Schuldenabbau als wichtigstes Ziel
In einer wirtschaftlich angespannten Zeit beweisen Glücksspielkonzerne immer wieder ein dickes Fell. Das zeigt sich auf Seiten wie Casinopilot24.com, bei denen die erfolgreichsten Casinos gelistet sind, die jedes Jahr hohe Gewinne einfahren, weiter expandieren und stetig wachsen wollen. Dass das Business aber auch mit Risiken einhergeht, zeigt sich an Investitionen von 888: Das Unternehmen kommt nicht mehr umhin, sich mit seiner Schuldensituation auseinanderzusetzen. Unter dem Namen läuft nicht nur das bekannte 888Casino, auch Mr Green oder William Hill sind Teil des großen Konzerns. Obwohl die Geschäfte eigentlich gut laufen, ist 888 hoch verschuldet.
Den geplanten Betrag von 200 Millionen Euro möchte man vorrangig aus Anleihen der Tochtergesellschaft 888 Acquisitions entnehmen, welche aus sogenannten Senior Secured Fixed Rates bestehen. Dabei handelt es sich um dieselbe Art von Anleihen, die der Konzern 888 emittierte, als das Unternehmen rund 700 Millionen Euro aufnahm, um so ausstehende Beträge aus bestimmten Akquisitionsfinanzierungsvereinbarungen auszugleichen. Diese waren im Zusammenhang mit dem Kauf von William Hill entstanden.
Andauernde Überschuldung
Im November gab der Konzern 888 bekannt, dass man aufgrund der Verschuldung höheren Zinssätzen ausgesetzt sei. Dass der Konzern William Hill übernahm, verbesserte die Lage nicht. Im Gegenteil: Mit dem Kauf ergab sich eine noch höhere Verschuldung, als ursprünglich gedacht. Das mittelfristige Ziel hatte bei 3-mal gelegen, nun sei man laut eigenen Angaben aber bei 5,8-mal angelangt.
Da nur 36 % der Bruttoverschuldung fest verzinst ist, während der Rest einer variablen Verzinsung unterliegt, ist das Geschäft anfällig für hohe Zinssätze. Die makroökonomischen Bedingungen auf der ganzen Welt bringen Banken in den USA und Europa dazu, die Zinssätze zu erhöhen. Ein Ende ist hier aktuell noch nicht in Sicht und die Situation bleibt für viele Unternehmen angespannt.
CEO Itai Pazner möchte einen klaren Weg aufzeigen, um den Verschuldungsgrad bis Ende 2025 auf 3,5-mal zu senken. Damit einher gehen sicher viele Herausforderungen, doch das Team um den 888-CEO zeigt sich zuversichtlich. Gerade in Bezug auf die Fusion von William Hill und 888 erwartet man Erfolge. Trotzdem bleibt das langfristige Potential spannend: Wachstumschancen gibt es auf dem Markt, eine einheitliche Technologieplattform kostet aber auch viel Geld. Das Unternehmen will aber nicht von seinem Vorhaben abrücken, seine führende Position auf dem Markt weiter zu halten und am Ende sogar weiter zu expandieren.
Details zur Übernahme von William Hill
888 kaufte die nichtamerikanischen Geschäftsbereiche von Ceasars Entertainment. Im Sommer 2022 hatte man die Geschäfte abgeschlossen, nachdem die Aktionäre von 888 ihr Go gegeben hatten. Vorher hatte es über einige Monate Verhandlungen gegeben, welche auch mit wichtigen Vereinbarungsänderungen einhergingen. Denn die britische Glücksspielaufsicht hatte 888 zu einer hohen Geldstrafe von 11,2 Millionen Euro verurteilt. Das war die höchste Geldstrafe, die die Behörde bis dato ausgesprochen hatte. Gründe für die hohe Geldstrafe gab es gleich mehrere. Unter anderem hatte 888 seine Spieler nicht ausreichend kontrolliert. Gerade jene, die viel Geld auf ihre Konten einzahlten, wurden nicht auf ihre Identität hin überprüft.
Trotzdem haben sich 888 und William Hill einigen können. Jetzt besitzt 888 verschiedene Online Casinos in Italien und Spanien und rund 1.500 Wettbüros in Großbritannien, die ehemals zu William Hill gehören. Die Übernahme bedauere man laut eigenen Aussagen deshalb nicht und geht davon aus, die neuen Geschäftszweige in den kommenden Jahren gut integrieren zu können. Die hohe Verschuldung scheint das Unternehmen außerdem nicht davon abzuhalten, schon jetzt weitere große Pläne zu schmieden: In Zukunft sollen weitere Top-Marken Teil des Glücksspielkonzerns werden. Darunter finden sich Namen wie Gamomat und Playtech, die vielleicht als nächstes mit 888 in Verhandlung gehen.
888 ist eines der größten Glücksspielunternehmen der Welt
Der Konzern 888 zählt zu den Vertretern, die schon lange in der Glücksspielbranche aktiv sind. Das Unternehmen wurde schon im Jahr 1997 gegründet und ist gleichermaßen im Online-Geschäft wie auf traditionellen Glücksspielmärkten erfolgreich. In Deutschland bekannt ist das Unternehmen mitunter für die Seite 888poker, eine der beliebtesten Poker-Anlaufstellen für Online-Spieler. Es handelt sich dabei außerdem um das zweitgrößte Online-Poker-Netzwerk weltweit. Verfügbar sind dort diverse Pokervarianten wie Omaha Poker und Texas Hold’em.
Auch das 888casino ist Teil des Erfolgskonzepts von 888: Das Online Casino ist schon seit vielen Jahren auf dem Markt und gehört damit zu den ersten, die es überhaupt im Internet gab. Bis heute ist es gut gealtert und immer am Zahn der Zeit geblieben. 888 hat in neue Technologien investiert und kooperiert mit führenden Entwicklerstudios, was die Marke zu einem in ganz Europa erfolgreichen Casino gemacht hat. Spieler finden hier alles von Videoslots bis hin zu Live-Casino-Spielen oder Videopoker.
Gegründet wurde die 888-Gruppe in Israel und hat heute ihren Hauptsitz in Gibraltar. Das Unternehmen ist tief im internationalen Glücksspiel verankert und auch in der Sportwettenbranche ein großer Name. So ist 888 schon oft als Sponsor aufgetreten, darunter für die Sportler Jeff Fenech oder die Fußballvereine FC Sevilla und FC Middlesbrough. Auch bei Turnieren zeigte man sich involviert: Im Jahr 2006 wurde der Konzern Hauptsponsor der World Snooker Championship.
Fazit
Mit seinem Standing kann es 888 seit vielen Jahren mit weiteren Größen wie Playtech PLC, der Kindred Group oder GVC Holdings PLC aufnehmen. Die jüngste Übernahme von William Hill scheint dem Unternehmen trotz der großen Schuldenlast eine führende Position auf dem Glücksspielmarkt zu sichern. Sowohl der CEO als auch sein Team zeigen sich zuversichtlich, was die Zukunft angeht.
Die Schuldenlast zu reduzieren, dürfte aktuell das Hauptthema im Hause 888 sein. Gleichzeitig schmiedet man jetzt schon große Expansionspläne. Um 888 wird es also nicht langweilig und die Vergangenheit hat gezeigt, dass das Unternehmen weiß, wie man Relevanz schafft. Voraussichtlich wird sich das Unternehmen auch in den nächsten Jahren vergrößern und nach William Hill vielleicht sogar weitere Marken übernehmen. Bis dahin wird es für Aktionäre und anderweitig Interessierte spannend sein zu sehen, ob der Schuldenabbau glückt.