Politik

„Luftnummer“: Kritik an Pistorius wegen neuer Litauen-Brigade

Lesezeit: 1 min
29.06.2023 09:48  Aktualisiert: 29.06.2023 09:48
Der verteidigungspolitische Sprecher der Union im Bundestag kritisiert Verteidigungsminister Pistorius für die angekündigte Litauen-Brigade der Bundeswehr in Litauen. Der Vorschlag drohe eine Luftnummer zu werden.
„Luftnummer“: Kritik an Pistorius wegen neuer Litauen-Brigade
Ein Leopard 2 Kampfpanzer der Bundeswehr bei der Nato-Übung "Griffin Storm" diese Woche in Litauen. (Foto: dpa)
Foto: Kay Nietfeld

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der verteidigungspolitische Sprecher der Union im Bundestag, Florian Hahn (CSU), kritisiert Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) für seine Ankündigung der Stationierung von 4000 Bundeswehrsoldaten in Litauen. "Solche unabgestimmten Vorstöße verunsichern nicht nur unsere Soldaten und unsere Nato-Partner, sondern auch das Bundesverteidigungsministerium, das von den Plänen des eigenen Ministers völlig überrascht wurde", sagte Hahn der Augsburger Allgemeinen.

Pistorius müsse nun bald ein tragfähiges Konzept nachliefern, "wenn sein Vorschlag keine Luftnummer werden soll", meinte der CSU-Politiker. Insbesondere die Finanzierung sei völlig unklar. "Pistorius hat den Litauern einen ungedeckten Scheck ausgestellt." Wenn Familien mit umziehen sollten, müsse eine komplette Infrastruktur mit Wohnungen, Kindergärten, Schulen, Freizeitanlagen und Einkaufsmöglichkeiten errichtet werden. "Das wird Litauen allein nicht leisten können."

Deutschland will eine 4000 Soldaten starke Kampftruppe dauerhaft in Litauen stationieren, um die Ostflanke der Nato zu stärken. Pistorius hatte vor dem Nato-Gipfel in der Hauptstadt Vilnius bei einem Litauen-Besuch am Montag überraschend die Verlegung einer Brigade in das an Russland und Belarus grenzende Land angekündigt. Litauen würde damit nach jetzigem Stand zum größten Truppenstandort der Bundeswehr im Ausland.

Auch die FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann und der Bundeswehrverband hatten bereits auf große Herausforderungen bei der Umsetzung hingewiesen. (dpa-AFX)


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik SPD-Kanzlerkandidat steht fest: Pistorius zieht zurück und ebnet Weg für Scholz
21.11.2024

Nach intensiven Diskussionen innerhalb der SPD hat Verteidigungsminister Boris Pistorius Olaf Scholz den Weg für die erneute...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch kurz vor 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag hat die wichtigste Kryptowährung direkt nachgelegt. Seit dem Sieg von Donald...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...