Deutschland

Baupreise für neue Wohngebäude steigen kräftig

Wohnhäuser bauen hat sich in Deutschland stark verteuert. Die hohen Kosten schrecken viele vom Bauen ab, zumal auch Kredite deutlich teurer geworden sind.
06.10.2022 09:31
Lesezeit: 1 min

Die Preise für den Bau neuer Wohnhäuser sind im August erneut stark gestiegen. Der Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude verteuerte sich um 16,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag zu seiner vierteljährlichen Statistik mitteilte. Damit hat sich der Anstieg etwas verlangsamt: Im Mai 2022 hatte es noch einen Zuwachs von 17,6 Prozent gegeben - den höchsten seit mehr als 50 Jahren. Allein von Mai auf August erhöhten sich die Baupreise um 2,6 Prozent. Die Angaben beziehen sich auf Bauleistungen am Bauwerk einschließlich Mehrwertsteuer.

Die hohen Kosten dürften viele Bauherren abschrecken, zumal auch Kredite deutlich teurer geworden sind. Dabei ist der Bedarf an neuen Wohnungen sehr groß. Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt warnt bereits vor einem Mangel.

„Das Wohnungsdefizit wird Ende des Jahres einen traurigen Spitzenwert erreichen, dann werden in Deutschland weit über 700.000 Wohnungen fehlen“, sagte der IG BAU-Bundesvorsitzende Robert Feiger kürzlich. Es fehle vor allem an bezahlbaren Wohnungen und Sozialwohnungen. Die Bundesregierung müsse daher an ihrem Ziel von 400.000 Wohnungen im Jahr, davon 100.000 Sozialwohnungen, festhalten. „Mehr günstige Mietwohnungen auf dem Markt dämpfen die Mieten, und verstärkter Wohnungsbau kurbelt auch noch die Konjunktur an“, betonte Feiger.

Rohbauarbeiten an Wohngebäuden kosteten 15,5 Prozent mehr als im August 2021. Betonarbeiten verteuerten sich dabei mit 18,2 Prozent besonders stark. Bei Mauerarbeiten zogen die Preise um 13,1 Prozent an. Für Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten erhöhten sie sich sogar um 19,6 Prozent, Zimmer- und Holzbauarbeiten dagegen nur um 2,3 Prozent. Die Preise für Ausbauarbeiten nahmen um 17,4 Prozent zu.

Die Neubaupreise für Bürogebäude stiegen im August ebenfalls, und zwar um 18,0 Prozent. Bei gewerblichen Betriebsgebäude betrug der Anstieg 17,7 Prozent, im Straßenbau 18,5 Prozent. (Reuters)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama Feiertage 2026: Alle Termine, Brückentage und Regeln – wie Sie am besten profitieren
13.12.2025

Die Feiertage 2026 liegen günstig und ermöglichen viele lange Wochenenden. Wer früh plant, kann deshalb Brückentage optimal nutzen....

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienrendite: Es lohnt sich wieder zu vermieten
13.12.2025

Eine Mietimmobilie als Kapitalanlage kann wieder eine interessante Investition sein. Doch nicht überall macht das Sinn. Wo sich das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Prominenter China-Experte zeichnet düsteres Bild für Europa: „Es wird ziemlich schlimm“
13.12.2025

Europa wähnt sich sicher, doch die nächste ökonomische Erschütterung rollt bereits heran. Der prominente China-Analyst Dan Wang...

DWN
Finanzen
Finanzen Falsche Gehaltsgruppe: Was kann ich tun, wenn meine Gehaltseinstufung nicht zum Tarifvertrag passt?
13.12.2025

Viele Beschäftigte merken erst spät, dass ihre Gehaltsgruppe im Tarifvertrag nicht zur Arbeit passt. Das kann monatlich bares Geld...

DWN
Technologie
Technologie Lidl krempelt den Einkauf um: Warum die Scan-and-Go-Technologie den Handel umdreht
13.12.2025

Litauens Handelsketten treiben den digitalen Umbruch voran. Das Selbstscansystem Scan & Go kommt nun in die Lidl Filialen. Bisher wurde...

DWN
Politik
Politik Billigfluglinien bereiten sich bereits auf Flüge in die Ukraine vor
13.12.2025

Wizz Air, Ryanair und EasyJet bringen sich in Stellung. Europas Billigfluglinien planen bereits ihre Rückkehr in die Ukraine und rechnen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europa-Krise vertieft sich: JPMorgan warnt vor dramatischen Folgen für Amerika
13.12.2025

Die Warnungen von JPMorgan Chef Jamie Dimon treffen Europa in einer Phase wachsender politischer Unsicherheit. Seine Kritik an der...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Textilrecycling: Wie eine schwedische Gründerin die Branche unter Druck setzt
12.12.2025

Ein junges schwedisches Unternehmen behauptet, die nachhaltigste Lösung für das Textilrecycling gefunden zu haben. Die Methode nutzt CO2,...