Politik

Schwerer russischer Luftangriff auf Kiew erschüttert Ukraine

Ein verheerender Luftangriff auf Kiew erschüttert die Ukraine – mit dramatischen Folgen. Zahlreiche Opfer, massive Schäden und neue Eskalationen im Ukraine-Krieg werfen brisante Fragen auf. Was steckt hinter dieser massiven Attacke, und wie reagiert die internationale Gemeinschaft?
01.08.2025 06:57
Lesezeit: 1 min
Schwerer russischer Luftangriff auf Kiew erschüttert Ukraine
Die ukrainische Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko (Mitte) und Innenminister Ihor Klymenko (rechts) besichtigen ein mehrstöckiges Wohnhaus, das durch einen russischen Raketenangriff zerstört wurde (Foto: dpa). Foto: Efrem Lukatsky

Luftangriff auf Kiew fordert zahlreiche Todesopfer

Ein schwerer Luftangriff auf Kiew hat in der ukrainischen Hauptstadt mindestens 16 Todesopfer gefordert. Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte dies auf der Plattform X. Unter den Getöteten befanden sich auch zwei Kinder sowie ein Polizist. Mehr als 150 Menschen wurden verletzt, darunter 16 Kinder. Bürgermeister Vitali Klitschko erklärte, es handle sich um die bislang höchste Zahl verletzter Minderjähriger in einer Nacht in Kiew seit Beginn des Ukraine-Kriegs.

Während des nächtlichen Angriffs schlug eine Rakete in ein mehrstöckiges Wohnhaus ein. Im Tagesverlauf stieg die Zahl der Opfer weiter, da weitere Leichen unter den Trümmern entdeckt wurden. "Leider haben sich die schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet, wie viele Menschen noch verschüttet sein könnten", schrieb Tymur Tkatschenko, Chef der Kiewer Militärverwaltung, auf Telegram.

Kiew als zentrales Angriffsziel, weitere Attacken in der Ostukraine

Nach Angaben von Selenskyj war Kiew das Hauptziel des russischen Luftangriffs. Auch das Umland von Kiew sowie die Regionen Dnipropetrowsk, Poltawa, Sumy und Mykolajiw wurden getroffen. Russland habe laut Angaben insgesamt mehr als 300 Drohnen und 8 Raketen eingesetzt. "Heute hat die Welt wieder einmal Russlands Antwort auf unseren mit Amerika und Europa geteilten Wunsch nach Frieden gesehen", kommentierte Selenskyj.

Bei einem weiteren russischen Luftangriff auf die Industriestadt Kramatorsk wurde mindestens ein Mensch getötet. Elf weitere Personen wurden verletzt, teilte Gouverneur Wadym Filaschkin mit. Ein gezielter Treffer traf ein fünfstöckiges Wohnhaus. Rettungskräfte suchen weiterhin nach Opfern. Filaschkin appellierte an die verbliebene Bevölkerung, sich wegen der näher rückenden Front in sicherere Regionen zu begeben. Die Frontlinie im Ukraine-Krieg verläuft etwa 15 Kilometer südöstlich der Stadt.

Russische Truppen melden Geländegewinn

Russland meldete die Eroberung der Kleinstadt Tschassiw Jar nach über einem Jahr Kämpfen. Dies teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Gleichzeitig veröffentlichten Militärblogger Videos, in denen russische Soldaten Flaggen im Westen der Stadt hissten. Eine offizielle Bestätigung der vollständigen Einnahme durch die Ukraine steht noch aus. Ukrainische Beobachter zeigen auf Karten, dass westliche Stadtteile weiterhin unter ukrainischer Kontrolle stehen. Eine Einnahme würde russischen Truppen den Zugang zur Industriestadt Kostjantyniwka erleichtern.

Die Ukraine griff in der Nacht mit Drohnen russisches Gebiet an. In der Region Pensa brach ein Feuer auf einem Industriegelände aus, wie Gouverneur Oleg Melnitschenko berichtete. Verletzte oder Schäden wurden nicht gemeldet. Ein russischer Telegramkanal nannte ein Elektronik-Unternehmen sowie einen Rüstungsbetrieb in Pensa als mögliche Ziele.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen MTS Money Transfer System – Sicherheit beginnt mit Eigentum.

In Zeiten wachsender Unsicherheit und wirtschaftlicher Instabilität werden glaubwürdige Werte wieder zum entscheidenden Erfolgsfaktor....

DWN
Politik
Politik Handelskrieg USA China: Trumps fataler Irrtum mit globalen Folgen
30.10.2025

Ein strategisches Planspiel in Washington zeigt, dass die USA den Wirtschaftskonflikt mit China längst hätten gewinnen können – wenn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation lässt nach: Aber weiter über zwei Prozent
30.10.2025

Die Inflation geht zurück, doch von Entlastung kann keine Rede sein. Zwar sinken die Preise für Energie leicht, dafür verteuern sich...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB-Zinsentscheid: Eurozone trotzt Zöllen und politischer Krise
30.10.2025

EZB-Zinsentscheid: Die EZB hält an ihrer vorsichtigen Linie fest, während die US-Notenbank erneut überrascht. In Europa bleibt die...

DWN
Finanzen
Finanzen Digitaler Euro: EZB plant Einführung 2029
30.10.2025

Die EZB bereitet den digitalen Euro für 2029 vor. Verbraucher sollen künftig per Wallet bezahlen können, Bargeld bleibt erhalten. Europa...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gen Z im Job: Moral und Motivation revolutionieren den Arbeitsmarkt
30.10.2025

Die Generation Z verändert die Arbeitswelt spürbar. Aufstiegsmöglichkeiten und klassische Karriereleitern stehen für sie nicht mehr...

DWN
Panorama
Panorama Atomwaffentests USA: Trump kündigt sofortigen Beginn an
30.10.2025

US-Präsident Donald Trump sorgt weltweit für Aufsehen: Er kündigt neue Atomwaffentests an, obwohl ein jahrzehntelanges Moratorium galt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Aktie: Porsche reißt VW-Konzern in die roten Zahlen
30.10.2025

Ein Milliardenverlust erschüttert Volkswagen: Weil Porsche schwächelt, rutscht der Konzern tief ins Minus. Das gefällt den Anlegern gar...

DWN
Politik
Politik EU vertagt Entscheidung über Nutzung eingefrorener russischer Gelder für die Ukraine
30.10.2025

Die EU wollte Russlands eingefrorene Vermögenswerte in eine gigantische Kreditlinie für die Ukraine umwandeln, doch Belgien zieht die...