Politik

Drohnenangriff auf US-Stützpunkt in Syrien

Lesezeit: 2 min
24.03.2023 12:00
Als Vergeltung für einen Angriff haben US-Streitkräfte Luftangriffe auf Ziele in Syrien geflogen. Auch Israel bombardiert weiter.
Drohnenangriff auf US-Stützpunkt in Syrien
US-Soldaten im Jahr 2013 in Jordanien. (Foto: dpa)
Foto: Lance Cpl. Juanenrique Owings

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Syrien  
Iran  
Israel  
USA  
Geopolitik  

US-Einheiten haben nach Angaben aus dem Pentagon in der Nacht mehrere Angriffe gegen mit Iran verbündete Gruppen im Nordosten Syriens geflogen. Die Angriffe erfolgten, nachdem bei einem Drohnenangriff auf einen Stützpunkt der US-geführten Koalition in der Nähe von Al-Hasakah ein amerikanischer Geschäftsmann getötet wurde. Ein weiterer Geschäftsmann und fünf US-Soldaten wurden verletzt.

Aus Medienberichten wird nicht klar, welchen Auftrag die Geschäftsmänner in Syrien hatten. Die Regierung in Damaskus hatte den USA in der Vergangenheit mehrfach vorgeworfen, dass diese Öl aus den Quellen im Nordosten des Landes zum eigenen Profit ins Ausland verkauften - insbesondere in die Türkei.

Lesen Sie dazu: Putin und Assad machen türkisch-kontrollierten Schwarzmarkt in Nordsyrien dem Erdboden gleich

„Die Luftangriffe sind die Reaktion auf eine Reihe von Angriffen auf Koalitionstruppen, die von Einheiten ausgeführt wurden, die mit dem Elitekorps der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) verbunden sind“, so US-Verteidigungsminister Lloyd Austin in einer Erklärung. Die Vergeltungsschläge seien auf Anweisung von Präsident Joe Biden erfolgt und hätten Einrichtungen betroffen, die von diesen Einheiten genutzt würden.

Mit diesen „Präzisionsschlägen“ solle der Schutz und die Verteidigung der US-Truppen gewährleistet werden. „Keine Gruppe darf unsere Truppen ungestraft angreifen“, sagte Verteidigungsminister Lloyd Austin.

Bei den US-Angriffen in der Nacht zum Freitag seien acht Kämpfer von mit dem Iran verbündeten Milizen getötet worden, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien. Unter anderem sei ein Waffendepot getroffen worden. Die Zahl der Toten werde angesichts mehrerer lebensgefährlich Verletzter vermutlich noch steigen.

Der Drohnenangriff ereignete sich nur wenige Wochen, nachdem der ranghöchste US-General Mark Milley den Nordosten Syriens besucht hatte, um den Einsatz gegen den Islamischen Staat und das Risiko für das US-Personal zu bewerten.

Die US-Streitkräfte wurden unter US-Präsident Barack Obama nach Syrien entsandt und arbeiten mit einer kurdischen Söldnermiliz namens Syrische Demokratische Kräfte zusammen. Vom Iran unterstützte Milizen haben in Syrien Fuß gefasst, als sie während des Stellvertreterkriegs im Land zur Unterstützung von Präsident Bashar al-Assad kämpften.

Israel greift erneut Flughafen in Aleppo an

Israel hat nach syrischen Angaben zum zweiten Mal in diesem Monat den Flughafen in Aleppo angegriffen. Bei dem Luftangriff am Mittwochmorgen seien Schäden entstanden, berichtete die syrische Nachrichtenagentur Sana. Der Flughafen habe den Betrieb vorübergehend eingestellt. Über Verletzte oder Tote wurde zunächst nichts bekannt.

Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zielten die israelischen Flugzeuge auf ein Waffendepot in der Nähe des Flughafens. Das Lager einer vom Iran unterstützen Miliz wurde demnach vollständig zerstört. Das israelische Militär äußerte sich nicht zu dem Angriff.

Bereits Anfang des Monats hatte Israel den Flughafen Aleppos bombardiert. Dabei wurden laut Beobachtungsstelle drei Menschen getötet. Israel greift regelmäßig Ziele im Nachbarland an, um zu verhindern, dass der Iran dort seinen militärischen Einfluss mit Hilfe von Milizen ausbaut.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Stromnetz als Supergau - Dunkelflaute macht Wahnsinnspreise kurzfristig real
23.12.2024

Der Strompreis an der Pariser Strombörse erreichte letzte Woche einen außergewöhnlich hohen Stand. Wie Energieexperten dies erklären -...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ex-VW-Chef Winterkorn lehnt Richter als befangen ab
23.12.2024

Im Strafverfahren zur Dieselaffäre hat der frühere VW-Chef Martin Winterkorn den Vorsitzenden Richter für befangen erklärt. Er...

DWN
Panorama
Panorama Russland: Ölkatastrophe könnte 200.000 Tonnen Boden verseuchen
23.12.2024

Zwei Tanker sind vor mehr als einer Woche im Schwarzen Meer verunglückt, seither läuft Öl aus. Die Folgen für die Umwelt zeigen sich...

DWN
Finanzen
Finanzen EU: 13,5 Milliarden Euro für Deutschland
23.12.2024

Mehr saubere Energie und Digitalisierung: Deutschland erhält 13,5 Milliarden Euro aus Brüssel – und weitere Finanzhilfen könnten...

DWN
Panorama
Panorama Privater Gebrauchtwagenmarkt: Diese Vorteile bieten Privatkäufe für Käufer und Verkäufer
23.12.2024

In einer aktuellen Analyse haben die Experten des Internetportals AutoScout24 den Privatmarkt für Gebrauchtwagen untersucht. Laut einer...

DWN
Politik
Politik Steuerverschwendung: Regierung verschleudert massiv Steuergelder auch ans Ausland - ohne jede Prüfung
23.12.2024

Angeblich muss die Politik künftig unbegrenzt Schulden machen, weil der Staat zu wenig Geld hat: Doch Deutschland hat kein...

DWN
Politik
Politik Trump will Panama-Kanal und Grönland
23.12.2024

Trump zeigt sich auf dem AmericaFest kampfbereit. In einer Rede voller provokanter Forderungen greift er zentrale Themen seiner kommenden...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Industrien retten: Hubertus Heils Strategien gegen Konjunkturkrise und Arbeitsplatzverlust
23.12.2024

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sieht in der aktuellen Konjunkturkrise eine massive Gefahr für die industrielle Basis...