Finanzen

Sri Lanka und Iran starten Tauschhandel

Sri Lanka und der Iran beginnen nächsten Monat mit einem großen Tauschhandel. Dollar und Euro kommen dabei nicht vor.
23.06.2023 16:15
Aktualisiert: 23.06.2023 16:15
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Nach rund einjähriger Verzögerung will Sri Lanka im nächsten Monat mit dem Tauschhandel Tee für Öl mit dem Iran beginnen. Die Vereinbarung von 2021 zur Begleichung von Ölschulden in Höhe von 250 Millionen Dollar aus dem Jahr 2012 soll aber offiziellen Angaben zufolge zunächst in abgespeckter Form umgesetzt werden.

"Die Vereinbarung sah vor, 48 Monate lang Tee im Wert von fünf Millionen Dollar pro Monat zu liefern, aber wir planen, mit etwa zwei Millionen Dollar pro Monat zu beginnen", sagte der Vorsitzende des Sri Lanka Tea Board, Niraj de Mel, zu Reuters.

Der zum Schutz knapper Devisenbestände vereinbarte Tauschhandel war im vergangenen Jahr verschoben worden, nachdem der südasiatische Inselstaat in die schwerste Wirtschaftskrise seit mehr als sieben Jahrzehnten gestürzt war.

Der weltweit beliebte Ceylon-Tee ist Sri Lankas wichtigster Devisenbringer und brachte dem klammen Land im vorigen Jahr der Regierung zufolge 1,25 Milliarden Dollar ein. Mit dem Start des Abkommens erhalte der Inselstaat nun Zugang zu einem wichtigen Markt, und sowohl der Iran als auch Sri Lanka könnten Handel treiben, ohne auf den Dollar angewiesen zu sein, sagte De Mel.

Der Iran war einer der wichtigsten Teekäufer Sri Lankas. Aber die Exporte sind stetig gesunken, von 128 Millionen Dollar im Jahr 2018 auf 70 Millionen Dollar im vergangenen Jahr, da die US-Sanktionen gegen den Iran den Handel beeinträchtigen. Ein erheblicher Teil des Tees aus Sri Lanka wird nun über die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) in den Iran geliefert, wie aus offiziellen Daten hervorgeht.

Im Rahmen des Tauschhandels soll das Tea Board von der staatlichen Ceylon Petroleum Corp, die das Öl gekauft hat, heimische Rupien für den Versand von Tee über srilankische Exporteure erhalten. Die iranischen Tee-Importeure werden dann Rial an das staatliche iranische Ölgesellschaft zahlen, wie De Mel erläuterte. Die Lage bei den Devisenreserven Sri Lankas hatte sich dank einer Erholung der Tourismusbranche von den Folgen der Corona-Pandemie und eines Hilfspakets des Internationalen Währungsfonds (IMF) zuletzt verbessert.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nord-Stream-Anschläge: Italien erlaubt Auslieferung von Ukrainer nach Deutschland
16.09.2025

Drei Jahre nach den Explosionen an den Nord-Stream-Gaspipelines in der Ostsee rückt ein Gerichtsverfahren in Deutschland näher. Ein...

DWN
Finanzen
Finanzen EU-Kommission billigt deutsche Haushaltsstrategie trotz hoher Neuverschuldung
16.09.2025

Die Europäische Kommission hat den von der Bundesregierung geplanten Schuldenkurs bis 2031 gebilligt. Trotz geplanter Milliardenkredite...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietrecht in Deutschland: Expertenkommission nimmt Arbeit auf
16.09.2025

Im Bundesjustizministerium hat eine neue Expertenkommission zum Mietrecht ihre Arbeit begonnen. Nach Angaben des Ministeriums soll das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Unbekannte Superhelden: Ohne Finanzchefs droht Unternehmen der Stillstand
16.09.2025

Die Rolle der Finanzchefs verändert sich rasant: Statt nur Zahlen zu verwalten, gestalten sie die Strategie, treiben Digitalisierung und...

DWN
Politik
Politik Drohnenvorfall: Polen stoppt Flug über Regierungsgebäuden
16.09.2025

Ein Drohnenvorfall über Regierungsgebäuden in Warschau sorgt für Alarm. Polen nimmt zwei Weißrussen fest – und die NATO verstärkt...

DWN
Politik
Politik Unser neues Magazin ist da: Wohin steuert die EU? Europas Kampf um Souveränität und Einfluss
16.09.2025

Europa steht am Scheideweg. Zwischen globalen Machtblöcken und innerer Zerrissenheit muss die Europäische Union ihren Kurs finden....

DWN
Panorama
Panorama Online-Banking überzeugt so viele Deutsche wie nie zuvor
16.09.2025

Bankgeschäfte per Computer oder Smartphone sind in Deutschland auf Rekordniveau. Im Jahr 2024 nutzten 67 Prozent der 16- bis 74-Jährigen...

DWN
Technologie
Technologie Innovation gegen Ärztemangel- Frankreich setzt auf Hightech-Kabinen
16.09.2025

In Frankreich breiten sich in ländlichen Regionen zunehmend Kabinen mit Medizingeräten und Videoberatung durch Ärztinnen und Ärzte aus....