Finanzen

Deutsche Banken: 17 Milliarden Risiko in Russland

Die deutschen Banken haben Forderungen in Höhe von knapp 17 Milliarden Euro gegen Russland. Sie setzen darauf, dass der Konflikt um die Ukraine beigelegt werden kann.
18.03.2014 00:06
Lesezeit: 1 min

Der Konflikt zwischen Russland und dem Westen in der Krim-Krise würde auch die deutschen Banken treffen. Das gesamte Engagement der europäischen Geldhäuser in der Russischen Föderation liegt bei 194 Milliarden Dollar, das der US-Banken dagegen nur bei 35 Milliarden Dollar, wie die Analysten von Morgan Stanley in einer Studie schreiben. Von den Europäern stünden Institute aus Frankreich, Italien, Österreich und Deutschland ganz oben auf der Liste.

Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) bezifferte die Forderungen der heimischen Geldhäuser - Auslandstöchter und Filialen eingerechnet - am Montag auf 16,8 Milliarden Euro, Stand November 2013 und Tendenz rückläufig. Der Großteil der Summe entfällt demnach mit 9,6 Milliarden auf Forderungen gegenüber russischen Banken, gefolgt von 6,7 Milliarden gegenüber Unternehmen und Privatpersonen.

Ein Einbruch der russischen Wirtschaft hätte demnach auch Folgen für die deutsche Banken - etwa dann, wenn Russland mit seinen vielen Staatskonzernen wie angedroht seine Auslandsschulden nicht mehr bedient. Die Morgan-Stanley-Analysten gehen trotzdem nicht davon aus, dass sich die großen Auslandsbanken vor diesem Hintergrund aus Russland zurückziehen könnten. Dazu sei der dortige Markt - anders als etwa der in der Ukraine - zu attraktiv.

Die großen deutschen Geldhäuser halten sich zu ihrem individuellen Russland-Engagement bedeckt. Unisono heißt es jedoch aus den Frankfurter Bankentürmen, das Volumen sei im Vergleich zur jeweiligen Bilanzsumme überschaubar und bereite keine schlaflosen Nächte. Die Deutsche Bank hatte in ihrem letzten verfügbaren Geschäftsbericht das gesamte Osteuropa-Engagement auf gut zehn Milliarden Euro beziffert. Russland ist nur ein Teil davon.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Einigung bei historischem Schuldenpaket: Schwarz-rote Grund­ge­setz­än­de­rungen werden grün
14.03.2025

100 Milliarden Sonderschulden für die Grünen und Klimaneutralität bis 2045 im Grundgesetz: Nach zähen Verhandlungen haben Union, SPD...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Du bist mir eine Marke! Der Erfolg von 130 Jahren Falke-Socken
14.03.2025

Franz-Peter Falke leitet das Familienunternehmen im Sauerland in vierter Generation. Zwischen Wahren der Tradition und Wappnen für die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Betriebsbedingte Kündigung: Was gilt für Arbeitgeber und Arbeitnehmer?
14.03.2025

Die andauernde Wirtschaftskrise führt in Deutschland zu immer mehr Firmenpleiten und zunehmenden Stellenabbau bei Unternehmen. Damit...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla: Trump-Zölle könnten dem E-Autobauer schaden
14.03.2025

Tesla-Chef Elon Musk gilt als Trump-Unterstützer – doch sein Unternehmen schlägt Alarm. Die Strafzölle der US-Regierung könnten nicht...

DWN
Politik
Politik BSW: neues Wahlergebnis zählt 4.277 Zweitstimmen mehr - trotzdem kein Einzug in den Bundestag
14.03.2025

Das BSW scheitert final am Einzug in den Bundestag: 0,02 Prozent fehlten! Während sich an der Sitzverteilung nichts mehr ändert, treten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unser neues Magazin ist da: Gesund arbeiten und gesund leben? Die Balance auf der Kippe
14.03.2025

Unsere Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verändert. Digitalisierung, Globalisierung und die ständige...

DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW-Aktie: Gewinn beim Hersteller BMW sackt ab - die ganz fetten Jahre sind vorbei
14.03.2025

Nach Jahren extremer Erträge geht es für die Autohersteller gerade abwärts. Doch selbst nach den aktuellen Einbrüchen verdienen...

DWN
Politik
Politik Grüne blockieren schwarz-rotes Finanzpaket – Streit um Europas Zukunft
14.03.2025

Die Grünen stellen sich gegen das Finanzpaket von Union und SPD. Fraktionschefin Katharina Dröge fordert, Verteidigungs- und...