Wirtschaft

Energiekrise in Europa: Welche Staaten sind die größten Verlierer?

Einige Länder in Europa sind noch stärker von der Energiekrise bedroht als die anderen. Doch dem Kontinent steht insgesamt ein kalter, dunkler Winter bevor.
Autor
12.10.2022 20:43
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mit dem nahenden Winter wird die Energiekrise in Europa immer deutlicher spürbar. Längst machen sich die Bürger Sorgen, wie sie trotz des Gasmangels warm bleiben sollen, und verzichten massiv auf Konsum. In der Folge verzeichnen die Unternehmen, die selbst unter den steigenden Energiekosten leiden, nun außerdem eine schwächelnde Nachfrage. Der Anschlag auf die Nord-Stream-Erdgaspipelines in der Ostsee hat zudem gezeigt, wie anfällig die Energieversorgung Europas gegen militärische Angriffe ist.

All diese Entwicklungen bedeuten offenbar erhebliche Probleme für die europäische Wirtschaft. Am 11. Oktober senkte der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Wachstumsprognose für das Jahr 2023 in der Eurozone auf 0,5 Prozent, nachdem die Organisation zu Beginn des Jahres noch von 2,5 Prozent Wachstum ausgegangen war. Für die britische Wirtschaft erwartet der IWF sogar nur ein Wachstum von 0,3 Prozent. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) prognostizierte letzten Monat sogar noch schlechtere Zahlen.

Die unmittelbaren Auswirkungen der Gas- und Stromengpässe könnten energieintensive Industrien wie Chemieanlagen und Schwerindustrie zu Stilllegungen zwingen. Länder wie Deutschland, die nur über geringe Importkapazitäten für Flüssiggas (LNG) verfügen, und Binnenländer, die bisher stark auf Pipelinegas aus Russland angewiesen setzten, wie Tschechien und die Slowakei, werden am stärksten betroffen sein. Und Länder, die bislang auf Strom-Importe angewiesen waren, sind gefährdet, da sich in Europa voraussichtlich Stromengpässe über die Grenzen hinweg ausbreiten werden.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die weltweite Gasversorgung wird noch bis weit in das Jahr 2024 hinein eingeschränkt sein und die Preise in die Höhe treiben, erwartet der Economist. Dies wird sich auf die Einkommen auswirken und die Nachfrage senken. Unternehmen könnten ihre Produktion drosseln, um die Energiekosten zu senken, was sich dann entlang der Lieferketten auf andere Sektoren und Länder auswirken würde. Eine Verlangsamung in Deutschland würde sich beispielsweise auch auf die Zulieferer in Mittel- und Osteuropa auswirken.

Die Staaten der Europäischen Union werden mit ihren Maßnahmen gegen die Energiekrise mehr Schaden als Nutzen anrichten. Durch die Einführung von Preisobergrenzen und Rettungsmaßnahmen verfolgen sie das erklärte Ziel, Bürger und Unternehmen im Hinblick auf die hohen Energiepreise zu unterstützen. Doch wenn die Maßnahmen die Nachfrage nach Energie ankurbeln, so führt dies zu höheren Energiepreisen und zu einem erhöhten Risiko von Engpässen. Die wirtschaftlichen Aussichten für Europa sind nach Ansicht des Economist in jedem Falle düster.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Schnappen Sie sich den COME Mining Cloud-Mining-Vertrag und starten Sie Ihre Mining-Reise ganz einfach mit einem stabilen Tageseinkommen von über 7.000 $

Bei unseren Recherchen zum Bitcoin-Mining stellten wir fest, dass das traditionelle Mining-Modell für die meisten Nutzer ungeeignet ist....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Workation-Trend 2026: Wer jetzt nicht plant, verliert seine besten Mitarbeiter
14.10.2025

Der globale Workation-Trend erreicht 2026 einen neuen Höhepunkt. Unternehmen investieren gezielt in Reisen, die Arbeit, Lernen und...

DWN
Politik
Politik Handelsstreit USA-China: China reagiert auf Trumps neue Zolldrohungen
14.10.2025

China setzt im Handelsstreit mit den USA auf maximale Härte. Peking kündigt an, den Konflikt bis zum Ende auszutragen, reagiert auf...

DWN
Politik
Politik Trump zieht die Zügel an: Steht Serbien vor einer Ölkrise?
14.10.2025

Die USA setzen Serbiens Ölindustrie unter Druck: Zahlungen mit Karten werden gestoppt, Lieferungen blockiert. Präsident Vučić warnt vor...

DWN
Technologie
Technologie Vodafone ersetzt Huawei-Technik: Samsung baut deutsches 5G-Netz aus
14.10.2025

Vodafone zieht im 5G-Netz die Reißleine: Huawei fliegt raus, Samsung übernimmt. Der Wechsel markiert nicht nur eine Abkehr von China,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Höchststand im September: Inflation steigt auf 2,4 Prozent
14.10.2025

Die Inflation zieht wieder an, und das mitten im Herbst. Besonders Lebensmittel und Dienstleistungen belasten die Haushalte, während...

DWN
Panorama
Panorama Benko-Prozess: Mini-Verfahren in Mega-Pleite
14.10.2025

Ein einst gefeierter Selfmade-Milliardär steht vor Gericht: René Benko, Symbol für Aufstieg und Fall eines Imperiums. Nun beginnt der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Überraschender Aufschwung: Chinas Exporte trotzen globalen Spannungen
14.10.2025

Chinas Außenhandel hat im September deutlich zugelegt und damit die Erwartungen der Analysten übertroffen. Trotz Handelskonflikten und...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis schlägt alle Anlageklassen: Warum Gold alles übertrifft
14.10.2025

Der Goldpreis hat in zwanzig Jahren alle Anlageklassen übertroffen. Inflation, Schulden und geopolitische Spannungen treiben die...