Immobilien waren lange Zeit das liebste Investment der Deutschen. Doch durch die zunehmende Regulierungswut der Regierung mutiert das „Betongold“ immer mehr zum Finanzrisiko. Eine kopflose Entscheidung aus Brüssel und Berlin jagt die nächste und Immobilienbesitzer sehen mit bangem Blick in eine ungewisse Zukunft.
Eine dieser kopflosen Entscheidungen ist der in Brüssel entstandene Sanierungszwang von Immobilien, der nun auch in Deutschland Gesetz wird. Demnach haben Hausbesitzer bis 2030 Zeit, ihre Immobilie in Styropor einzupacken, um den Vorschriften zu entsprechen. Kostenpunkt: hohe fünf- bis sechsstellige Beträge, je nach Zustand und Bauart des Hauses. Den Preis werden am Ende – zumindest anteilig – auch die Mieter tragen müssen.
Ein weiteres Beispiel des Regulierungswahns ist die CO2-Steuer. Mit diesem Hebel gängelt die Regierung Mieter und Vermieter gleichermaßen. Die einen sollen dazu angehalten werden, weniger zu heizen, die anderen sollen ihre Immobilie sanieren. Das treibt die Mieten weiter in die Höhe. Dazu gesellt sich dann noch ein Verbot von neuen Öl- und Gasheizungen ab 2024, das im grünen Wirtschaftsministerium entstanden ist und es Hausbesitzern ab nächstem Jahr verbietet, neue Gasthermen oder Ölheizungen einzubauen. Stattdessen sollen Wärmepumpen verbaut werden, um die von Wirtschaftsminister Habeck erträumte „Wärmewende“ Realität werden zu lassen.
Dabei gehen die Gesetzesentwürfe komplett an der Realität der meisten Menschen vorbei, denn selbst wenn Hausbesitzer gewillt und solvent genug wären, um die hohen Beträge zu investieren, herrscht aktuell noch immer ein Mangel an Handwerkern und Materialknappheit. Die Wartezeiten liegen schon jetzt mehrere Jahre in der Zukunft. Zudem erzielt manches Gesetzesvorhaben sogar die gegenteilige Wirkung: Bürger lassen sich noch schnell vor Jahreswechsel eine neue Öl- oder Gasheizung einbauen, bevor sie verboten werden. Für all diese Vorhaben hagelt es Kritik, nicht zuletzt deshalb, weil sie eine ohnehin zum Bersten angespannte Wohnsituation unnötig weiter verschärfen.
In deutschen Großstädten herrscht bereits Wohnungsnot. Bezahlbaren Wohnraum in Berlin, Hamburg oder München zu finden, wird für Mieter zunehmend zur Odyssee. Um diese Not zu lindern, müssten jährlich 700.000 neue Wohnungen entstehen – ein Ziel, das von der Bundesregierung selbst ausgegeben wurde. Doch davon ist man hierzulande weit entfernt, auch deshalb, weil die Regierung den Immobilienmarkt mit immer neuen kopflosen Vorgaben belegt und die Lage für Hausbesitzer und Mieter damit verschlimmert.
Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre!
André Jasch, stellvertr. Chefredakteur