleibt die Nachfrage nach Technologieinvestitionen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Starbucks dreht den Spieß um: Mehr Baristas statt mehr Maschinen
10.05.2025

Starbucks gibt auf die Maschinen auf: Statt weiter in teure Technik zu investieren, stellt das Unternehmen 3.000 Baristas ein. Nach...