Wirtschaft

Erstmals mehr Investitionen in „saubere“ Energien als in fossile

Die Ausgaben für Solarenergie übersteigen nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) die Investitionen in fossile Brennstoffe inzwischen deutlich.
25.05.2023 17:26
Aktualisiert: 25.05.2023 17:26
Lesezeit: 1 min
Erstmals mehr Investitionen in „saubere“ Energien als in fossile
Die Welt investiert inzwischen mehr in „saubere“ Energien als in fossile Energien, meldet die IEA. (Foto: dpa) Foto: Andreas Arnold

Die Investitionen in Solarenergie werden nach Einschätzung der Internationalen Energiebehörde (IEA) mit rund 380 Milliarden Dollar in diesem Jahr erstmals die Ausgaben für die Ölproduktion übertreffen. "Saubere Energie entwickelt sich schnell - schneller, als viele Menschen denken", sagte der IEA-Chef Fatih Birol am Donnerstag. "Für jeden Dollar, der in fossile Brennstoffe investiert wird, fließen jetzt etwa 1,7 Dollar in saubere Energie." Vor fünf Jahren habe das Verhältnis noch bei eins zu eins gelegen.

Investitionen in saubere Energie, dazu zählt die IEA unter anderem erneuerbare Energien, E-Autos und Kernenergie würden im Jahr 2023 voraussichtlich bei 1,7 Billionen Dollar liegen, teilte die IEA bei der Vorstellung ihres Weltenergie-Investitionsberichts mit. Im Gegenzug würden rund eine Billion Dollar in fossile Brennstoffe wie Öl, Gas und Kohle investiert werden. Damit sind die jährlichen Investitionen in saubere Energien seit 2021 um fast ein Viertel gestiegen, während die Ausgaben bei der fossilen Energie um 15 Prozent zugelegt hätten.

Die derzeitigen Ausgaben für fossile Brennstoffe liegen damit laut der in Paris ansässigen Agentur deutlich über dem Niveau, bei dem die im Pariser Klimavertrag vereinbarte Klimaneutralität bis 2050 erreicht werden kann. Die weltweite Nachfrage nach Kohle habe 2022 ein Allzeithoch erreicht. Zudem würden die Kohleinvestitionen in diesem Jahr das für 2030 angestrebte Niveau um das Sechsfache übersteigen.

Außerdem sei die Kluft zwischen reichen und ärmeren Regionen bei den Investitionen deutlich spürbar. "Die Ironie ist, dass einige der sonnenreichsten Orte der Welt die geringsten Investitionen in die Solarenergie aufweisen", sagte Dave Jones, Leiter der Datenabteilung des Think Tanks Ember mit Blick auf die Ergebnisse. Die IEA stellte fest, dass rund 90 Prozent der Ausgaben für saubere Energie durch die Industrieländer und China getätigt würden. In Ländern des globalen Südens bremsten Faktoren wie höhere Zinssätze, unklare politische Rahmenbedingungen und eine schwache Netzinfrastruktur die Investitionen. (Reuters)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Krypto-Crash: Wie Zinsen und KI die Kryptomärkte unter Druck setzen
21.11.2025

Die jüngsten Turbulenzen an den Kryptomärkten stellen Anleger, Unternehmen und Regulierer gleichermaßen auf die Probe. Welche Kräfte...

DWN
Politik
Politik Koalition unter Druck: Bundesrat zwingt Merz-Regierung in den Vermittlungsausschuss
21.11.2025

Die Stimmung in der Koalition mau, der Rentenstreit noch längst nicht ausgestanden – jetzt legt sich auch noch der Bundesrat quer. Er...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Ein Mundscan reicht: Das Healthtech DentalTwin erstellt KI-basierte Modelle für Zahnersatz
21.11.2025

Mithilfe KI-basierter Datengenerierung verlagert das Start-up DentalTwin die Zahnprothetik ins Digitale. Das dürfte nicht nur Praxen und...

DWN
Politik
Politik EU lockert Datenschutz: Digitaler Omnibus reformiert Regeln für KI
21.11.2025

Europa steht bei der Digitalpolitik vor einem Wendepunkt, an dem Wettbewerbsfähigkeit und Schutz von Bürgerrechten neu austariert werden....

DWN
Politik
Politik US-Wirtschaftselite, Ex-Präsidenten und die Epstein-Akten: Verbindungen zu Politik und Tech-Milieu offengelegt
21.11.2025

Mit jeder neuen Aktenveröffentlichung im Fall Jeffrey Epstein treten weitere Verbindungen zwischen politischen Entscheidern, Finanzeliten...

DWN
Panorama
Panorama Ansteigende Gewalt gegen Frauen - Dobrindt: „Nicht-Deutsche Tatverdächtige deutlich überrepräsentiert“
21.11.2025

Frauen werden stündlich Opfer von körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt, so das Bundeskriminalamt. Das Dunkelfeld dürfte um...

DWN
Politik
Politik Schwarzarbeit bekämpfen: Sozialschutz für Paketboten soll dauerhaft gewährleistet werden
21.11.2025

Der Schutz von Paketboten vor Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung wird dauerhaft gestärkt: Der Bundesrat hat die Verlängerung der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Handelsriesen setzen Verbraucher unter Druck – Gutachten kritisiert Marktmacht
21.11.2025

Steigende Lebensmittelpreise sorgen bei vielen Verbrauchern für Unmut – und laut einem aktuellen Gutachten der Monopolkommission liegt...