Politik

Schock-Umfrage: Vertrauen in die Bundesregierung bricht zusammen

Rund ein Jahr, nachdem die „Ampel“ ihre Arbeit aufnahm, hat eine große Mehrheit der Deutschen kein Vertrauen in die Bundesregierung und ihre Institutionen mehr.
04.01.2023 10:00
Lesezeit: 2 min
Schock-Umfrage: Vertrauen in die Bundesregierung bricht zusammen
Dezember 2021: Die neue Bundesregierung stellt sich zum Gruppenbild bei der konstituierenden Kabinettsitzung im Bundeskanzleramt. (Foto: dpa) Foto: Michael Kappeler

Die Zeitung Welt berichtet von einer Umfrage, die es in sich hat. Wie aus einer aktuellen Untersuchung von Forsa hervorgehe, vertrauen nur noch etwa 30 Prozent der Befragten der Bundesregierung und dem Bundeskanzler.

Die Welt berichtet, dass insgesamt das Vertrauen in die staatlichen Institutionen seit dem Antritt der rot-grün-gelben Bundesregierung eingebrochen ist. Die Zeitung wörtlich:

„Einen Vertrauensverlust gebe es bei allen zehn abgefragten Institutionen, wie das am Dienstag veröffentlichte „RTL/ntv Trendbarometer“ ergab. Der größte Vertrauensrückgang ist demnach bei den beiden Institutionen der Exekutive auf Bundesebene zu beobachten: Der Bundeskanzler erzielte nur noch 33 Prozent, die Bundesregierung 34 Prozent – ein Minus von 24 beziehungsweise 22 Punkten. Einen Rückgang von 13 Prozentpunkten verzeichnete demnach der Bundestag, zu dem zur Jahreswende 37 Prozent der Befragten Vertrauen hatten. Beim Bundespräsidenten sank das Vertrauen um zwölf Punkte auf 63 Prozent – er besaß damit aber wie in den Vorjahren das größte Vertrauen unter den politischen Institutionen.“

Deutlich geringere Rückgänge des Vertrauens gab es demnach auf Landes- und Gemeindeebene – etwa zu Bürgermeistern, Stadtverwaltungen oder Landräten.

Eine ganze Reihe von Ministern und Ministerinnen der Regierungskoalition dürfte für das schlechte Abschneiden verantwortlich sein. So waren in den vergangenen Monaten folgende Mitglieder in der Öffentlichkeit in Kontroversen verwickelt: die ehemalige und zurückgetretene Familienministerin Spiegel, Gesundheitsminister Lauterbach, Verteidigungsministerin Lambrecht, Außenministerin Baerbock, Innenministerin Faeser und Wirtschaftsminister Habeck.

Extrem schlechte Werte für EU und Parteien

Bemerkenswert sind auch die Zahlen zur Europäischen Union: Nur noch 20 Prozent der Ostdeutschen und 33 Prozent der Westdeutschen vertrauen der EU und ihren Institutionen. In Ostdeutschland haben demnach auch nur noch 11 Prozent Vertrauen in die politischen Parteien.

Forsa befragte im Auftrag von RTL Deutschland vom 15. bis 22. Dezember 4003 Bundesbürger.

Im stets lesenswerten Hellmeyer-Report werden die historisch schlechten Umfragewerte wie folgt kommentiert:

Das sind prekäre Werte für eine Regierung, die historisch einmalig sind. Diese Werte hängen damit zusammen, dass noch nie zuvor seitens der Verantwortlichen in der Bundesrepublik Deutschland derart existentielle Risiken für diesen Standort und die Bürger des Landes bewusst eingegangen wurden.

Noch nie zuvor gab es innerhalb von nur 10 Monaten vergleichbare Einbrüche der Kaufkraft der Einkommen und Einbrüche der Vermögen. Mehr noch konnten negative volkswirtschaftliche Entwicklungen nur durch ein massives Subventionsprogramm laut Untersuchung von Reuters im Volumen von einer halben Billion EUR Zeit bis Mitte 2024 kaufen, ohne das Problem zu lösen, die dann bei negativer Demographie von der kommenden Generation zu zahlen ist.

Politisches Handeln hat Konsequenzen, das kann man auch nicht auf dem Brocken nachts um 24 Uhr bei hellem Sonnenschein und Hanf esoterisch wegtanzen. „Food for thought!“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Messerattacke: Aschaffenburg betrauert nach Gewalttat zwei Tote - was wir wissen
22.01.2025

Am Mittwochmittag wurde die Stadt Aschaffenburg von einer schrecklichen Gewalttat erschüttert. Ein 28-jähriger Mann attackierte nach...

DWN
Politik
Politik Wann greift Russland an? Geheimdienste rechnen mit 2028
22.01.2025

Russischer Angriff ab 2028? Geheimdienste warnen davor, dass Russland die EU in den kommenden Jahren an der Ostgrenze angreift. Laut...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank - Schwäche der deutschen Wirtschaft hält an, aber es gibt Hoffnungsschimmer
22.01.2025

Der Bundesbank zufolge ist ein Aufschwung in der deutschen Wirtshaft ist vorerst nicht in Sicht. Dafür gibt es mehrere Gründe. Doch etwas...

DWN
Politik
Politik YouGov-Wahlumfrage: AfD und SPD gleichauf - CDU rutscht ab
22.01.2025

In der neuesten Wahlumfrage von YouGov kann die SPD deutlich zulegen. Die AfD verliert dagegen. Beide Parteien liegen nun gleichauf. Auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mogelpackung des Jahres: Granini Trinkgenuss Orange enttäuscht Verbraucher - wie Sie Mogelpackungen erkennen
22.01.2025

Verbraucher fühlen sich getäuscht: Der "Granini Trinkgenuss Orange" wurde von der Verbraucherzentrale Hamburg zur "Mogelpackung des...

DWN
Politik
Politik Scholz in Paris bei Macron: „Europa wird sich nicht ducken“
22.01.2025

Zwei Tage nach der Vereidigung Trumps stimmen Scholz und Macron sich ab, wie sie mit dem Kurswechsel in der US-Politik umgehen wollen. Sie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Verpackungssteuer Tübingen: Bundesverfassungsgericht bestätigt Rechtmäßigkeit
22.01.2025

Das Bundesverfassungsgericht hat die Verpackungssteuer Tübingen als verfassungsgemäß bestätigt. Die Abgabe, die seit Januar 2022 auf...

DWN
Technologie
Technologie Projekt "Stargate" - OpenAI und Trump setzen auf KI-Rechenzentren für die Zukunft
22.01.2025

OpenAI und bedeutende Technologie-Partner investieren 500 Milliarden Dollar in neue Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI). Das...