Wirtschaft

Autobranche muss sich auf anhaltenden Chipmangel einstellen

Der Chipmangel wird die weltweite Autoproduktion bis zum Jahr 2026 um ein Fünftel drosseln, so der Branchenverband VDA. Doch der hohe Verbrauch ist hausgemacht.
26.01.2023 12:16
Aktualisiert: 26.01.2023 12:16
Lesezeit: 1 min

Der anhaltende Chipmangel lastet nach Einschätzung des Branchenverbandes VDA noch länger auf der Autoproduktion. Bis 2026 sei global mit einem Produktionsrückgang von einem Fünftel zu rechnen, teilte der VDA am Donnerstag zu einer Studie mit. Das entspreche rund 18 Millionen Fahrzeugen. Schon 2021 seien wegen des Chipmangels neun Prozent weniger Autos gebaut worden. Details, wer die Studie erarbeitet hat und wer die Autoren sind, nannte der VDA nicht.

Zugleich dürfte sich die Halbleiternachfrage in der Branche bis 2030 verdreifachen. Das Plus sei stärker als in anderen Branchen. Ende des Jahrzehnts dürften die Autobauer auf einen Marktanteil bei Chips von 14 Prozent kommen. Sie seien damit der drittwichtigste Chip-Abnehmer nach der mobilen Kommunikation und der Datenspeicherung. Besonders gefragt seien Chips mit größeren Knotengrößen ab 90 Nanometern. Die hohe Nachfrage gehe insbesondere auf den Hochlauf der Elektromobilität sowie einen zunehmenden Anteil von Fahrerassistenzsystemen zurück.

Die Europäische Union will den Bau von Chipfabriken in Europa durch den "European Chips Act" fördern. Unter anderem will der US-Konzern Wolfspeed einem Medienbericht zufolge im Saarland das weltweit größte Werk für Siliziumkarbid-Halbleiter bauen, mit Beteiligung des deutschen Zulieferers ZF. Infineon hat Investitionen in Dresden angekündigt, Intel will mit staatlicher Unterstützung in Magdeburg bauen. Nach einem Medienbericht verzögert sich allerdings der Baubeginn wegen Unklarheiten über staatliche Fördergelder. (Reuters)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftliche Eskalation durch Trump-Zölle: Kommt jetzt die Wende für Europa?
22.04.2025

Zwei der einflussreichsten Ökonomen der Welt – Lawrence Summers und Olivier Blanchard – schlagen Alarm: Donald Trumps aggressiver...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Weltwirtschaft: IWF warnt vor Folgen von Trumps Zollpolitik
22.04.2025

Trumps neue Zolloffensive sendet Schockwellen durch die Weltwirtschaft. Der IWF sieht die globale Konjunktur in der Krise und senkt seine...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Preis der Führungsdiplomatie: Zwischen Beziehung und Ergebnis
22.04.2025

Harmonie und Klarheit: Warum effektive Führung mehr verlangt als nur gutes Zuhören – und wie man den Spagat meistert.

DWN
Panorama
Panorama Wie lange können wir noch mit Bargeld zahlen?
22.04.2025

Trotz digitaler Bezahlmöglichkeiten will eine klare Mehrheit der Deutschen am Bargeld festhalten. Die Bundesbank teilt diese Haltung –...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie der Dollar seinen Thron verliert – Das Ende einer Ära hat begonnen
22.04.2025

Die Weltordnung bröckelt – auch auf den Währungsmärkten. Der Dollar, lange Zeit unangefochtener „König“ unter den...

DWN
Panorama
Panorama Einbruchschutz: So sichern Sie Ihr Zuhause wirksam
22.04.2025

Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland steigt wieder, bleibt aber unter dem Vor-Pandemie-Niveau. Die meisten Täter geben nach...

DWN
Finanzen
Finanzen Gold erreicht erstmals 3.500 Dollar
22.04.2025

Ein turbulenter Präsident, ein unter Druck stehender Notenbankchef – und Anleger, die das Vertrauen verlieren. Während Donald Trump...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Attacke auf Fed: Wenn Trump Powell unter Druck setzt, drohen wirtschaftliche Turbulenzen
22.04.2025

Am Gründonnerstag senkte die Europäische Zentralbank (EZB) erneut die Leitzinsen – ein Schritt, der unter normalen Umständen das...