Politik

Indien: Spannungen im Himalaya belasten Verhältnis zu China

Lesezeit: 1 min
18.03.2023 10:58  Aktualisiert: 18.03.2023 10:58
Der Grenzkonflikt zwischen Indien und China im Himalaya belastet dem indischen Außenminister Jaishankar zufolge weiterhin die Beziehungen beider Länder.
Indien: Spannungen im Himalaya belasten Verhältnis zu China
Indische Militärs an der Grenze zwischen Indien und China im Himalaya. (Foto: dpa)
Foto: Idrees Abbas

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Knapp drei Jahre nach dem Grenzkonflikt zwischen Indien und China im Himalaya belasten Spannungen dort nach Einschätzung Indiens weiter die Beziehungen beider Länder. "Die Situation bleibt anfällig", sagte der indische Außenminister Subrahmanyam Jaishankar am Samstag auf einer Veranstaltung der Zeitung India Today. Militärische Kräfte beider Länder seien in einigen Gebieten sehr eng nebeneinander stationiert. Das sei ziemlich gefährlich. Das bilaterale Verhältnis könne erst normalisiert werden, wenn der Grenzkonflikt in Einklang mit der 2020 getroffenen Grundsatzübereinkunft gelöst werde. "Die Chinesen müssen sich an das halten, was vereinbart wurde, und damit haben sie sich schwer getan."

Obwohl sich beide Seiten aus vielen Gebieten im Himalaya zurückgezogen hätten, gebe es weiterhin Diskussionen über noch ungeklärte Fragen. Indien habe China sehr deutlich gemacht, dass Frieden und Stabilität nicht gefährdet werden dürften. "Man kann nicht eine Vereinbarung brechen und hoffen, dass die übrigen Beziehungen weiterlaufen als wäre nichts geschehen. Das ist einfach nicht haltbar." Jaishankar sagte, er habe die Situation kürzlich mit seinem neuen Amtskollegen in China, Qin Gang, am Rande des G20-Außenministertreffens in Indien besprochen.

Im Juni 2020 war es in der Himalaya-Region zu einer Schlägerei zwischen Soldaten beider Staaten gekommen. Dabei sollen mindestens 20 indische Militärangehörige sowie mindestens vier chinesische Soldaten ums Leben gekommen sein. Anschließend gerieten die Beziehungen Indiens und Chinas, die beide über Atomwaffen verfügen, in eine schwere Krise.

Die Lage im Himalaya konnte durch Gespräche von Diplomaten und Militärs etwas entschärft werden. Im September vergangenen Jahres - zwei Jahre nach der vom indischen Außenminister angesprochenen Grundsatzvereinbarung - hatte sich die Situation weiter entspannt, als beide Staaten mit dem Rückzug von Truppen aus der entlegenen Bergregion begannen. So sollten künftig Zusammenstöße verhindert werden.

China und Indien hatten sich 1962 einen kurzen Grenzkrieg geliefert. Sie haben die Streitigkeiten über den Grenzverlauf im Himalaya seither nicht beigelegt. Beide beanspruchen Tausende Quadratkilometer in einem Gebiet, das sich von den Schneewüsten in der Region Ladakh im Westen bis zu den Bergwäldern im Osten zieht. (Reuters)


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