Politik

Timoschenko-Tonband aufgetaucht: Tötet die Russen!

Timoschenko hat in einem abgehörten Telefonat den Einsatz von Gewalt gegen Russland gefordert. Dort dürfe nicht einmal verbrannte Erde übrig bleiben. Die ukrainische Politikerin bestreitet jedoch, den Einsatz von Nuklearwaffen gegen die in der Ukraine lebenden Russen gefordert zu haben.
25.03.2014 11:10
Lesezeit: 1 min

Die Ukrainer müssten jetzt zu den Waffen greifen und gegen Russland vorgehen, sagte die frühere ukrainischen Ministerpräsidentin Julija Timoschenko in einem abgehörten Telefongespräch. Nicht einmal verbrannte Erde dürfe zurückbleiben, wo heute Russland ist.

Timoschenkos Freilassung war jene Bedingung, die das Abkommen zwischen der EU und der Ukraine hatte platzen lassen: Die EU hatte auf der Freilassung der früheren Ministerpräsidentin bestanden, der ukrainische Präsiden Viktor Janukowitsch hatte das abgelehnt.

Timoschenko bestätigte über Twitter die Echtheit des Gesprächs. Allerdings sei ein Teil des Gesprächs editiert. Sie habe nicht gefordert, die acht Millionen Russen in der Ukraine mit Atomwaffen zu töten, so Timoschenko. „Tatsächlich sagte ich, auch die Russen in der Ukraine seien Ukrainer.“

Das Gespräch hat offenbar am 18. März stattgefunden. Timoschenkos Gesprächspartner, der Parlamentsabgeordnete Nestor Schufrytsch, zeigt sich „schockiert“ über das Krim-Referendum. Schufrytsch bezeichnet das Gespräch allerdings als Fälschung. „Das Gespräch hat niemals stattgefunden“, zitiert ihn RT.

Timoschenko, die die Echtheit des Gesprächs bestätigt hat, sagte: „Es ist endlich an der Zeit, dass wir zu den Waffen greifen und diese verdammten Russen töten, zusammen mit ihrem Anführer.“ Wenn sie selbst noch im Amt wäre, hätten die Russen die Krim niemals bekommen.

Schufrytsch sagte zu Timoschenko, die Ukraine hätte nicht ausreichend Streitkräfte, um gegen die Russen vorzugehen. Timoschenko antwortet, sie hätte einen Weg gefunden, „diese Arschlöcher zu töten“. „Ich hoffe, ich werde alle meine beteiligten Verbindungen nutzen können. Ich werde alle Mittel nutzen, um die ganze Welt zu mobilisieren, sodass in Russland nicht einmal verbrannte Erde übrig bleiben wird.“

Obwohl sie durch mehrere Bandscheibenvorfälle in ihrer Mobilität eingeschränkt ist, sagte Timoschenko, sie sei bereit, sich „eine Kalaschnikow zu schnappen und diesem Arschloch [Putin] in den Kopf zu schießen“.

Zwar könnte es sich bei dem Video, das am Montag bei YouTube auftauchte, um eine Fälschung handeln. Doch in den vergangenen Monaten fiel der russischen FSB wiederholt durch Abhöraktionen auf, deren Echtheit sich dann bestätigte. So wurde die US-Diplomatin Viktoria Nuland dabei erwischt, unverhohlen den Regime-Wechsel in den Ukraine zu organisieren (Fuck the EU - hier).

Zudem stellte sich das abgehörte Telefonat von Catherine Ashton mit dem Außenminister Estlands Urmas Paet als echt heraus, in dem dieser sagte, die Scharfschützen vom Maidan seien nicht von Janukowitsch, sondern von Teilen der neuen ukrainischen Regierung beauftragt worden (mehr hier).

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Daimler-Sparprogramm: Was plant Daimler Truck in Deutschland?
09.05.2025

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck strebt an, seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu erhöhen und hat sich mit dem...

DWN
Panorama
Panorama Endlos-Hitze droht im Sommer: Wetterextreme betreffen jüngere Generationen erheblich stärker
09.05.2025

Endlos-Hitze droht im Sommer - diese Schlagzeile geistert an diesem Freitag durch die Medien. Klar ist, dass die Folgen der globalen...

DWN
Technologie
Technologie Datenfalle USA: Warum viele Unternehmen in Gefahr sind - ohne es zu merken
09.05.2025

Viele Unternehmen übertragen täglich Daten in die USA – und merken nicht, dass sie damit in eine rechtliche Falle tappen könnten. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Exporte überraschen - Fokus auf die USA
09.05.2025

Trotz des anhaltenden Handelskonflikts mit den Vereinigten Staaten sind Chinas Exporte überraschend robust geblieben. Der Außenhandel mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Reiche fordert den Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland
09.05.2025

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche setzt auf einen schnellen Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland. Die Gründe dafür...

DWN
Politik
Politik Putins Parade: Moskau feiert "Tag des Sieges" – Europas Spaltung auf dem Roten Platz sichtbar
09.05.2025

Während Putin mit Pomp den „Tag des Sieges“ feiert, marschieren zwei europäische Regierungschefs an seiner Seite – trotz Warnungen...

DWN
Panorama
Panorama Der stille Anti-Trump? Internationale Reaktionen auf Papst Leo XIV.
09.05.2025

Mit der Wahl von Robert Francis Prevost zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche übernimmt erstmals ein Amerikaner das Papstamt. Welche...

DWN
Finanzen
Finanzen Allianz-Aktie nach Dividendenabschlag im Minus – Chance für Anleger?
09.05.2025

Die Allianz-Aktie zählt 2025 zu den Top-Performern im DAX – doch am Freitagmorgen sorgt ein deutlicher Kursrückgang für Stirnrunzeln...