Politik

Digitaler Impfpass: G20-Staaten beschränken das Reisen

Die G20-Staaten haben sich geeinigt, für internationalen Reisen digitale Impfpässe einzuführen, wo alle von der WHO empfohlenen Impfungen eingetragen werden.
Autor
19.11.2022 10:27
Aktualisiert: 19.11.2022 10:27
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Digitaler Impfpass: G20-Staaten beschränken das Reisen
Bundeskanzler Olaf Scholz, US-Präsident Joe Biden, Indonesiens Präsident Joko Widodo und alle anderen einigten sich beim G20-Gipfel auf den digitalen Impfpass. (Foto: dpa) Foto: Kay Nietfeld

Die G20-Staaten haben sich auf ihrem Gipfeltreffen diese Woche in Indonesien auf eine gemeinsame Abschlusserklärung geeinigt. Darin fordern sie unter anderem digitale Impfpässe als Vorbereitung auf eine künftige Pandemie. Zur "Gruppe der 20" gehören die wichtigsten Wirtschaftsmächte aller Kontinente, darunter die USA, China, Russland und Deutschland.

Bereits im Verlauf des Gipfeltreffens in Indonesien hatte der indonesische Gesundheitsminister Budi Gunadi Sadikin ein "digitales Gesundheitszertifikat" nach WHO-Standards gefordert. Während einer G20-Podiumsdiskussion auf Bali Anfang der Woche sagte der Minister: "Wir brauchen ein digitales Gesundheitszertifikat, das von der WHO anerkannt wird." Und weiter: "Wenn man ordnungsgemäß geimpft oder getestet wurde, dann kann man sich frei bewegen."

Diese Forderung von Indonesien wurde auch tatsächlich in die offizielle Abschlusserklärung der G20-Staats- und Regierungschefs aufgenommen. Auch hier werden digitale COVID-19-Zertifikate gefordert, die auch einfach Impfpässe genannt werden. Die Abschlusserklärung ist auf der Website des Weißen Hauses veröffentlicht worden.

Der Abschnitt, der sich mit Impfstoffen und der Corona-Pandemie befasst, beginnt in Artikel 22 wie folgt: "Wir erkennen an, dass die umfassende COVID-19-Immunisierung ein globales öffentliches Gut ist, und wir werden unsere Bemühungen um einen rechtzeitigen, gerechten und allgemeinen Zugang zu sicheren, erschwinglichen, hochwertigen und wirksamen Impfstoffen, Therapeutika und Diagnostika (VTDs) vorantreiben."

Laut der Erklärung ist dazu eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den Staaten bei künftigen Pandemie-Maßnahmen notwendig. "Wir verpflichten uns weiterhin, einen sektorübergreifenden One-Health-Ansatz zu verfolgen und die globale Überwachung, einschließlich der genomischen Überwachung, zu verbessern, um Krankheitserreger und antimikrobielle Resistenzen (AMR) zu erkennen, die die menschliche Gesundheit gefährden könnten."

Und im folgenden Artikel 23 heißt es: "Wir erkennen die Bedeutung gemeinsamer technischer Standards und Überprüfungsmethoden im Rahmen der Internationale Gesundheitsvorschriften IHR (2005) an, um nahtloses internationales Reisen, Interoperabilität und die Anerkennung digitaler und nicht-digitaler Lösungen, einschließlich des Nachweises von Impfungen, zu erleichtern."

"Wir unterstützen die Fortsetzung des internationalen Dialogs und der Zusammenarbeit bei der Einrichtung vertrauenswürdiger globaler digitaler Gesundheitsnetzwerke als Teil der Bemühungen zur Stärkung der Prävention und Reaktion auf künftige Pandemien, die den Erfolg der bestehenden Standards und digitalen COVID-19-Zertifikate nutzen und darauf aufbauen sollten."

Im anschließenden Artikel 24 wird zudem die Notwendigkeit beschrieben, dass die globalen Institutionen gegen die Verbreitung widersprechender Informationen kämpfen. "Wir erkennen an, wie wichtig es ist, Desinformationskampagnen, Cyber-Bedrohungen und Online-Missbrauch zu bekämpfen und die Sicherheit der Konnektivitätsinfrastruktur zu gewährleisten."

Der geplante standardisierte Impfpass nach WHO-Standard soll also von Bemühungen um einen stärkeren Kampf gegen "Desinformation" begleitet werden. Denn die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie sich trotz aller gemeinsamen Bemühung durch Staaten, Konzerne und Philanthropen immer wieder auch Informationen verbreiten konnte, die der offiziellen Sicht massiv widersprachen.

Im Rahmen der Corona-Pandemie hatte die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern bereits eindringlich vor "Desinformation" gewarnt und den Bürgern erklärt, wie sie "Desinformation" auch im digitalen Zeitalter auf einfache Weise erkennen können. "Wenn Sie es nicht von uns hören, ist es nicht die Wahrheit. Ignorieren Sie alles andere. Wir werden weiterhin Ihre einzige Quelle der Wahrheit sein", so die Premierministerin.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Saab-Aktie: Neue Drohnenkiller-Rakete Nimbrix soll den Markt revolutionieren
31.08.2025

Saab hat eine neue Waffe entwickelt, die Drohnen und ganze Schwärme zerstören soll. Mit dem Projekt „Nimbrix“ hofft der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zwischen Stagnation und Rezession: Was es konkret heißt, dass die deutsche Wirtschaft schrumpft
31.08.2025

Deutschlands Wirtschaft steckt weiter fest: Das Bruttoinlandsprodukt schrumpft stärker als erwartet, die Rezession dauert an. Während...

DWN
Immobilien
Immobilien House Flipping: Wie Sie mit sanierungsbedürftigen Objekten Geld machen können
31.08.2025

Der USA-Trend findet auch hierzulande immer mehr Anklang: Beim House Flipping geht es darum, möglichst günstig Immobilien zu erwerben,...

DWN
Technologie
Technologie Fachkräftemangel? Roboter bauen schon heute Häuser – schneller, günstiger, sicherer
31.08.2025

Die Baustelle der Zukunft: Roboter, Drohnen und autonome Helfer übernehmen Aufgaben rund um den Bau – präzise, effizient und 24 Stunden...

DWN
Politik
Politik Was will Trump, der „amerikanische Erdogan“?
31.08.2025

Donald Trump greift die Fed und Amerikas Institutionen frontal an – mit Folgen, die weit über die USA hinausreichen. Droht Europa ein...

DWN
Politik
Politik Trump-Krise: Rebellion im Herzen der MAGA-Bewegung
31.08.2025

Donald Trump sieht sich mit der größten internen Rebellion seiner Amtszeit konfrontiert. Der Epstein-Skandal droht, seine Machtbasis in...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienerwerb: Umfrage offenbart Wissenslücken beim Immobilienkauf
31.08.2025

Der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung kann schnell Hunderttausende Euro kosten, doch viele Menschen kennen wichtige Bedingungen nicht....

DWN
Finanzen
Finanzen Polen setzt auf Atomenergie: Orlen verspricht den Bau des ersten SMR-Reaktor Europas
31.08.2025

Polen baut Europas ersten Small Modular Reactor (SMR) vom Typ BWRX-300. Während Warschau auf Kernkraft setzt, könnte Deutschland bald...