Politik

Chinesische Währung fällt knapp bis vor „Gefahrenzone“

Die chinesische Währung Renminbi brach am Mittwoch ein und erreichte ein Niveau von 6,20 zum US-Dollar. Das ist der schwächste Wert seit dem 9. April 2013. Damals begann eine monatelange Talfahrt für den Renminbi. Analysten sehen die chinesische Währung kurz vor der „Gefahrenzone“.
20.03.2014 00:07
Lesezeit: 1 min

Die chinesische Währung Renminbi brach am Mittwoch um 0,1 Prozent ein und erreichte den Stand von 6,20 zum US-Dollar. Das ist der schwächste Wert seit dem 9. April 2013, als eine monatelange Talfahrt für den Renminbi begann.

Der Wert markiert zudem eine rote Linie. Analysten warnen, dass ab einem Wert unter 6,20 chinesischen Unternehmen Verluste in Milliardenhöhe drohen. Die Konzerne, oft Exporteure, haben nämlich mit den Produkten auf eine Renminbi-Aufwertung gewettet. Zudem sanken die Exporte zuletzt um 18 Prozent (mehr hier).

Der CNH, also der im Ausland gehandelte Renminbi, an den die komplexen Absicherungsprodukte gebunden sind, steht zwar noch ein bisschen besser da. Der Kurs fiel um 0,34 Prozent und steht bei 6,1992 zum US-Dollar. Dennoch stellt der Wechselkurs laut Morgan Stanley eine „Gefahrenzone“ da, berichtet die FT.

Geoff Kendrick, Devisenstratege bei Morgan Stanley, schätzt, dass rund 150 Milliarden Dollar an Positionen noch offen sind, seitdem der Renminbi Mitte Februar rasch abnahm. Die Zahl hat sich seit dem Zeitpunkt nicht dramatisch verändert. Doch einige Unternehmen haben die Schwäche des Renminbi dazu genutzt, erneut Absicherungsprodukte aufzunehmen.

Doch Chinas Industrie erlebte 2014 bereits herbe Rückschläge: Im Januar und Februar wuchsen sowohl Industrieproduktion als auch Einzelhandelsumsatz und Investitionen so langsam wie seit Jahren nicht mehr. Das macht ein Eingreifen der Zentralbank wahrscheinlicher (hier).

Zum ersten Mal musste im März in China ein Unternehmen eine Anleihe platzen lassen. In der Vergangenheit kam der Staat den von der Pleite bedrohten Unternehmen stets zur Hilfe. Ökonomen befürchten, dass weitere chinesische Unternehmenspleiten folgen werden (hier). Der Immobilienmarkt in China zeigt ebenfalls deutliche Anzeichen einer Abkühlung (hier).

Der Rückgang des Renminbi im zweiten Monat in Folge wird als bewusste Kampagne der Regierung gesehen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen CBDCs und Gold – Kontrolle oder Freiheit?

In einer Zeit rasanter Veränderungen stellt sich mehr denn je die Frage: Wie sicher ist unser Geld wirklich? Die Einführung von CBDCs...

 

DWN
Politik
Politik Neue Regierung: Üppige Übergangsgelder für Ex-Minister - AfD und Steuerzahlerbund fordern Reform
01.05.2025

Dauerversorgung auf Kosten der Steuerzahler: Bisher bekommen Minister und Kanzler nach ihrem Ausscheiden bis zu 2 Jahren staatliche...

DWN
Politik
Politik Trump gegen die Welt: Warum Streit mit Verbündeten das China-Problem nur verschärft
01.05.2025

Die Ereignisse der vergangenen Wochen haben zweifellos dem internationalen Ruf der USA auf den Finanzmärkten geschadet und das...

DWN
Technologie
Technologie PwC-Studie: Künstliche Intelligenz könnte Weltwirtschaft bis 2035 um 15 Prozent beflügeln – doch der Preis ist hoch
01.05.2025

Während viele Volkswirtschaften unter dem Druck multipler Krisen taumeln – Energiepreise, geopolitische Spannungen, ein fragiles...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Politik schwächt den Dollar – Rogoff sieht Machtverschiebung zugunsten Europas
01.05.2025

Kenneth Rogoff sieht in Trumps Politik den Katalysator für das Ende des Dollar-Zeitalters. Europa steht vor der historischen...

DWN
Finanzen
Finanzen JPMorgan: Zinsschock voraus – Warum US-Bonds Europa ausstechen
01.05.2025

JPMorgan sieht in US-Anleihen den neuen Renditetreiber – Europas zögerliche EZB-Politik wirkt abschreckend auf Investoren.

DWN
Panorama
Panorama Jung oder KI: Zwei Wege zur Lösung des Lkw-Fahrermangels
01.05.2025

Angesichts des anhaltenden Fahrermangels setzt die EU auf die Senkung der Altersgrenze für Lkw-Führerscheine, während die USA auf eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Unternehmer weltweit in Alarmbereitschaft: Handelskriege, Schuldenkrisen und KI – Was kommt als Nächstes?
01.05.2025

UBS-Report: Unternehmer zwischen Angst vor Handelskriegen, Hoffnungen auf KI und dem Wettlauf um Nachhaltigkeit.

DWN
Finanzen
Finanzen Versteckte Risiken: Wie die Rentenversprechen zur Illusion werden
01.05.2025

Vorsorge mit Risiko: Warum viele Pensionslösungen nur scheinbar sicher sind – und wie mangelnde Transparenz zum größten Feind der...