Kurz vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar wollen die Organisatoren Insidern zufolge nun doch kein alkoholhaltiges Bier an die Zuschauer in den Stadien ausschenken. "Eine größere Anzahl von Fans kommt aus dem Nahen Osten und Südasien, wo Alkohol in der Kultur keine so große Rolle spielt", sagte eine mit der Entscheidung vertraute Person am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. "Die Überlegung ist, dass die Anwesenheit von Alkohol für viele Fans kein angenehmes Erlebnis darstellen würde."
Das ist zwei Tage vor dem Eröffnungsspiel eine Kehrtwende. Der US-Brauer Budweiser, einer der WM-Hauptsponsoren mit Exklusivrechten für den Bierverkauf während des Turniers, sollte drei Stunden vor und eine Stunde nach jedem Spiel alkoholisches Bier innerhalb des Ticketbereichs um jedes der acht Stadien verkaufen dürfen. Die Abkehr von dieser Regelung erfolgte jedoch nach langwierigen Verhandlungen zwischen Fifa-Präsident Gianni Infantino, Budweiser und Führungskräften des Obersten Komitees für die Ausrichtung der Weltmeisterschaft in Katar, so der Insider. In den Hospitality-Zonen der Stadien werde weiterhin Alkohol ausgeschenkt. Weder Budweiser noch die Fifa reagierten auf die Anfrage von Reuters nach einer Stellungnahme.
Seit Katar 2010 den Zuschlag für die Austragung der Weltmeisterschaft erhalten hat, wird immer wieder die Frage über den Alkoholausschank gestellt. Anders als im benachbarten Saudi-Arabien ist der Konsum von Alkohol in Katar nicht gänzlich verboten, er wird aber nur sehr eingeschränkt zugelassen. Besucher dürfen keinen Alkohol mit nach Katar bringen, auch nicht aus dem Duty-Free-Bereich des Flughafens. In einigen Hotels wird Alkohol in Bars verkauft, wo das Bier etwa 15 Dollar pro halben Liter kostet.
Budweiser wird weiterhin alkoholisches Bier auf dem großen Fifa-Fanfest im Zentrum von Doha verkaufen, so der Insider. Der Preis: etwa 14 Dollar für einen halben Liter. Auch in einigen anderen Fanzonen wird Alkohol verkauft werden, während andere alkoholfrei sind.