Als Reaktion auf die Krim-Krise hat ein US-Abgeordneter eine Weiterentwicklung des umstrittenen Raketenabwehrschilds in Osteuropa ins Gespräch gebracht. „Das ist die Karte, die wir meiner Meinung nach ausspielen sollten, um sie in Moskau so richtig wachzurütteln“, sagte Tom Cole, der zur republikanischen Mehrheit im Repräsentantenhaus gehört. „Man nimmt wieder Verhandlungen mit den Polen und den Tschechen über das anti-ballistische Raketenabwehrsystem auf“, sagte er dem Sender ABC.
Auch andere amerikanische Abgeordnete sprachen sich am Sonntag für ein entschlossenes Vorgehen aus. Der Vorsitzende des Geheimdienst-Ausschusses im Repräsentantenhaus, der Republikaner Mike Rogers, forderte in einem NBC-Interview unter anderem die Lieferung von „defensiv ausgelegten Waffensystemen“ an die ukrainische Armee. Einzelheiten nannte er nicht. Der zweithöchste Demokrat im Senat, Dick Durbin, sagte CBS, man könne Waffenlieferungen an die Ukraine nicht ausschließen.
Der stellvertretende Nationale Sicherheitsberater von Präsident Barack Obama, Tony Blinken, sagte CNN, die US-Regierung prüfe alle Bitten der Ukraine um Unterstützung. Dies gelte auch für Militärhilfe. Allerdings könne selbst diese vermutlich nicht viel an der Lage ändern. „Das sind die Fakten“, sagte Blinken dem Sender CNN. Die Unterstützung „würde vermutlich kaum die russischen Pläne ändern oder eine Invasion verhindern“.
Die USA wollen ihre Militärpräsenz am Ostrand der Nato verstärken. Vor kurzem wurden bereits Kampfjets nach Litauen verlegt (mehr hier).