Politik
Anzeige

CO2-Sondersteuer: Verschlimmerung der Wohnungsnot?

Lesezeit: 2 min
22.04.2023 09:08
Die Bundesregierung will Hausbesitzer zum energetischen Sanieren bewegen, indem sie die CO2-Abgabe-Kosten mehr auf Vermieter verteilt. Mieter müssen ihren Anteil weiterzahlen. Was macht das mit den ohnehin schon sehr hohen Mieten? Verschlimmert die CO2-Steuer die Wohnungsnot in Deutschland?

Die Bundesregierung will ihre Klima-Ziele erreichen. Im Immobilien-Sektor heißt das, dass die Regierung Hausbesitzer dazu zwingen will, ihre Immobilien energetisch zu sanieren. Bis Januar 2023 mussten Mieter die Kosten für die CO2-Sondersteuer, die dazu beitragen soll, den klimaschädlichen Kohlendioxid-Ausstoß in Deutschland zu senken, selbst tragen. Doch nach intensiven Verhandlungen müssen Vermieter seit Anfang des Jahres die CO2-Kosten jetzt anteilig übernehmen.

Das Denken hinter der neuen CO2-Abgabe-Regelung ist: Wenn Mieter weniger heizen, sinkt ihr Anteil an der Abgabe, und wenn Vermieter sanieren, dann fällt deren Anteil. Der Bundesregierung zufolge ist der Sinn der Neuregelung, „dass die Nutzer eines Gebäudes zu energieeffizientem Verhalten und Gebäudeeigentümer zu Investitionen in klimaschonende Heizungssysteme und zu energetischen Sanierungen angereizt werden“.

Für die Aufteilung der Kosten zwischen Mieter und Vermieter soll ein Zehn-Stufen Modell gelten. Bei Häusern mit einem sehr hohen Treibhausgas-Ausstoß pro Quadratmeter würden Vermieter demnach 95 Prozent des CO2-Preises übernehmen, bei einem sehr geringen Ausstoß müssten Mieter die Kosten allein tragen. Das sollte Vermieter zu energetischen Sanierungen und Mieter zum Energiesparen bewegen.

10-Stufen Modell: CO2 Verteilung zwischen Mieter und Vermieter

                                                                            ***

Vera von Lieres gehört seit September 2022 zum DWN-Team und schreibt als Redakteurin über die Themen Immobilien und Wirtschaft. Sie hat langjährige Erfahrung im Finanzjournalismus, unter anderem bei Reuters und führenden Finanzmedien in Südafrika. Außerdem war sie als Kommunikations- und Marketing-Spezialistin bei internationalen Firmen der Investment-Branche tätig.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Quiet Quitting: Der stille Job-Rückzug mit gefährlichen Folgen
22.12.2024

Ein stiller Rückzug, der Unternehmen erschüttert: Quiet Quitting bedroht die Substanz deutscher Betriebe. Warum immer mehr Beschäftigte...

DWN
Politik
Politik Steuern und Abgaben: Mehrheit der Steuerzahler zahlt 2025 noch mehr – mit oder ohne Ampel!
22.12.2024

Das „Entlastungspaket“ der Ampel ist eine Mogelpackung, denn Steuersenkungen sind nicht vorgesehen. Im Gegenteil: Ab dem 1. Januar 2025...

DWN
Technologie
Technologie DWN-Sonntagskolumne: Künstliche Intelligenz Hype Cycle - Zwischen Revolution und Enttäuschung
22.12.2024

Ist künstliche Intelligenz nur ein Hype oder der Beginn einer Revolution? Zwischen hohen Erwartungen, Milliardeninvestitionen und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Psychische Gewalt am Arbeitsplatz: Ursachen, Folgen und Lösungen
22.12.2024

So können Unternehmen gegen verbale Übergriffe aktiv werden- Beleidigungen, Drohungen und Beschimpfungen: Rund ein Drittel der...

DWN
Politik
Politik Migrationskrise: Asyl-Rekordhoch in Deutschland und die illegale Migration an den Grenzen geht ungebremst weiter
22.12.2024

In Deutschland leben fast 3,5 Millionen Geflüchtete, von Asylsuchenden über anerkannte Flüchtlinge bis zu Geduldeten. Das ist ein neuer...

DWN
Finanzen
Finanzen Kindergeld beantragen: Tipps und wichtige Infos für 2025
22.12.2024

Wussten Sie, dass Sie Kindergeld bis zu sechs Monate rückwirkend erhalten können? Dies gilt sowohl für Ihr erstes Kind als auch für...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Märchen vorbei? Steht Deutschlands Automobilindustrie vor dem Aus?
22.12.2024

Volkswagen in der Krise, Mercedes, BMW & Co. unter Druck – und hunderttausende Jobs stehen auf dem Spiel. Wie kann der Kampf um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Credit Suisse-Debakel: Ausschuss sieht Schuld bei Bank
22.12.2024

Die Nervosität an den Finanzmärkten war im Frühjahr 2023 groß - drohte eine internationale Bankenkrise? Für den Schweizer...