Hauseigentümerinnen und Eigentümer, die eine Photovoltaik- und Solarthermieanlage auf ihrem Dach installiert haben, um Energiekosten zu sparen, sollten einen Frühjahrs-Check durchführen in Vorbereitung auf die Sommer-Hochsaison zwischen März und September. In diesem Zeitraum produzieren die Anlagen nämlich ungefähr 80 Prozent ihres Jahresertrags.
Dem Informationsprogramm Zukunft Altbau zufolge können Laub, Dreck und andere Verunreinigungen aus dem Winter die Leistungsfähigkeit von Solaranlagen beeinträchtigen. "Wer sich ab dem Frühjahr den maximalen Ertrag aus der Sonnenenergie sichern will, sollte deshalb frühzeitig einen Check seiner Photovoltaik- oder Solarthermieanlage durchführen lassen", so das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Informationsprogramm.
Selbst-Prüfung und wann man die Profis einschalten sollte
Größere Schäden lassen sich selbst erkennen und auch eine Überprüfung der Erträge ist oft selbst möglich. Eine genaue Überprüfung der Anlagekomponenten, das professionelle Entfernen von Schmutz sowie eine mögliche Reparatur sollten jedoch Fachleute übernehmen, rät Frank Hettler von Zukunft Altbau. "Eine Prüfung des Batteriespeichers sollte - sofern vorhanden - auch auf der Tagesordnung stehen. Die Kosten für den Check lassen sich steuerlich geltend machen".
Schäden selbst erkennen
Mängel wie Verunreinigungen sind oft mit bloßem Auge erkennbar und auch Defekte an den Modulen können von Weitem sichtbar sein, sagt Hettler. Bei nicht sichtbaren Schäden hilft ein Überwachungssystem. „In den meisten Photovoltaikanlagen ist diese Funktion bereits integriert. Ein Dashboard auf der Webseite oder in der App zeigt den Zustand inklusive des aktuellen Stromertrags der Anlage an. Stimmen die Live-Werte nicht mit den Soll-Werten überein, kann das ein Indiz für einen gestörten Betrieb sein“. Das System überwacht gleichzeitig auch die Leistungen der jeweiligen Batteriespeicher.
Schaden gefunden: was jetzt?
Bei möglichen Schäden sollte man eine Fachhandwerkerin oder einen Fachhandwerker beauftragen. „Es braucht Know-how, um alle Schäden erkennen und beheben zu können“, sagt Tina Schmidt vom Photovoltaik-Netzwerk Baden-Württemberg. Sie rät davon ab, selbst auf das Dach zu steigen. „Die hohe Unfallgefahr unterschätzen die meisten. Auch können sie dabei die Solaranlage beschädigen“.
Bei einer Inspektion untersuchen Fachleute die gesamte Anlage, erklärt Zukunft Altbau. Der Check umfasst bei der Solarthermie neben den Kollektoren die Umwälzpumpe, die Regelung und den Frostschutz. „Bei Photovoltaikanlagen überprüft das Fachpersonal die Module, die elektrischen Anschlüsse, Verkabelungen, Verglasungen und den Wechselrichter. Fehlerhafte Stellen, sogenannte Hotspots, können dabei über Thermografie-Aufnahmen sichtbar gemacht werden. Manchmal werden auch Drohnen dazu eingesetzt, um Fotos von oben zu machen und das Besteigen des Daches zu vermeiden“.
Das Informationsprogramm weist darauf hin, dass ein Check zu Beginn der Hauptsaison am sinnvollsten ist. Bei störungsfreien Anlagen muss eine Wartung nicht jedes Jahr durchgeführt werden.