Finanzen

UN-Generalsekretär kritisiert herrschendes Weltfinanzsystem

UN-Generalsekretär António Guterres hat das dominante Finanzsystem kritisiert. Dieses diene vornehmlich den reichen Staaten.
09.01.2023 16:00
Aktualisiert: 09.01.2023 16:04
Lesezeit: 1 min
UN-Generalsekretär kritisiert herrschendes Weltfinanzsystem
UN-Generalsekretär António Guterres hat das jahrzehntealte internationale Finanzsystem kritisiert. (Foto: dpa) Foto: Alejandro Martínez Vélez

UN-Generalsekretär António Guterres hat das jahrzehntealte internationale Finanzsystem kritisiert. „Das heutige System ist von einer Gruppe reicher Länder ins Leben gerufen worden. Und natürlich profitieren vor allem die reichen Länder davon“, sagte Guterres am Rande der UN-Konferenz zur Unterstützung Pakistans nach den Überschwemmungen des vergangenen Jahres am Montag in Genf.

„Entwicklungsländer werden von Schulden erwürgt“, sagte Guterres. Sie hätten aber keinen Zugang zu Finanzmitteln, um ihre dramatischen Herausforderungen zu meistern. Während reiche Länder heute an den Märkten Geld zu Zinssätzen von drei, vier Prozent aufnehmen könnten, bekämen arme Länder Mittel nur zu Sätzen von 14 Prozent und mehr.

Nötig sei zudem ein neuer Umgang mit Schulden. Auch Länder mit mittleren Einkommen müssten Schuldenerlass bekommen, wenn ihnen Zahlungsunfähigkeit drohe. Die multilateralen Entwicklungsbanken müssten ihr Geschäftsmodell verändern. „Sie müssen mehr Risiken eingehen und private Finanzierung systematischer nutzen können.“

Lesen Sie dazu: Studie: Durch Corona hat die Dritte Welt endgültig den Anschluss an den Westen verloren

Das heute dominierende Finanzsystem ist im Jahr 1946 bei der Konferenz von Bretton Woods aus der Taufe gehoben worden und maßgeblich auf die USA zugeschnitten, welche mit dem US-Dollar auch über die Weltleitwährung verfügen. Wichtige Akteure sind neben den Finanzplätzen New York und London auch Organisationen wie der Internationale Währungsfonds und die Weltbank, die beide in Washington ansässig sind.

War der Dollar in den ersten Jahrzehnten des „Bretton Woods-Systems“ noch an Gold gekoppelt, so hob die US-Regierung diese Gold-Bindung im Sommer 1971 einseitig auf.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Greg Abel übernimmt: Der stille Stratege hinter Warren Buffetts Milliarden-Imperium
17.05.2025

Mit dem Rückzug von Warren Buffett endet eine Ära. Doch an die Stelle des legendären Investors tritt kein charismatischer Visionär,...

DWN
Panorama
Panorama In Zeiten von Trump: Bleibt das Traumziel USA für Deutsche attraktiv?
17.05.2025

Die USA galten lange als Traumziel für deutsche Urlauber. Doch politische Entwicklungen und wachsende Unsicherheit verändern das Bild....

DWN
Immobilien
Immobilien Koalitionsvertrag 2025: Das bedeutet er für Mieter, Vermieter und Immobilienbesitzer
17.05.2025

Union und SPD haben nach längerem Hin und Her den Koalitionsvertrag für die kommende Regierungsperiode unterschrieben. Was dieser zu den...

DWN
Technologie
Technologie Batteriekrieg mit China: Europa setzt auf Start-ups, Peking baut Gigafabriken
17.05.2025

Der technologische Wettlauf gegen Pekings Expansionsstrategie hat begonnen. Start-ups wie Factorial und Industriegiganten wie Mercedes...

DWN
Politik
Politik Präsidentschaftswahlen in Rumänien: Wird George Simion Trumps „Werkzeug“ in Europa?
17.05.2025

Ein Trump-Verehrer an der Spitze Rumäniens? George Simion, der Favorit für die Präsidentschaft, ist zuversichtlich, dass er die Wahl am...

DWN
Politik
Politik Bundeshaushalt: Klingbeils Kraftakt mit zwei Haushalten und einem klaren Ziel
17.05.2025

Ein Kaltstart für Finanzminister Klingbeil: Treffen in Brüssel, die Steuerschätzung, Gespräche der G7 – alles binnen zwei Wochen. Der...

DWN
Politik
Politik Elon Musk: Der stille Umbau der USA in ein Tech-Regime
17.05.2025

Nie zuvor in der modernen Geschichte der USA hat ein einzelner Unternehmer derart tief in den Staat eingegriffen. Elon Musk, offiziell ohne...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Start-up WeSort.AI: Wie künstliche Intelligenz die Mülltrennung revolutioniert
16.05.2025

Die Müllberge wachsen von Jahr zu Jahr, bis 2050 sollen es fast siebzig Prozent mehr Abfall sein. Die Brüder Johannes und Nathanael Laier...