Politik

Kampf gegen Geldwäsche: Lindner will neues Finanzkriminalamt aufbauen

Deutschland hat beim Kampf gegen Geldwäsche deutlichen Nachholbedarf. Nun kündigt Finanzminister Lindner den Aufbau einer neuen Behörde an, die das Problem angehen soll.
24.07.2023 16:11
Aktualisiert: 24.07.2023 16:11
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will ab 2024 eine neue Behörde zur Bekämpfung der in Deutschland verbreiteten Geldwäsche aufbauen. Dies werde im Zeitraum 2024 bis 2027 zu Ausgaben von zusammen 711 Millionen Euro führen, wie aus dem entsprechenden Referentenentwurf hervorgeht. Das 236 Seiten starke Dokument lag der Nachrichtenagentur Reuters am Montag vor, das Handelsblatt hatte zuerst darüber berichtet.

Ein Sprecher des Finanzministeriums sagte in Berlin, die regierungsinterne Koordinierung zum Finanzkriminalitätsbekämpfungsgesetz sei am Wochenende eingeleitet worden. Die neue Behörde - das Bundesamt zur Bekämpfung von Finanzkriminalität (BBF) – solle 1700 Beschäftigte sowie Standorte in Köln und Dresden haben. Ziel sei es, dass das Gesetz 2024 in Kraft trete und der Aufbau der Behörde dann bis 2025 gelinge.

Ein internationales Expertengremium hatte Deutschland im Sommer 2022 Fortschritte attestiert, sieht aber weiterhin Verbesserungsbedarf. Vor allem in der Umsetzung hapert es demnach. Dies soll sich mit dem neuen Gesetz nachhaltig verbessern.

Geplant ist laut Entwurf ein Ermittlungszentrum Geldwäsche innerhalb der neuen Behörde. Es soll sich um die großen, internationalen Fälle mit Deutschlandbezug kümmern. „Mit der Einrichtung eines Immobilientransaktionsregisters soll unter anderem die Transparenz im anfälligen Immobiliensektor erhöht und dadurch die Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung, aber auch die Sanktionsdurchsetzung nachhaltig verbessert werden.“

Die Zentralstelle für Sanktionsdurchsetzung und die Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen werden ins BBF überführt. Außerdem soll dort eine Zentralstelle für Geldwäscheaufsicht eingerichtet werden. (Reuters)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Elektroautos: Autofahrer revoltieren gegen Brüsseler Kurs
15.09.2025

Subventionen statt Innovation: Während China den Markt dominiert, setzt die EU auf Elektroautos um jeden Preis. Für Autofahrer und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Apothekennetz schrumpft - Branche verlangt Reform
15.09.2025

In Deutschland schließen immer mehr Apotheken: Allein im ersten Halbjahr sank die Zahl der Standorte um 238 auf 16.803. Damit hat in den...

DWN
Technologie
Technologie Klage gegen Google: Streit um KI-Zusammenfassungen
15.09.2025

Der US-Medienkonzern Penske Media, zu dem Titel wie Rolling Stone und Hollywood Reporter gehören, hat Google wegen seiner neuen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Handel und Öl: China droht nach Trumps Vorstoß
15.09.2025

Nach den jüngsten Forderungen von Ex-US-Präsident Donald Trump an die Nato-Partner, hohe Zölle auf chinesische Waren zu erheben und den...

DWN
Finanzen
Finanzen Wall Street: Zeit für Gewinnmitnahmen und ein Dämpfer für Bitcoin
15.09.2025

Rekorde an der Wall Street, Warnungen vor Rezession und ein Rückschlag für Bitcoin: Anleger fragen sich, ob jetzt die Zeit für...

DWN
Politik
Politik Hybrider Krieg: Moskau intensiviert Angriffe auf Europa
15.09.2025

Russische Drohnen über Polen, Drohungen gegen die NATO: Moskau intensiviert seinen hybriden Krieg. Für Deutschland wächst der Druck,...

DWN
Politik
Politik Weltweites Verbot schädlicher Fischereisubventionen tritt in Kraft
15.09.2025

Ein Durchbruch für den Meeresschutz: Ein neues globales Abkommen der Welthandelsorganisation (WTO) verbietet die schädlichsten...

DWN
Panorama
Panorama Global Retirement Index: Der Ruhestandsindex 2025 zeigt, wo es sich im Alter gut leben lässt
15.09.2025

Wo lässt sich der Ruhestand am besten verbringen? Das hat der „Global Retirement Index“ auch in diesem Jahr ermittelt. Welche Länder...